30.01.2010

Obama verspricht
Bau neuer Atomkraftwerke in den USA

Obama im Nackt-Scanner Washington (LiZ). In seiner Rede zur Lage der Nation hat US-Präsident Barack Obama - neben vielem anderen - auch den Bau neuer Atomkraftwerke in den USA angekündigt: "Und das bedeutet den Bau einer neuen Generation sicherer und sauberer Atommeiler in diesem Land." Obama plant eine Verdreifachung der Staats- bürgschaften für den Bau neuer Atomkraftwerke auf mehr als 54 Milliarden US-Dollar. Dies werde der US-Präsident bei der Vorstellung seiner Budgetpläne am Montag öffentlich machen, ergänzte ein Regierungsvertreter am Freitag in Washington. Zudem soll die bislang aus Umweltschutzgründen verbotene Ölförderung vor der US-Küste nunmehr erlaubt werden. Auf die vor seiner Wahl versprochene Reduzierung des Treibhausgas-Ausstoßes ging Obama in seiner Rede dagegen gar nicht ein.

Bislang existiert weltweit kein Endlager für hochradioaktiven Müll. Am 9. März 2009 war bekannt geworden, daß die US-Regierung die bis dahin verfolgten Endlagerpläne im Yucca Mountain endgültig aufgeben muß, da wissenschaftlich nachgewiesen wurde, daß der dortige Granit ungeeignet ist. Gegenwärtig sind in den USA in 65 Atomkraftwerken noch insgesamt 104 Reaktoren in Betrieb. Im Laufe der Jahre füllten sich die mittlerweile 121 oberirdische "Zwischenlager" mit dem radioaktiven Müll der Atomkraftwerke.

Obamas Amtsvorgänger George W. Bush hatte ebenfalls zu Beginn seiner Amtszeit den Neubau von Atomkraftwerken angekündigt. Während seiner insgesamt achtjährigen Amtszeit verkündete er unentwegt eine "Renaissance" der Atomenergie. Doch seit der Harrisburg-Katastrophe 1979 ist in den USA kein neues AKW mehr ans Netz gegangen.

 

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Anmerkung

Siehe auch folgende Artikel:

      Aus für AKW Ignalina
      Zahl der Reaktoren weltweit sinkt auf 435 (2.01.10)

      Obamas neue Terrorfront im Jemen
      Bis zu 120 Tote bei Angriff mit Marschflugkörpern
      (23.12.09)