28.03.2017

..., daß niemand weiß
Martin Schulz und die Mainstream-Medien

Rumpelstilzchen Martin Schulz - Collage: Samy - Creative-Commons-Lizenz Nemensnennung Nicht-Kommerziell 3.0
Berlin (LiZ). Seit Januar ist Martin Schulz Kanzler-Kandidat der "S"PD. Am 18. März wurde das dann auf einem Sonder-Parteitag "formaldemokratisch" abgenickt. Doch trotz wochenlangem Medien-Hype weiß kaum jemand etwas darüber, welche politischen Positionen Schulz in den vergangenen Jahren vertrat.

Ähnlich wie im Märchen vom Rumpelstilzchen mag sich Martin Schulz insgeheim sagen: "Ach wie gut, daß niemand weiß, daß…" Bestenfalls wurde in einigen der deutschen Mainstream-Medien in den vergangenen Wochen angedeutet, daß der (von ihnen selbst erzeugte) Hype um Martin Schulz doch sehr verwundern müsse - Bei dem langjährigen Präsidenten des Europa-Parlaments handele es sich ja nicht etwa um einen Alien von einem fremden Planeten. Und ein wenig pikiert zeigte sich der ein oder andere Chef-Redakteur in einem Kommentar darüber, daß die "S"PD keine Hemmungen zeigte, so zu tun, als habe ihr "Hoffnungsträger" mit dem ganzen Koalitionskram nichts zu tun.

Doch so hoch der Zeilen-Ausstoß der Mainstream-Medien zur Causa Martin Schulz in den vergangenen Wochen auch war, die LeserInnen fanden dort auf die folgenden naheliegenden Fragen keine Antworten:

a) War Martin Schulz in den vergangenen Jahren Mitglied des Bundesvorstands der "S"PD? …und ggf. seit wann?

Antwort hier

b) Hat Martin Schulz in der Vergangenheit die Hartz-Gesetze verteidigt? …und ggf. bis wann tat er dies?

Antwort hier

c) Wie hat sich Martin Schulz als Präsident des Europa-Parlaments in der Lux-Leaks-Affaire Jean-Claude Junckers verhalten?

Antwort hier

d) Welche Position hat Martin Schulz zu TTIP und zu CETA eingenommen?

Antwort hier

e) Welche Position hat Martin Schulz zum Konflikt in der Ost-Ukraine und zum Krim-Referendum / zur "Annexion" der Krim eingenommen?

Antwort hier

f) Welche Position hat Martin Schulz zu Sanktionen gegen Rußland eingenommen?

Antwort hier

Nun reagieren allerdings auch so manche Linke mit Abwehr: "Was soll das Genörgel an Martin Schulz? Gegenüber Merkel wäre er allemal das kleinere Übel!" Sie vergessen offensichtlich das Jahr 1998. Nach 16 pechrabenschwarzen Jahren der Kanzlerschaft Helmut Kohls meinten damals nicht wenige, schlimmer könne es unter einem Kanzler Gerhard Schröder kaum werden...

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

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      Witz der Woche
      Das Projekt 100 Prozent plus x (8.02.17)

      Der Fall Andrej Holm
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      Die schlechten Verlierer
      (Und was sie zu verlieren fürchten) (21.01.17)

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      Ein Essential für "Rot-Rot-Grün"? (14.01.17)

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