23.08.2010

Sarrazin will mit Buch provozieren
Nichts Neues - keine Konsequenzen

Thilo Sarrazins Stirn Berlin (LiZ). Deutschlands meist- verkauftes Toilettenpapier und das ehemalige Nachrichtenma- gazin 'spiegel' liegen mittlerweile auf gleichem Niveau: Beide machen großflächig Werbung für die "knallharte Analyse" in Thilo Sarrazins Buch "Deutschland schafft sich ab", das Ende des Monats in den Buchhandel kommen soll. Neues hat Sarrazin nicht zu vermelden, Lösungen für die angeblichen Probleme, die laut Sarrazin schwerer wiegen als "das Klima in 500 Jahren", ebenso wenig.

Thilo Sarrazin, ehemals mustergültiger Finanzsenator der mustergültig um Sozialabbau bemühten "rot-roten" Berliner Landesregierung unter Klaus Wowereit und danach mit einem lukrativen Vorstandsamt bei der Bundesbank belohnt, versucht weiterhin mit seiem sattsam bekannten rassistischen Sermon zu provozieren und so die öffentliche Debatte nach Rechts zu verschieben. Die Berliner "S"PD droht erneut mit dem Zeigefinger, echauffiert sich öffentlich, wird ihn aber vermutlich auch diesmal nicht ausschließen.

Rechtsextreme Internet-Seiten freuen sich, den von ihnen immer wieder verbreiteten Blödsinn nun aus "berufenem Munde" bestätigt zu sehen und schmücken sich mit Sarrazin-Zitaten. So lobt auch die DVU den nichtssagenden Wichtigtuer und nimmt ihn gegen "politisch korrektes Trommelfeuer" in Schutz. Und die NPD beruft sich - mangels originärer Argumente - auf Sarrazin in einer Schrift "gegen die Islamisierung".

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      "S"PD-Mitglied und Bundesbank-Vorstand
      Thilo Sarrazin rassistisch (11.06.10)

      Ausgepreßt
      Sozialabbau schwarz-gelb (7.06.10)

      Nachwuchs ohne Zukunfts-Chance
      Immer mehr Kinder kommen unter die Räder (1.06.10)

      Kein Aprilscherz:
      BRD-Verschuldung bei 1690 Milliarden Euro (1.04.10)

      BA-Chef Alt plant weiteren Sozialabbau:
      Erhöhter Druck durch Wohnkostenpauschale (25.03.10)

      Rente wird gekürzt
      "Nullrunde" heißt Minus (16.03.10)

      Offizielle Parteispenden über 20 Millionen Euro
      Rund 14 Millionen Euro für "C"-Parteien (16.02.10)

      Hartz-IV-Regelsätze verfassungswidrig
      Herbe Niederlage für "Schwarz-Rot-Gelb-Grün" (9.02.10)

      DIW-Studie zum Vermögen in Deutschland
      Schere zwischen Arm und Reich öffnet sich weiter
      (19.01.10)

      Hartz-IV-Bescheide
      36 Prozent aller Widersprüche erfolgreich (12.01.10)

      Bilanz von fünf Jahren Hartz IV
      Repression als "Arbeitsmarkt-Reform" (19.12.09)

      'stern'-Umfrage:
      Deutsche halten Hartz IV für zu niedrig (28.10.09)