26.01.2012

Personenverkehr auf der Schiene nimmt stark zu
Autoverkehr stagniert

Bahn oder Auto Berlin (LiZ). Der Personenverkehr auf der Schiene hat in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent zugenommen. Zugleich stagniert die Verkehrsleistung des motorisierten Individualverkehrs seit Jahren stagniert. Dies geht aus den Daten des Statistischen Bundesamtes hervor.

Die Beförderungsleistung der Eisenbahnen im Personen- verkehr ist in den vergangenen zehn Jahren um 20 Prozent gestiegen, während die PkW-Nutzung im selben Zeitraum mit einem Plus von lediglich vier Prozent nahezu stagniert. Das geht aus den Daten des Statistischen Bundesamtes und Berechnungen der 'Allianz pro Schiene' hervor. "Die Eisenbahn hat von 2002 bis 2011 ein Rekordwachstum hingelegt," erläuterte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege heute in Berlin. "Obwohl die Zahl der PkW in den Straßen seit Jahren ansteigt, fahren die Deutschen übers Jahr gesehen nur unwesentlich mehr Auto als vor zehn Jahren," so Dirk Flege.

Schienenverkehr wächst stärker als Autoverkehr

Das Rekordwachstum der Eisenbahn verteilt sich allerdings unterschiedlich auf die Sparten Nah- und Fernverkehr. Die Allianz pro Schiene wies darauf hin, dass die Nachfrage im Schienennahverkehr deutlich stärker gewachsen sei als im Fernverkehr. So konnten die Nahverkehrszüge (inklusive S-Bahnen) ihre Verkehrsleistung in zehn Jahren um fast 30 Prozent steigern, während der Fernverkehr auf der Schiene im selben Zeitraum nur um neun Prozent zulegte. Dies ist um so erstaunlicher, da die aus der Luftverkehrs-Branche stammende Führungsriege um Bahn-Chef Rüdiger Grube fast ausschließlich in den Fernverkehr investiert und zugleich den Nahverkehr geradezu diskriminierend behandeln. "Der von den Bundesländern organisierte Schienenpersonennahverkehr entwickelt sich zu einer echten Erfolgsstory," analysierte Flege. "Die Menschen wollen Bahn fahren. Wenn das Angebot stimmt, dann stürmen die Fahrgäste in die Abteile."

Vor dem Hintergrund der stark wachsenden Nachfrage appellierte die 'Allianz pro Schiene' an die Bundesregierung und die Bundesländer, die Weichen für eine Angebotsausweitung im Schienenpersonennahverkehr (SPNV) zu stellen. Gefordert ist eine Erhöhung der Finanzmittel, die mit der wachsenden Nachfrage schritthält.

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

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      BUND fordert Aufgabe der Pläne
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      Statistisches Bundesamt: Personenverkehr
      auf der Schiene wächst
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