27.03.2010

In Asse II wird probegebohrt

Weitere Zeitverzögerung vor der Rückholung

Atommüll in Asse II Hannover (LiZ). Die bereits seit Oktober 2009 als dringend nötig erkannte Rückholung des im ehe- maligen "Versuchs-End- lager" Asse II eingelagerten radioaktiven Mülls wird weiter verzögert. Das für die Bergung verantwort- liche Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) will nun zuerst den Zustand von einigen hundert Fässern überprüfen. Hierzu sollen zwei Einlagerungskammern in 725 Meter Tiefe geöffnet werden. "Die Kammern 7 und 12 werden angebohrt", bestätigte BfS-Sprecher Werner Nording gestern (Freitag) auf Anfrage. Der Beginn der Arbeiten ist allerdings unbestimmt auf das Jahr 2010 festgelegt.

Kammer 12 war bereits vor längerer Zeit mit Salzgrus verfüllt und geschlossen worden. Kammer 7 geriet Ende April 2009 in die Schlagzeilen, weil festgestellt worden war, daß die Decke akut einsturzgefährdet ist. Nach offiziellen Angaben lagern 8.500 Fässer mit schwach radioaktiven Abfällen in Kammer 7. Im Mai 2009 wurde diese Kammer ebenfalls mit Salzgrus verfüllt und verschlossen. Insgesamt rund 126.000 Fässer mit radioaktivem Müll wurden nach offiziellen Angaben in dem "Versuchs-Endlager" abgeladen. Ein Teil wurde in den Einlagerungskammern neben- oder übereinander gestapelt, ein Teil aber auch einfach abgekippt.

BfS-Sprecher Nording erklärte nun, in den beiden zu prüfenden Kammern solle unter anderem der Gasgehalt und die radioaktive Strahlung gemessen werden. In einem zweiten Schritt würden ExpertInnenen die Hohlräume ganz öffnen, um den Zustand der Kammern und der Atommüll-Fässer zu prüfen. Nach Angaben des BfS sollen danach rund 600 Fässer nach Möglichkeit mit ferngesteuerten Maschinen geborgen und untersucht werden.

 

LINKSZEITUNG

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel zum Thema:

      Einsturzgefahr im "Versuchs-Endlager" Asse II
      Atommüll wird rückgeholt (15.01.10)