26.02.2010

Weltwirtschaftskrise:
US-Immobilienmarkt
mit neuem Negativ-Rekord
VW-Gewinn um 80 Prozent gesunken

Weltwirtschaftskrise New York / Hannover (LiZ).
Entgegen allen offiziellen Erholungs-Prognosen brach der US-Immobilienmarkt nach einem Negativrekord im Jahr 2009 weiter ein. Bereits im Dezember betrug der Rückgang laut Angaben des US-Handels- ministeriums 11,2 Prozent. Im Januar wurden in den USA lediglich 309.000 Häuser verkauft (Prognose: 348.000) gegenüber 329.000 im Januar 2009. Zugleich mußte der deutsche Auto-Konzern VW einen drastischen Gewinn- rückgang verbuchen. Trotz Abwrack-Prämie sank der Gewinn in 2009 von knapp 4,7 Milliarden Euro auf 911 Millionen Euro.

Auch auf dem US-Markt für Gewerbe-Immobilien hat sich die Lage verschlechtert. Immer mehr regionale Banken in den USA sind durch eine zunehmende Zahl von Kredit-Ausfällen existentiell bedroht. Die Ausfall-Rate von 3,8 Prozent hat sich im vierten Quartal 2009 gegenüber dem Vorjahr (1,6 Prozent) mehr als verdoppelt. Das von der US-Regierung eingerichtete Beratergremium für den US-Kongreß, das Congressional Oversight Panel (COP), warnte vor Ausfällen bei Krediten für Gewerbe-Immobilien in einer Höhe von 200 bis 300 Milliarden US-Dollar.

Am vergangenen Wochenende wurden vier Regional-Banken von der US-Einlagensicherungsbehörde FDIC geschlossen. Damit sind es bereits 20 US-Banken, die im Jahr 2010 aufgeben mußten. Im Jahr 2009 waren in den USA insgesamt 140 Bankenpleiten zu verzeichnen. Die Fachleute der COP rechneten vor, daß mit immerhin noch 40 Prozent der 8000 US-Banken eine "riskante Konzentration" im Bereich Gewerbeimmobilien aufwiesen.

Bislang konnte die US-Regierung die drastischsten Folgen des Platzens der Immobilienblase durch eine gigantische Staatsverschuldung aufhalten. Die beiden größten US-Immobilienfinanzierer Fannie Mae und Freddie Mac wurden verstaatlicht. Allein diese beiden Institute stehen für die Hälfte des privaten US-Hypotheken-Volumens. Freddie Mac, das kleinere der beiden Institute, hat erneut im vierten Quartal einen Verlust von 7,8 Milliarden US-Dollar eingefahren. Der Nettoverlust bezifferte sich auf 6,5 Milliarden US-Dollar - 1,1 Milliarden mehr als im Vorquartal. Im Gesamtjahr 2009 hat der mit Steuermitteln am Leben gehaltene Immobilienfinanzierer einen Verlust von 21,6 Milliarden US-Dollar gemacht.

Entgegen den offiziellen Prognosen von einer Erholung der Wirtschaft sinkt das Vetrauen der US-VerbraucherInnen. Das Forschungsinstitut Conference Board gab bekannt, daß der Index für das Verbraucher-Vertrauen auf 46,0 Punkte eingebrochen ist. Noch im Vormonat lag der Wert bei 56 Punkten. Hatten die ExpertInnen durchschnittlich 55 Punkte im Februar erwartet, sank der Wert auf den niedrigsten Stand seit 27 Jahren.

Der VW-Konzern gab bekannt, daß der Umsatz in 2009 um 7,6 Prozent auf 105,18 Milliarden Euro zurückging. Das operative Ergebnis brach um 70,7 Prozent auf 1,85 Milliarden Euro ein. Dennoch erklärte VW-Vorstandschef Martin Winterkorn, VW sei finanziell "sehr solide" aufgestellt und wolle seine Stellung auf den Weltmärkten weiterhin ausbauen. 6,3 Millionen Autos konnte der VW-Konzern mit seinen neun Marken im vergangenen Jahr weltweit verkaufen. Derzeit liegt VW nach Toyota und GM auf dem dritten Platz der größten Automobil-Konzerne.

 

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Anmerkungen

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