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Bern (LiZ). Die Schweiz hat das seit dem Jahr 2000 bestehende Anbauverbot genmanipulierter Pflanzen um weitere vier Jahre verlängert. In Deutschland wird das Schweizer Gen-Moratorium von den Mainstream-Medien systematisch totgeschwiegen, da ansonsten offensichtlich wäre, welche effektive Möglichkeit "Rot-Grün" in den Jahren zwischen 1998 und 2005 zur Verfügung gestanden hätte, um den Vormarsch von Monsanto und Co zu stoppen.
Genmanipulierte Pflanzen sind Teil der auf Chemieeinsatz und Monokulturen basierenden industriellen Landwirtschaft, die von wenigen Agro-Konzernen kontrolliert werden kann. Umweltschutz-Organisationen in der Schweiz und selbst der Schweizer Bauernverband begrüßten das Gen-Moratorium, das vor 12 Jahren noch schwer durchzusetzen war. Bei einer ersten Verlängerung des Gen-Moratoriums im Jahr 2005 konnten die UmweltschützerInnen bei einem Volksentscheid trotz massiver Propaganda der Gentech-Lobby eine deutliche Mehrheit erzielen. Mit dem Einsatz modernster PR-Mittel und einem Millionenaufwand hatte die Gentech-Lobby 2005 versucht, den SchweizerInnen die Unschädlichkeit der Agro-Gentechnik zu "kommunizieren". Die gesamte Schweizer Bundesregierung, das Parlament, alle großen Parteien, die Industrie und die sogenannten Spitzen der Wissenschaft bekämpften das Volksbegehren. Die Regierung bezeichnete das Gen-Moratorium für "Gift für die Forschung" und in Inseraten hieß es, das Begehren sei "unehrlich, schädlich, unnötig". Das Volksbegehren wurde angenommen, obwohl erst 2004 in der Schweiz ein Gentechnik-Gesetz in Kraft getreten war, das beim Einsatz von genmanipulierten Pflanzen "strenge Prüfungen" vorsah.
Mittlerweile hat sich in der Schweiz auf breiter Front die Erkenntnis durchgesetzt, daß eine sogenannte Koexistenz - also ein Nebeneinander von Gentech-Landwirtschaft und gentech-freier Landwirtschaft - in der kleinteiligen Schweiz unmöglich wäre. Dennoch will die Schweizer Regierung eine "Koexistenzverordnung" ausarbeiten lassen. In Deutschland hatte die pseudo-grüne Agrar-Ministerin Renate Künast ab 2002 versucht, per Gesetz die "Koexistenz" und damit den Anbau von Gen-Pflanzen durchzusetzen.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Schweiz: Gen-Moratorium
um fünf Jahre verlängert (27.11.05)
Künast als Terminatorin der Öko-Landwirtschaft?
2005 dürfen über 1.000 Hektar Gen-Mais
angebaut werden (19.03.05)
Ministerin contra - Ministeriale pro Gentech?
'Report Mainz' enthüllt wahre Aufgabe
des Künast-Ministeriums (1.03.05)
Gen-Mais im Vogelschutzgebiet
Künasts Gentech-Gesetz wirkt (18.02.05)
Enthaltung von "Rot-Grün"
ebnet Gen-Technik den Weg (28.04.04)
Künast versucht vollendete Gen-Tatsachen
zu schaffen
25 Tonnen Gen-Mais zum geheimen Anbau freigegeben
(25.02.04)
Künast schlägt Bresche
für Gen-Mais (27.06.02)