12.12.2012

Schweizer Gen-Moratorium
um vier Jahre verlängert

Gen-Mais
Bern (LiZ). Die Schweiz hat das seit dem Jahr 2000 bestehende Anbauverbot genmanipulierter Pflanzen um weitere vier Jahre verlängert. In Deutschland wird das Schweizer Gen-Moratorium von den Mainstream-Medien systematisch totgeschwiegen, da ansonsten offensichtlich wäre, welche effektive Möglichkeit "Rot-Grün" in den Jahren zwischen 1998 und 2005 zur Verfügung gestanden hätte, um den Vormarsch von Monsanto und Co zu stoppen.

Genmanipulierte Pflanzen sind Teil der auf Chemieeinsatz und Monokulturen basierenden indus­triellen Landwirtschaft, die von wenigen Agro-Konzernen kontrolliert werden kann. Umweltschutz-Organisationen in der Schweiz und selbst der Schweizer Bauernverband begrüßten das Gen-Moratorium, das vor 12 Jahren noch schwer durchzusetzen war. Bei einer ersten Verlängerung des Gen-Moratoriums im Jahr 2005 konnten die UmweltschützerInnen bei einem Volksentscheid trotz massiver Propaganda der Gentech-Lobby eine deutliche Mehrheit erzielen. Mit dem Einsatz modernster PR-Mittel und einem Millionenaufwand hatte die Gentech-Lobby 2005 versucht, den SchweizerInnen die Unschädlichkeit der Agro-Gentechnik zu "kommunizieren". Die gesamte Schweizer Bundesregierung, das Parlament, alle großen Parteien, die Industrie und die sogenannten Spitzen der Wissenschaft bekämpften das Volksbegehren. Die Regierung bezeichnete das Gen-Moratorium für "Gift für die Forschung" und in Inseraten hieß es, das Begehren sei "unehrlich, schädlich, unnötig". Das Volksbegehren wurde angenommen, obwohl erst 2004 in der Schweiz ein Gentechnik-Gesetz in Kraft getreten war, das beim Einsatz von genmanipulierten Pflanzen "strenge Prüfungen" vorsah.

Mittlerweile hat sich in der Schweiz auf breiter Front die Erkenntnis durchgesetzt, daß eine sogenannte Koexistenz - also ein Nebeneinander von Gentech-Landwirtschaft und gentech-freier Landwirtschaft - in der kleinteiligen Schweiz unmöglich wäre. Dennoch will die Schweizer Regierung eine "Koexistenzverordnung" ausarbeiten lassen. In Deutschland hatte die pseudo-grüne Agrar-Ministerin Renate Künast ab 2002 versucht, per Gesetz die "Koexistenz" und damit den Anbau von Gen-Pflanzen durchzusetzen.

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Schweiz: Gen-Moratorium
      um fünf Jahre verlängert (27.11.05)

      Künast als Terminatorin der Öko-Landwirtschaft?
      2005 dürfen über 1.000 Hektar Gen-Mais
      angebaut werden (19.03.05)

      Ministerin contra - Ministeriale pro Gentech?
      'Report Mainz' enthüllt wahre Aufgabe
      des Künast-Ministeriums (1.03.05)

      Gen-Mais im Vogelschutzgebiet
      Künasts Gentech-Gesetz wirkt (18.02.05)

      Enthaltung von "Rot-Grün"
      ebnet Gen-Technik den Weg (28.04.04)

      Künast versucht vollendete Gen-Tatsachen
      zu schaffen
      25 Tonnen Gen-Mais zum geheimen Anbau freigegeben
      (25.02.04)

      Künast schlägt Bresche
      für Gen-Mais (27.06.02)