7.01.2010

Der angebliche Anschlag
auf Flug 253 nach Detroit

Selbst die 'New York Times' schreibt: "Unglaublich"

Flug NW 253 - Delta A 330 - Foto: Grietje
Washington (LiZ). Die bisher von den US-amerikanischen Be­hörden präsentierte Darstellung, wonach ein 23-jähriger Nigerianer namens Umar Farouk Abdul Mutallab versucht haben soll, am 25. Dezember 2009 einen Airbus Flugnummer 253 der Fluggesellschaft KLM/NWA mit 278 PassagierInnen an Bord zu sprengen, ist schlicht unglaubwürdig.

Selbst in der 'New York Times' hieß es dazu am 2. Januar in einem Leitartikel: "Ohne Zweifel ist das Durchforsten von Bergen von Informationen und die Entscheidung, was dringend ist, und was überhaupt wert ist, weiterverfolgt zu werden, eine echte Herausforderung. Trotzdem ist es unglaublich, und gleichzeitig erschreckend, daß die Regierung nicht in der Lage ist, zumindest so schnell wie Google Informationen zu updaten und zusammenzuführen." Im folgenden werden wir hier einige Fakten darstellen, die erhebliche Zweifel an der offiziellen Darstellung wecken - einer Darstellung, die von den deutschen Mainstream-Medien ohne jede Spur von Skepsis wiedergegeben wurde. Es geht uns hierbei nicht etwa darum, eine "Verschwörungstheorie" zu entwickeln. Es geht allein darum, daß auch Staatsorgane in der Beweispflicht sind. Wer etwas behauptet, muß es auch belegen können. Davon jedoch ist die offizielle Darstellung der US-Behörden meilenweit entfernt. Welche Schlüsse aus dieser eklatanten Glaubwürdigkeitslücke zu ziehen sind, muß derzeit der Spekulation überlassen bleiben. Und mit Spekulationen beschäftigen wir uns nicht.

Aus den vorliegenden Informationen ergibt sich folgender hypothetische Ablauf:

Im Mai 2009 entzieht die britische Regierung dem jungen Nigerianer Umar Farouk Abdul Mutallab das für ein Studium in Großbritannien ausgestellte Visum. Sie setzt ihn auf eine Überwachungsliste und verwehrt ihm die Wiedereinreise.

Im August 2009 erfahren US-amerikanische Nachrichtendienste nach eigener Auskunft, daß eine "Al-Qaida-Operation" gegen ein US-Ziel geplant sei. Diese sei vom Jemen aus organisiert und solle von einem Nigerianer ausgeführt werden.

Am 19. November 2009 sucht Dr. Umaru Mutallab, der Vater Umar Farouk Abdul Mutallabs, ein prominenter nigerianischer Bankier und früheres Regierungsmitglied, die US-amerikanische Botschaft in der nigerianischen Hauptstadt Abuja auf und teilt MitarbeiterInnen des Außenministeriums und der CIA mit, daß sein Sohn unter den Einfluß extremistischer Islamisten geraten sei. Er sei in den Jemen gereist, um sich ihnen anzuschließen, und habe den Kontakt zu seiner Familie abgebrochen.

Am 20. November informieren Beamte des Außenministeriums und der CIA das US-Zentrum für Terrorismusabwehr NCTC in Washington über die explizite Warnung von Dr. Umaru Mutallab. Eine Akte über Umar Farouk Abdul Mutallab wird angelegt.

Am 16. Dezember erscheint Mutallab jr. in einer Ticket-Verkaufsstelle in Ghana und bezahlte dort 2.831 US-Dollar in bar für einen Flug von Lagos über Amsterdam nach Detroit für den 25. Dezember.

Am 25. Dezember besteigt Mutallab jr. den Airbus Flugnummer 253 der Fluggesellschaft KLM/NWA im Flughafen Schipohl in Amsterdam nur mit Handgebäck und ohne Paß. Routinemäßig wird das US-amerikanische Heimatschutzministerium mindestens eine Stunde vor Flugbeginn über seine Anwesenheit in dem Flugzeug informiert.

Allein diese Informationen machen es völlig unglaubwürdig, daß es den US-Sicherheitsdiensten nicht möglich gewesen sein soll, den mutmaßlichen Terroristen unter den dargestellten Umständen rechtzeitig zu stoppen. Dennoch behauptet die US-Regierung, ihre Sicherheitsdienste seien dazu nicht in der Lage gewesen und Präsident Obama Barack inszenierte vor wenigen Tagen eine gehörige Schelte.

Dieses angebliche Unvermögen wird zudem mit der Formulierung dargeboten, die US-Geheimdienste seien ob der Vielzahl an eingehenden Informationen nicht in der Lage gewesen, diese "Informationen zusammenzuführen". Damit wird das Bild eines Mosaiks suggeriert, bei dem aus den einzelnen Mosaiksteinchen noch kein Gesamtbild abzulesen sei. Doch jede der Einzelinformationen, der Entzug des Visums durch die britischen Behörden, die Warnung durch den Vater, der Kauf des Tickets in Ghana mit Bargeld, ein angeblich abgehörtes Telefonat zwischen Mutallab jr. und einem Islamisten im Jemen und das Erscheinen von Mutallab jr. in Amsterdam nur mit Handgepäck und ohne Paß, hätte aller Erfahrung nach ausgereicht, Mutallab jr. den Zutritt in das Flugzeug nach Detroit zu verweigern. Selbst Senator Edward Kennedy oder der Sänger Cat Stevens wurden in den vergangenen Jahren unter weitaus weniger gravierenden Anlässen am Besteigen eines Flugzeugs gehindert.

Weitere Details sind für sich genommen nicht wichtig, runden aber das Bild ab. So schreibt etwa das 'Time Magazine' unter Berufung auf eine der Familie Mutallab nahestehende Quelle: "Seine Eltern waren offenbar von der angeblichen Drohung, ein amerikanisches Flugzeug zum Absturz zu bringen, beunruhigt und warnten deshalb die amerikanische Botschaft." Das Magazin 'Newsweek' berichtet, der Chef des saudi-arabischen Terrorabwehr, Muhammad bin Nayaf, habe die US-Amerikaner schon im Herbst über die spezielle Technik ins Bild gesetzt, die der Attentäter anwenden werde. Er werde Nitropenta-Sprengstoff in seiner Unterwäsche verstecken. Und weiter heißt es bei 'Newsweek', daß der US-Geheimdienst NSA ein Telefonat zwischen Mutallab jr. und Anwar al-Awlaki mitgehört habe, jenem Anwar al-Awlaki, der in den USA geboren wurde und nun angeblich als islamistischer Geistlicher im Jemen lebt. Und al-Awlaki habe im Kontakt gestanden zu Major Nidal Malik Hasan, dessen Amoklauf im texanischen Fort Hood das Leben von dreizehn SoldatInnen kostete.

Die Aussage eines Passagiers von Flug 253 nach Detroit

Lori und Kurt Haskell

Kurt Haskell ein Anwalt aus Newport, Michigan, saß im Airbus nach Detroit nur wenige Reihen hinter Mutallab jr.. Seine bereits auf der Internet-Seite www.mlive.com* veröffentlichten Aussagen werfen ein weiteres Schlaglicht auf die Unglaubwürdigkeit der offiziellen Darstellung.

Ticket von Kurt Haskell
Das Flugticket von Kurt Haskell

Er bezeugt, daß Mutallab jr. auf dem Amsterdamer Flughafen keinen Paß vorweisen konnte und in Begleitung eines Mannes mit vermutlich indischer Herkunft am Ticket-Schalter erschien. Kurt Haskell und seine Frau Lori waren auf der Heimreise von einer Safari in Uganda als sie in Amsterdam für den Flug 253 nach Detroit eincheckten.

Kurt Haskell und seine Frau saßen demnach in der Nähe des Eincheck-Schalters, als Mutallab jr. und ein unbekannter Begleiter mit auffallend teurem Anzug sich diesem Schalter näherten. Sie beobachteten aufmerksam einen seltsamen Vorgang: Der Begleiter Umar Farouk Abdul Mutallabs, vermutlich indischer Herkunft, sprach mit der Angestellten am Schalter, während der ärmlich gekleidete junge Mann schwarzer Hautfarbe kein Wort von sich gab. Auf die Frage des Begleiters, ob der junge Mann ohne Paß einchecken dürfe, erwiderte die Angestellte wie kaum anders zu erwartenden mit Nein. Der Begleiter erklärte daraufhin jedoch: "Er ist aus dem Sudan und wir machen das immer so." Da verwies die Angestellte die Beiden an einen Flughafen-Manager am anderen Ende der Halle. Haskell sah Mutallab jr. erst im Flugzeug wieder. Die Amsterdamer Behörden behaupten dennoch, Mutallab jr. sei durch die normalen Paßkontroll-Prozeduren ins Flugzeug gelangt.

Über den Rauch im Flugzeug kurz vor der Landung und die Überwältigung des jungen Nigerianers durch andere Passagiere - oder Undercover-Agenten - kann Haskell nichts anderes berichten als andere Passagiere und dies widerspricht der offiziellen Darstellung nicht.

Nach der Landung mußten die Passagiere laut Haskell rund zwanzig Minuten warten, bevor ihnen erlaubt wurde, die Maschine zu verlassen. Danach mußten sie rund sechs Stunden warten, bevor sie von FBI-Agenten befragt wurden. Sie standen zusammen in eine abgeteilte und freigeräumte Zone des Flughafen-Terminals, der ansonsten für Gepäck reserviert ist. Während dieser Zeit wurde ihnen nicht gestattet, die Toilette zu benutzen oder etwas zu trinken - offenbar, damit mögliche Spuren nicht verwischt werden könnten. Zu diesem Zeitpunkt war nicht klar, ob irgendeine weitere Person unter den Passagieren Sprengstoff am Körper verbergen würde.

Laut Haskell wurde bereits rund eine Stunde nach der Landung ein Mann aus den Reihen der Passagiere festgenommen. Sprengstoff-Spürhunde hatten in dessen Handgepäck etwas entdeckt. Bei diesem Mann handelte es sich laut Haskell um einen rund 30-Jährigen, der vermutlich ebenfalls indischer Herkunft, aber nicht mit dem Begleiter von Mutallab jr. in Amsterdam identisch war. Dieser in Detroit festgenommene Mann sei zunächst zum Verhör in einen nahegelegenen Raum abgeführt worden. Danach wurde er in Handschellen aus dem Raum geholt und weggebracht. Ein FBI-Agent habe sich daraufhin an die restlichen Passagiere gewandt und ungefähr Folgendes erklärt: "Sie werden nun in eine andere Zone gebracht, weil diese hier nicht sicher ist. Ich denke, viele von ihnen sahen, was eben geschah und sind clever genug zwischen den Zeilen zu lesen und sich den Rest auszurechnen." Sie seien daraufhin aus der Gepäck-Zone in einen anderen Raum gebracht worden. Haskell ist sich sicher, daß keiner der anderen Passagier von Flug 253 sich entfernen konnte, andere Personen hinzugekommen wären oder auch nur ein einziger der Passagiere einen Anwalt verständigen oder überhaupt hätte telefonieren dürfen.

Später behauptete ein Sprecher des FBI es sei nur eine einzige Person - Umar Farouk Abdul Mutallab - verhaftet worden. Haskell betont, daß er seine Beobachtungen gegenüber den US-Behörden wiederholt vorgebracht habe - ohne jeglichen Erfolg. Am 31. Dezember wandte er sich an die Öffentlichkeit, um der offiziellen Darstellung, bei Umar Farouk Abdul Mutallab handele es sich um einen Einzeltäter entgegenzutreten: "Heute habe ich realisiert, daß mein eigenes Land mich und alle US-Bürger belügt."

Haskell hatte zuvor erleben müssen, wie das FBI die Darstellung der Vorgänge dreimal änderte. In keinem Fall jedoch wurden seine Beobachtungen ernsthaft berücksichtigt. In jeder Version behauptete das FBI, nur eine Person - Umar Farouk Abdul Mutallab - sei verhaftet worden. Immerhin bestätigten, so Haskell einige Mit-Passagiere ihm gegenüber seine Darstellung der Vorgänge auf dem Flughafen von Detroit.

Nachdem das FBI zuerst geleugnet hatte, daß außer Mutallab jr. eine weiter Person verhaftet worden sei, hieß es kurz darauf, eine Person sei wegen "Einreise-Vergehen" festgenommen worden.

Einige Stunden nach der Verhaftung des 30-Jährigen auf dem Detroiter Flughafen formulierte ein Beamter namens Ron Smith, eine dritte Version: Der Verhaftete sei ein Passagier eines anderen Fluges gewesen. Ganz abgesehen davon, daß FBI-Agenten die Passagiere des Flugs 253 genau beobachteten und die Einhaltung der Auflagen streng überwachten, war Passagieren anderer Flüge während der gesamten Zeit nicht gestattet, ihre Flugzeuge zu verlassen.

Haskell ist über die behördliche Igoranz gegenüber seinen Aussagen zu den Vorgängen auf dem Flughafen in Amsterdam und dem in Detroit äußerst verärgert und fragt öffentlich, ob die Behörden ihn zum Narren halten wollen. Er weist darauf hin, daß bei der üblichen Paßkontrolle in Amsterdam ein Bar-Code registriert wird, um individuelle Informationen zu checken. Dieser Vorgang müßte verifizierbar sein. Eine weitere Beweismöglichkeit bietet sich mit der Aussage der niederländischen Polizei, daß diese Video-Aufnahmen vom Flughafen Schipohl nach dem von Haskell beschriebenen Begleiter Mutallabs durchgesehen habe. Er fordert die Behörden auf, diese Video-Bänder zu veröffentlichen, um seine Aussage als Augenzeuge zu bestätigen. Und er behauptet, daß diese Bänder längst veröffentlicht worden wären, wenn sie seine Aussage widerlegen würden. Haskell: "Die Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, die Identität des Begleiters von Mutallab zu erfahren."

Inzwischen behauptet das FBI, die Video-Bänder aus Amsterdam würden bestätigen, daß Mutallab einen Paß vorgelegt habe. Doch alle bislang von den US-Behörden vorgebrachten Darstellungen stützt sich lediglich auf eigene Aussagen, jedoch nicht auf einen überprüfbaren Beweis.

Immer mehr Menschen melden sich zudem öffentlich zu Wort, die als Geschäftsleute zu den Vielfliegern zwischen Europa und den USA zählen. Diese bekunden übereinstimmend, daß sie am Flughafen Schipohl, Amsterdam, vom Sicherheitspersonal immer gründlich durchsucht würden. Ein Unternehmer, der regelmäßig in Schipohl eincheckt, meinte: "Es erscheint mir unglaubwürdig, daß es möglich gewesen sein soll, all diese Sicherheitskontrollen zu passieren, insbesondere in Amsterdam." Übrigens ist Schipohl bereits seit geraumer Zeit mit "Nackt-Scannern" ausgestattet. (Diese sind dort bereits seit Mai 2007 probeweise im Einsatz. Es werden allerdings bisher keine Fluggäste gezwungen, sich der Kontrolle durch einen "Nackt-Scanner" zu unterziehen. Vgl. beispielsweise einen Bericht der 'Süddeutschen Zeitung' v. 27.10.2008)

Die Umstände des angeblichen Attentats-Versuchs

Völlig unglaubwürdig ist des Weiteren die offizielle Darstellung des Attentats-Versuchs. Demnach sei Mutallab jr. zunächst für rund dreißig Minuten in der Bordtoilette gewesen, bevor er in eine Decke gehüllt und mit lauten Klagen über Bauchschmerzen zu seinem Platz zurückkehrte. Erst dort habe er versucht, den Sprengstoff zu zünden. Die Chance, das Flugzeug zu sprengen, wäre zweifellos größer gewesen, wenn Mutallab jr. dies ungestört in der Toilette versucht hätte. Eine Terror-Organisation, die ja angeblich einen weitaus komplizierteren Anschlag wie jenen auf die WTC-Türme und das Pentagon am 11. September 2001 geplant haben soll, hätte dem Attentäter sicherlich angeraten, den Sprengstoff in der Toilette zu zünden. Für die Inszenierung eines politisch wirkungsvollen Attentats-Versuchs ist jedoch der Platz inmitten der übrigen Passagiere zu bevorzugen.

Vielleicht handelt es sich nur um eine vereinfachte oder unpräzise Auskunft, wenn in der offiziellen Darstellung davon die Rede ist, Mutallab jr. habe 80 Gramm des plastischen Sprengstoffs Pentaetythritoltetranitat, kurz PETN mit sich geführt. Dieser Sprengstoff - landläufig auch Nitropenta genannt - ist ähnlich wie reines Nitroglyzerin relativ erschütterungsempfindlich. Nach Auskunft von Fachleuten hätte ein Attentäter mit diesem Stoff am Körper den Flughafen niemals lebend erreicht. Sollte es sich jedoch beispielsweise um Semtex gehandelt haben, ein plastischer Sprengstoff, der laut 'spiegel' (8.11.1993) ein "von Terroristen bevorzugter Plastik-Sprengstoff" war, hätte Mutallab über einen Zünder verfügen müssen. Semtex basiert zwar auf Nitropenta, ist aber zwecks sicherer Handhabbarkeit durch den Zusatz sogenannter Zuschlagstoffe nicht ohne weiteres zu zünden.

Die Herstellung von Nitropenta ist zwar kein großes Geheimnis. Die grundlegende Erfindung wurde bereits 1891 von den Chemikern B. Tollens und P. Wigand gemacht und ab 1894 wurde der Stoff großtechnisch von der Kölner Rheinisch-Westfälische Sprengstoff AG produziert. Bei der Herstellung erhitzen sich jedoch die Ausgangsstoffe infolge einer exothermischen Reaktion. Daher ist eine Kühlung erforderlich. Denn wenn eine Temperatur von 30 Grad Celsius überschritten wird, fliegt den Bombenbastlern das Zeug um die Ohren. Ein entsprechender Kühlraum dürfte allerdings im Jemen schwer zu finden sein - oder auch schwer geheim zu halten. Und laut offizieller Darstellung stammte das weiße Pulver, das Mutallab jr. bei sich geführt haben soll, aus dem Jemen. Die Beschreibung als weißes Pulver deutet auf Nitropenta in seiner leicht explosiven Rohform. Semtex ist eine knetbare Masse - daher die Bezeichnung "plastischer Sprengstoff".

Es paßt also alles nicht zusammen. Außer: Irgendwer hat Mutallab jr. ein weißes Pulver untergejubelt, das lediglich viel Qualm erzeugen sollte. Wenn der junge Nigerianer Hintermänner hatte, denen es um ein aufsehenerregendes Spektakel ging, dürften diese ihrem menschlichen Werkzeug auch den Passagierraum statt der Toilette empfohlen haben.

Daß eine Terror-Organisation hinter Mutallab jr. steht, ist aus einem weiteren Grund unglaubwürdig: Es gibt weitaus weniger geschützte Großobjekte, die für einen spektakulären Anschlag in Frage kämen. Auf Beispiele soll hier verzichtet werden, da in den vergangenen Jahren bereits genügend authentische und inszenierte Attentate auf die verschiedensten Einrichtungen geschildert wurden. Auch für das angebliche Bekennerschreiben einer Organisation "Al-Qaida auf der arabischen Halbinsel" gibt es keinen nachvollziehbaren Beweis. Lediglich ein dubioses "auf Terrorismus spezialisiertes Institut" namens IntelCenter in Alexandria bei Washington wird für die Bestätigung der Authentizität vorgeschoben.

Der politische Hintergrund

Dieser angebliche Attentats-Versuch auf ein Flugzeug hat zwei offensichtliche Wirkungen, die der US-amerikanischen Regierung nicht ungelegen kommen. Zum einen ergab sich so erneut die Möglichkeit, die Kontrollen zu verschärfen und die bürgerlichen Rechte weiter einzuschränken. Der in der Bevölkerung bisher vorhandene mehrheitliche Widerstand gegen eine Einführung von "Nackt-Scannern" an Flughäfen scheint nun gebrochen zu sein. Weitaus bedeutender ist jedoch, daß es der US-Regierung jetzt gelang, den Jemen unter ihre Kontrolle zu bringen. Gleichzeitig mit Kriegsdrohung "dritter Krieg nach Irak-Krieg und Afghanistan-Krieg" gegen den Jemen wurde das Angebot großzügiger Finanzhilfen ausgesprochen. Die US-Regierung verdoppelte nun auf etwa 70 Millionen US-Dollar und sagte weitere 121 Millionen US-Dollar bei Wohlverhalten des jemenitischen Regimes zu. Auch der britische Premier versprach, mehr als 100 Millionen Pfund, umgerechnet rund 112 Millionen Euro, beizusteuern.

Obama hatte es bereits vor Weihnachten auf den Jemen abgesehen (Siehe unseren Artikel v. 23.12.09). Der Jemen ist mit seiner strategisch bedeutenden Lage am Golf von Aden mit dem für die Tankerflotten wichtigen Zugang zum Suez-Kanal eine entscheidende Position auf dem globalen Schachbrett.

 

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Anmerkungen

* Das Foto von Haskell und seiner Frau findet sich auf:
http://www.mlive.com/news/detroit/index.ssf/2009/12/
flight_253_passenger_kurt_hask.html

Das Foto vom Flug-Ticket findet sich auf:
http://www.mlive.com/news/detroit/index.ssf/2009/12/
flight_253_passenger_says_at_l.html

Siehe auch folgende Artikel:

      Obamas neue Terrorfront im Jemen
      Bis zu 120 Tote bei Angriff mit Marschflugkörpern
      (23.12.09)

      Gewaltfreiheit oder Krieg für den Frieden?
      Zur Verleihung des Friedensnobelpreises
      an Barack Obama (17.12.09)

      Obama zeigt erneut Flagge
      Ein Verbot von Landminen
      wäre nicht im Interesse seiner Finanziers (25.11.09)

      "Friedens"-Präsident Obama erhöht Militär-Etat
      Neuer Weltrekord: 680 Milliarden US-Dollar (29.10.09)

      Obama schürt Konflikt in Somalia
      US-Waffenlieferung ins Krisengebiet (27.06.09)

      Globale Militärausgaben
      auf 1.464 Milliarden US-Dollar gestiegen (9.06.09)

      Obama erhöht den US-Kriegsetat
      Größtes Militär-Budget der Weltgeschichte (8.04.09)

      Aufbauhilfe oder Unterdrückung?
      Afghanistan und die westlichen Milliarden (31.03.09)

      10. Jahrestag des Kosovo-Kriegs
      Propaganda von der "humanitären Katastrophe"
      bis heute aufrechterhalten (24.03.09)

      Barack Obama und das Nadelöhr
      Ist von Obama anderes zu erwarten als von Bush?
      (9.10.08)