2.05.2011

Der Witz des Jahrhunderts
Bin Laden tot -
Leiche angeblich im Meer entsorgt

Fake und Vorlage Islamabad (LiZ). Die US-Regierung hält die Welt zum Narren: Angeblich ist der mutmaßliche Terrorist Osama bin Laden in der Nacht von Sonntag auf Montag in einer Villa in der pakistanische Stadt Abbottabad von US-Elitesoldaten erschossen worden. Seit sieben Jahren konnte kein Beweis vorgelegt werden, daß der angebliche Anführer des angeblichen Terror-Netzwerks al Qaida überhaupt noch lebte. Zudem wird heute über die Mainstream-Medien verbreitet, die Leiche bin Ladens stehe nach einer auffällig eiligen Seebestattung nicht mehr für einen Gen-Test zur Verfügung.

Im pakistanischen TV wurde ein angebliches Foto des toten Osama bin Laden gezeigt, das jedoch ganz offensichtlich ein Fake ist. Die Fälschung ist anhand eines Vergleichs mit einem früher veröffentlichten Foto, das offiziell als Foto Osama bin Laden gehandelt worden war, leicht erkennbar. Dieses Foto hatte ganz offensichtlich als Vorlage für das Fake gedient. Nachdem die Vorlage heute im Laufe des Tages aufgetauchte, meldeten die Mainstream-Medien nun auch, daß sich das angebliche Foto als Fälschung herausgestellt habe.

Die Begründung, warum die Leiche bin Laden so schnell im Meer habe entsorgt werden müssen, offenbart eine enorme Chuzpe der US-Regierung: Ein ranghoher US-Regierungsvertreter erklärte, die USA würden dafür Sorge tragen, daß bin Ladens Leiche "im Einklang mit den muslimischen Praktiken und Traditionen behandelt" werde. Die Seebestattung sei bereits erfolgt. Ort und genaue Umstände der Beisetzung werden nicht genannt. Diese Erklärung ist eine Beleidigung jedes auch nur halbwegs intelligenten Menschen. Es ist zugleich eine Schande für die gesamten westlichen Gesellschaften, daß die gleichgeschalteten Mainstream-Medien diesen Witz des Jahrhunderts verbreiten, als handele es sich hierbei um eine verifizierbare Nachricht.

Bekanntlich hatte sich die US-Regierung um keinerlei zivilisatorische Rücksichten gekümmert, als sie im Juli 2003 die angeblichen Leichen zweier Söhne des irakischen Diktators Saddam Hussein öffentlich ausstellte. Nun mögen viele der Ansicht sein, der heutige US-Präsident Barack Obama, schließlich ein Friedensnobelpreisträger, habe andere moralische Maßstäbe als sein Vorgänger George W. Bush. Dem ist entgegen zu halten, daß - neben allem, was er seit Beginn seiner Amtszeit den hehren Worten an Taten folgen ließ - auch dieser US-Präsident nach eigener Darstellung ein grundlegendes Rechtsprinzip mit der Erschießung Osama bin Ladens mißachtete. Die US-Regierung maßte sich in diesem Fall in Personalunion die Rollen von Ankläger, Richter und Henker an.

Ein kleiner Witz im Großen ist hierbei die an Heuchelei kaum zu überbietende Haltung, die in einem heutigen Artikel der 'taz' zum Ausdruck kommt: Die US-Regierung hätte es doch besser so darstellen sollen, daß bin Laden beim Versuch seiner Verhaftung erschossen worden sei, weil er sich widersetzt habe.

Zitat aus der 'taz':
"So dass die Special-Forces-Operation, die nun zu seinem Tod führte, bei nicht wenigen Menschen im Westen ein etwas mulmiges Gefühl auslöst. Nein, nicht, dass man seinen Tod beweinen muss. Aber dass US-Präsident Barack Obama sagt, »der Gerechtigkeit wurde Genüge getan«, hat doch einen eigentümlichen Zungenschlag. Hätte er gesagt: »Beim Versuch, ihn festzunehmen wurde bin Laden bei einem Feuergefecht getötet« – okay. Aber einfach erschießen ist eben nicht die Gerechtigkeit, die man von einer Weltmacht der Rechtsstaatlichkeit erwartet würde wollen. Da steckt ein bisschen zu viel Wilder Westen drin, auch für viele jener, die die Meldung von Osamas Ende als eine gute Nachricht betrachten. Und wenn’s schon praktisch nicht anders geht, soll man wenigstens die richtigen Worte finden."

Wenigstens die katholische Kirche zeigte ein Minimum an Anstand. In der heutigen Verlautbarung des Vatikans heißt es: "Der Tod eines Menschen ist für einen Christen jedoch niemals Grund zur Freude. Das gilt auch für den Tod von Osama bin Laden." In den USA hingegen gab es Freudenfeiern über die angebliche Erschießung bin Ladens. Der israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu ließ mitteilen: "Israel ist nach der Liquidierung Bin Ladens in Freude mit dem amerikanischen Volk vereint." Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel äußerte sich unzweideutig: "Ich freue mich, daß es gelungen ist, bin Laden zu töten."

Zweifel, daß die westlichen Mainstream-Medien gegenüber regierungsamtlichen Verlautbarungen die gebotene Skepsis aufbringen, weckte zuletzt der Fall des Musab el Sarkawi. Im Dezember 2004 verbreitete die US-Regierung, Osama bin Laden habe den angeblich von den USA im Irak meistgesuchten Terroristen Sarkawi, zu seinem Stellvertreter im Irak erklärt. Als "Beweis" wurde eine Tonband-Aufnahme genannt, die jedoch nie für eine unabhängige wissenschaftliche Untersuchung zur Verfügung gestellt wurde. Immerhin versahen die Medien, die diese "Nachrichten" verbreiteten, ihre Meldungen damals noch am Rande mit einer Andeutung von Skepsis: "Ob bin Laden selbst auf dem Tonband spricht, ist unklar."

Das angebliche Beweisstück wurde vom TV-Sender Al Dschasira der Öffentlichkeit vorgeführt, jedoch nach der Ausstrahlung ohne Prüfung der US-Regierung überlassen. Der vom Golf-Emirat Katar alimentierte TV-Sender hatte bereits kurz vor der US-Präsidentschaftwahl eine angebliche Video-Botschaft Osama bin Ladens präsentiert, die George W. Bush erhebliche Vorteile verschaffte.

In den Jahren und Monaten vor dem Dezember des Jahres 2004 wurde Sarkawi von US-Seite häufig als Drahtzieher von Terroranschlägen an allen Enden der Welt genannt, ohne daß der geringste Anhaltspunkt dafür vorgelegt wurde. Auch für die willkürliche Verwüstung der angeblichen irakischen "Widerstandshochburg" Falludscha, wurde von US-Seite die unbewiesene Behauptung, dort halte sich Sarkawi auf, vorgeschoben. Doch einiges spricht dafür, daß der phänomenale Top-Terrorist bereits seit April 2003 tot ist. Die Aussage irakischer Widerstandskämpfer, wonach Sarkawi zu jener Zeit bei US-Bombenangriffen im Sulaimaniyah-Gebirge getötet worden sei, kann immerhin Plausibilität für sich beanspruchen. Tonbandaufnahmen, Briefe auf Disketten und Video-Bänder, die zum Teil offenkundig als Fälschung zu erkennen sind, haben dagegen keinerlei Beweiswert.

Zu erinnern ist auch an die angeblichen Beweise, die der damalige US-amerikanische Außenminister Colin Powell am 5. Februar 2003 vor dem Weltsicherheitsrat präsentierte, um so eine Schuld des irakischen Diktators Saddam Hussein zu belegen und den Überfall auf das ölreiche Land zu rechtfertigen. Einige Jahre später stellten sie sich samt und sonders als Lügen heraus: Die behaupteten Massenvernichtungswaffen hatte es im Irak nicht gegeben. Die behauptete Verbindung zwischen Saddam Hussein und Osama bin Laden war schon am 5. Februar 2003 offensichtlich absurd und davon, daß es darum gehe, im Irak Demokratie und Freiheit einzuführen, spricht heute niemand mehr.

Am 6. Februar 2003 hatte etwa der stellvertretende Chefredakteur der 'Badischen Zeitung' jeden Zweifel an den angeblichen Beweisen des Colin Powell als absurd abgetan. Zweifel rückte er in die Nähe von "Verschwörungstheorie". Jahre später mußte derselbe Journalist einräumen, daß seine damalige Position unhaltbar geworden war. Auf eine Entschuldigung der Redaktion warten die LeserInnen der 'Badischen Zeitung' bis heute vergeblich. Nicht vergessen werden sollte, daß die Mainstream-Medien mit ihrem Verhalten Anfang 2003 zur Vorbereitung des Irak-Kriegs beigetragen hatten.

Auch Osama bin Laden ist höchstwahrscheinlich schon seit Jahren tot. Am 23. September 2006 behauptete die französische Zeitung L’Est Republicain, sie habe Informationen aus Kreisen des französischen Auslandsgeheimdienst DGSE, daß wiederum saudi-arabische Ermittler vom Tode bin Ladens überzeugt seien. Danach sei bin Laden am 23. August 2006 an Typhus erlegen. Sämtliche nach 2004 verbreiteten Video- und Tonband-Aufzeichnungen mit angeblichen Botschaften Osama bin Ladens sind anhand etlicher Indizien äußert unglaubwürdig und ihre Authentizität ist nicht belegt.

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Witz des Tages
      CIA blamiert Mainstream-Medien (24.01.10)

      Der angebliche Anschlag
      auf Flug 253 nach Detroit (7.01.10)

      Barack Obama und das Nadelöhr
      ...anderes zu erwarten als von Bush? (9.10.08)

      9/11, die Wahrheit
      und der rote Hering (11.09.08)

      Sarkawi jedenfalls
      war's sicherlich nicht (9.06.06)

      CIA-Affäre stürzt
      US-Administration in Krise (29.10.05)

      Phantom 1 ernennt Phantom 2
      Quelle: Phantom 3 (27.12.04)

      Neue Fälschung:
      Wahlhilfe von "Bin Laden" für Bush (29.10.04)

      Al Qaida gibt es nicht
      (25.08.04)

      Wird ein Toter
      zum Top-Terroristen aufgebaut? (23.06.04)

      Drei Kriegsgründe
      - drei Lügen (18.06.04)

      Hatte der CIA beim Aschura-Anschlag
      seine Finger im Spiel? (6.03.04)

      Ausstellung von Trophäen
      (26.07.03)

      Skeptiker
      oder Verschwörungstheoretiker? (6.02.03)