Unser scheidender Bundespräsi- dent sitzt in der Bredouille. Alle ehemaligen Bundespräsidenten wollen nicht zu seinem Zapfen- streich kommen und mittlerweile haben reihenweise auch Partei- politikerInnen abgesagt. Da bieten wir Hilfe in der Not! Wie immer gilt es, eine Notsituation als Herausforderung und zugleich Chance zu begreifen. Laßt uns eine neue Tradition begründen! Es weiß eh kein Mensch mehr, was Zapfenstreich bedeuten soll. Um welche Zapfen soll es da gehen?
Leider ist auch die Bedeutung des von Burschenschaften und "Schlagenden Verbindungen" gepflegten Rituals des Salamanderreibens in Vergessenheit geraten. Aber immerhin hat es mit Trinken und Fröhlichsein zu tun, wenn auch eine gewisse sexuelle Konnotation nicht von der Hand zu weisen ist. Einen schleimigen Salamander wollen wir selbstverständlich nicht in die Hand nehmen und greifen zu einem urdeutschen Symbol, das als Zeichen aufrechter Beständigkeit noch auf den alten D-Mark-Münzen aufgeprägt war: die deutsche Eichel. Und wessen Christian Wulff derzeit sicherlich mehr bedarf als Alkohol und sinnloser Fröhlichkeit ist zärtlicher Trost in seiner ach so desolaten Lage. Deshalb laßt uns ein neues Ritual begründen: das Eicheln streicheln! Nehmen wir in ehrendem Gedenken an Christian Wulff eine Eichel in die Hand und streicheln diese. Dies sei zwingend verbunden mit dem Aufsagen des Spruches: "Ad exercitium glansi!" Wer mag kann Herrn Wulff auch eine Eichel als Zeichen der Solidarität und besonderen Ehrerbietung zusenden.
Schlimmstenfalls könnte es passieren, daß irgend ein Prolet die Geste mißversteht und die geöffnete Hand des Christian Wulff so interpretiert: Mehr Kohle! Aber davon werden wir uns nicht irre machen lassen...