22.08.2012

Witz der Woche

Zuviel der Ehre

G-Man
In Wien, der angeblichen Geburtsstadt der Diplomatie, gilt seit eh und je im Falle einer Ehrerweisung oder gar bei der Verleihung eines Ordens ein schelmisches "Zuviel der Ehre!" als passende Redewendung (zumindest solange auszu­schließen ist, daß die Ehr­erweisung zurückgezogen werden könnte). In Deutschland soll nun gerade die eh schon inflationär angewachsene Schar der Bumpfespräzedenten mit einer Aufstockung ihres "Ehrensoldes" um rund 9 Prozent beglückt werden. Es ist nicht zu erwarten, daß einer der "hohen Herren" mit der in Diplomatenkreisen so beliebten Floskel antworten wird - die Erhöhung könnte ja vom Bundestag zurückgenommen werden...

Die Bezüge von G-Man Joachim Gauck und seinen lebenden Vorgängern, Christian Wulff, Horst Köhler, Roman Herzog, Richard Karl Freiherr von Weizsäcker und Walter Scheel steigen von derzeit jährlich 199.000 auf 217.000 Euro. Hinzu kommt jeweils nochmal ungefähr die gleiche Summe für Büro und Unkosten, die aus Steuergeldern berappt werden soll. Aus dem Büro des zurückgetreten wordenen Christian Wulff erklingt trotz journalistischer Anfragen nur vornehmes Schweigen. Der ebenfalls im Schnelldurchlauf an den "Ehrensold" gelangte Köhler scheint immerhin aus seiner Zeit als Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF) eine passende Antwort parat gehabt zu haben: "Wir äußern uns grundsätzlich nicht zu Gehaltsdingen."

 

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