Manch einer bezahlte teuer dafür, daß er andere seine Doktor-Arbeit schreiben ließ - bei Peer Steinbrück ist es umgekehrt: Er bekommt Geld aus Banken- und Wirtschaftskreisen fürs Abschreiben. Wie jetzt zutage kam, ließ Steinbrück als Finanzminister im Jahr 2006 für eine Gesetzesänderung ganze Passagen wortwörtlich aus einem Text des Verbandes deutscher Banken übernehmen.
Besonders pikant: Die Formulierungen in den Gesetzesvorschriften laden geradezu zur Steuerhinterziehung ein. Kein Wunder, daß der gerade eben von der "S"PD als Kanzlerkandidaten gekürte Steinbrück in den vergangenen Monaten für öde Redeauftritte mit Geld überschüttet und von den Mainstream-Medien zum "begnadeten Redner" und Herausforderer Merkels hochgeschrieben wurde.
Herausgekommen ist das Ganze durch ein Ermittlungsverfahren der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt gegen Mitarbeiter und einen großen Kunden der HypoVereinsbank. Es geht um den Verdacht des Steuerbetrugs bei Aktiengeschäften. Der Fall ist offensichtlich auch eine Folge des 2006 passend gemachten Gesetzestextes. Fachleute sind der Ansicht, daß die damalige Gesetzesänderung ganz besondere Möglichkeiten bei der Erstattung von Kapitalertragsteuern schuf. Zumindest in bestimmten Fällen des "Dividenden-Strippings" ist nun mit einer Prozeßwelle zu rechnen.