26.03.2014

Witz der Woche /
Karikatur von Samy

Unerklärliche 7 Prozent

Nach unabhängigen Untersuchungen verdienen Frauen bei vergleichbarer Qualifikation rund 30 Prozent weniger als ihre männlichen Berufskollegen. Und daran hat sich in Deutschland in den vergangenen 15 Jahren - trotz immer wieder geschönter Statistiken - nichts gebessert. Nun veröffentlichte das in der "kreativen Datenerhebung" insbesondere bei der Zahl der Erwerbslosen oder der Inflationsrate versierte Bundesamt für Statistik mal wieder die Zahl von 22 Prozent. Nur um 22 Prozent würden die Frauen mit ihren Stundenlöhnen ihren männlichen Kollegen hinterher "hinken". Na ja: Halt behindert!

Aber es kommt noch schöner! Diese Zahl von 22 Prozent sei nur deshalb so erschreckend, weil die Qualifikation dabei nicht berücksichtigt worden sei - alles also nur halb so schlimm! Nein, noch besser: Zwei Drittel des Unterschieds von 22 Prozent können so wegerklärt werden. Zum einen geht dies "laut den Berechnungen" des Bundesamtes für Statistik auf die Berufswahl zurück (Also Frauen! Selber schuld!) - zum anderen "auf den unterschiedlichen Führungs- und Qualifikationsanspruch der Geschlechter" - alles klar? Doch auch die verbleibenden 7 Prozent Lohndifferenz dürfen keineswegs dem "Gloria Patri" zugeordnet werden, denn das wäre ja politisch inkorrekt. Apodiktisch heißt es daher zum Schluß: "Das letzte Drittel der Lohnlücke läßt sich nicht erklären."

Gloria Patri - Karikatur: Samy

 

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