14.03.18

Witz der Woche

Merkel Bundeskanzlerin auf Lebenszeit

Merkel Bundeskanzlerin auf Lebenszeit - Collage: Samy - Creative-Commons-Lizenz Namensnennung Nicht-Kommerziell 3.0
Angela Merkel (63) nahm heute die Gunst der Stunde wahr und nutzte die grippebedingt geringe Zahl von anwesenden Bundestagsabgeord­neten, um eine Verfassungs­änderung durchzupauken. Nach dem Vorbild des chinesischen Präsidenten Xi Jinping (64), der aufgrund einer kürzlich erfolgten Verfassungsänderung beliebig oft wiedergewählt werden kann, ließ Merkel heute ins Grundgesetz die Regelung aufnehmen, daß das Amt einer deutschen Kanzlerin auf Lebenszeit verliehen wird. Die anwesenden 76 Abgeordneten, von denen fünf auf Krankenhausbetten in den Plenarsaal gerollt worden waren, wählten sie anschließend zur Kanzlerin.

Martin Schulz (62), Ex-SPD-Chef, war der einzige anwesende Abgeordnete seiner Partei, da er seine Grippe bereits auskuriert hat. Daher ist auch unstrittig, daß er bei der Wahl Merkels, die mit einem 100-Prozent-Ergebnis (ohne Gegenstimmen und ohne Enthaltungen) vonstattenging, für Merkel stimmte. Der frühere Bürgermeister von Würselen und Ex-Präsident des Europäischen Parlaments (2012 bis 2017) ist für seine Geradlinigkeit bekannt: Da er am Wahlabend nach der Bundestagswahl am 24. September 2017 eine erneute Große Koalition ausgeschlossen hatte, stellte er sich mit der für seinen Berufsstand sprichwörtlichen Konsequenz im Februar für das Amt des Außenministers unter Merkel zur Verfügung. Und am Samstag hatte er unmißverständlich angekündigt: "Ich werde an der Kanzlerin-Wahl teilnehmen und mit meiner Partei für eine Regierung stimmen, an deren Zustandekommen ich maßgeblich beteiligt war." Merkel hatte Schulz zu diesem Bekenntnis bewogen, indem sie ihm versprach, ihn in ihrem Testament als Nachfolger einzusetzen.

 

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