8.03.2019

Witz zum Internationalen Frauentag
Satire von Martin Buchholz

Woher kommt der Begriff
"Gleich-Berechtigung"?

Sanduhr und Totenschädel - Collage: Samy - Creative-Commons-Lizenz Namensnennung Nicht-Kommerziell 3.0
Schlag nach im Grundgesetz. Da steht im zweiten Satz des dritten Artikels: "Männer und Frauen sind gleichberechtigt." Ein von Beginn an heftig umstrittener Satz. Die grundsätzliche Frage war ja: Wem steht da welche Berechtigung zu? Daß die Männer allein schon durch ihr maskulines Dasein jede Berechtigung zu fast allem haben, stand allerdings außer Frage.

Doch irgendwann empfanden einige Frauen diese fraglose Berechtigung der Kerle als fragwürdig. Sie wurden regelrecht aufmüpfig und verlangten nun ebenfalls eine Berechtigung. Großzügig, wie wir Männer sind, sagten wir: "Okay Mädels, ihr sollt eure Berechtigung haben. Nur müßt ihr euch noch ein bißchen gedulden." Seither warten die Frauen. Wann immer sie sich ungeduldig nach ihrer ausstehenden Berechtigung erkundigen, kommt die beschwichtigende Auskunft: "Gleich! Gleich!"

Deshalb: Gleich-Berechtigung.


...und Folgendes hat Martin Buchholz auch noch aufgespießt:

Die Abtreibungen des Harald Martenstein

Uff! Harald Martenstein, Rechts-Ausleger beim 'Tagesspiegel' und Kolumnist in der 'Zeit', machte mal wieder kein großes Edelfederlesen. Genauer: Er rupfte kurz vor dem Frauentag in der 'Zeit' ein na(r)zis(s)istisches Hühnchen mit den wildgewordenen Feministinnen. Die wollen doch tatsächlich in den USA durchsetzen, daß unerwünschte Kinder noch während der Geburt getötet werden können. Sogar die "nachgeburtliche Abtreibung" wird gefordert von feministisch abseitigen Forschern. Und die Jusos wollen die Abtreibung bis zum neunten Monat legalisieren. "Nazi"-Denken, diagnostiziert Martenstein.

So weit, so skandalös! Nur stimmt davon nichts. Alles aufgeplusterte Fake-News, die zum Teil schon der allwöchentliche 'Tagesspiegel'-Schwafler Josef Joffe verbreitet hat. Im Faktencheck der 'Tagesschau' werden diese Horror-Lügen richtig gestellt
(https://faktenfinder.tagesschau.de/ausland/fake-news-abtreibungen-101.html).

Bei solchen journalistischen Trumpisten wie Martenstein und Joffe drängt sich mir unwillkürlich eine Assoziation in den verqueren Sinn: Plötzlich denke ich an die Gnade der frühen Abtreibung. Mißverstehen Sie mich bitte richtig: Ich meine die Abtreibung von abstrusen Wahnvorstellungen. Man weiß doch nicht, mit welchen irrwitzigen Fakes diese Herren sonst noch so schwanger gehen.


Elektronische Weibchen

Ist es nicht schön, daß es in Zeiten, die uns immer wieder sprachlos machen, allzeit hilfsbereite Sprachassistenten gibt. Genauer: Sprach-Assistentinnen, denn sie hören auf die Namen Siri (Apple), Alexa (amazon) oder Cortana (Microsoft). Rund um die Uhr sind sie bereit, unserer mehr und mehr schrumpfenden Intelligenz mit ihrer künstlichen nachzuhelfen. Sie erinnern an Termine, nehmen Diktate auf, wählen für uns am Telefon: Sie tun eben das, was Assistentinnen und Sekretärinnen bislang auch schon immer gemacht haben.

Eine weibliche Unterordnung in ständiger Einsatzbereitschaft. So ist es für die Software-Entwickler nur logisch, daß sie elektronische Weibchen geschaffen haben, die sich mit sanfter Stimme bei ihren Herrchen auf Abruf melden. Das uralte Rollenspiel wird fortgesetzt im weltweiten Cyberspace des Maskulinismus.

"Hallo Alexa! Hallo Siri! Hallo Cortana! Bitte erinnern an den nächsten Frauentag!"


...und hier ein link zur Internet-Präsenz von Martin Buchholz:
www.martinbuchholz.de

 

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