26.05.2014

CIA-Chef in Kabul enttarnt
Blamage für US-Administration

Obama unveils agent in Kabul - Grafik: Samy
Kabul (LiZ). Zum Blitzbesuch Barack Obamas in Afghanistan ließ die US-Administration per eMail eine Liste wichtiger US-VertreterInnen verteilen. Dieses eMail ging an 6000 EmpfängerInnen und darauf taucht der Name des "Chief of Station" auf. Dies ist die interne Bezeichnung für den CIA-Chef vor Ort.

Die Versendung des eMails ist eine enorme Blamage für die Obama-Administration. Auf der per eMail versendeten Liste stehen die Namen von 15 AmtsträgerInnen, die an einer Besprechung mit US-Präsident Barack Obama im Hauptquartier der US-Streitkräfte in Kabul teilnehmen sollten - darunter auch James B. Cunningham, US-Botschafter in Afghanistan und General Joseph F. Dunford, ISAF-Kommandeur.

Das eMail mit der brisanten Namensliste war zunächst an US-amerikanische Reporter versendet worden, denen die Ehre zuteil wurde, Obama bei seinem Blitzbesuch in Afghanistan zu begleiten. Diese sendeten es - arglos - an andere Medien-VertreterInnen weiter. Offenbar war dem Chef des Büros der Post im Weißen Haus, Scott Wilson, die blamable Namensnennung erst nach Stunden aufgefallen. Die Liste war schließlich nicht von ihm, sondern von Militärs erstellt worden. Später versendete Wilson ein neues eMail mit der um eine Position gekürzten Liste. Ob das US-Militär den CIA-Chef in Afghanistan versehentlich outete oder ob es sich um eine gezielte Intrige wegen interner Rivalitäten handelt, wird vermutlich nicht auf die Schnelle publik werden.

Etliche JournalistInnen und Mainstream-Medien beugten sich dem Druck der US-Regierung und verbreiteten den Namen nicht weiter. Interessant zu beobachten ist zudem, wie schnell Fotos des als offizieller Mitarbeiter der US-Botschaft in Kabul firmierenden CIA-Mannes aus dem Internet verschwanden.

 

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Anmerkungen

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