Dritter Terror-Alarm 2017
Atomkraftwerke weiterhin völlig ungeschützt
München (LiZ). Am gestrigen Freitag hat der unterbrochene Funkkontakt zu einem ägyptischen Passagierflugzeug Terror-Alarm über Deutschland ausgelöst. Ein Terror-Kommando hätte mit dem Flugzeug als Waffe bei der Überquerung Süddeutschlands insgesamt vier Atomkraftwerke zur Auswahl gehabt.
Ein ägyptisches Passagierflugzeug, das im ägyptischen Hurghada am Roten Meer gestartet war und zum Flughafen Münster in Nordrhein-Westfalen flog, löste am Freitagabend Terror-Alarm über Deutschland aus. Im ägyptischen Badeort Hurghada hatte am Freitag ein Angreifer mit einem Messer zwei deutsche Touristinnen getötet - offenbar hat die Tat einen terroristisch-islamistischen Hintergrund.
Laut Aussage der Deutschen Flugsicherung war der Funkkontakt zu dem Flugzeug unterbrochen. Aufgrund des Alarms - offiziell verschleiernd als "Renegade-Alarm" bezeichnet - stiegen zwei Abfangjäger einer "Alarmrotte" vom Bundeswehr-Fliegerhorst Neuburg an der Donau auf. Diese Information wurde heute (Samstag, 15.07.17) von der Bundeswehr bestätigt. Mit einem gezielten Absturz kann der Super-GAU ausgelöst werden. Die Abfangjäger konnten die verdächtige Maschine erst nördlich von Würzburg einholen. Zu diesem Zeitpunkt wäre es für ein Eingreifen zu spät gewesen und selbst ein grundgesetzwidriger Befehl zum Abschuß des Flugzeugs hätte nichts mehr genützt.
Obwohl die Abfangjäger mit Überschallgeschwindigkeit flogen, konnten sie das verdächtige Passagierflugzeug erst nördlich von Würzburg einholen. Der laute Knall beim "Durchbrechen der Schallmauer" war unter anderem in Aschaffenburg, Würzburg und in Teilen Hessens zu hören. Besorgte BürgerInnen hatten sich am Freitagabend deshalb an örtliche Polizeidienststellen gewandt.
Seit 2003 ist bekannt, daß keines der deutschen Atomkraftwerke ausreichend gegen einen Terror-Angriff nach Beispiel des 11. September 2001 geschützt ist. Mit einem gezielten Absturz auf eines der vier süddeutschen in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke - das AKW Philippsburg, das AKW Neckarwestheim, das AKW Gundremmingen oder das AKW Isar - können große Teile Deutschlands für Jahrzehnte in eine Todeszone verwandelt werden.
In diesem Jahr gab es bereits zweimal Terror-Alarm wegen verdächtiger Flugzeuge über Deutschland (Siehe hierzu unsere Artikel v. 20.02.17 und v. 10.03.17).
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
5 AKW wegen Terror-Alarm geräumt
Erneut Passagierflugzeug ohne Funkkontakt (10.03.17)
AKW und Terror-Gefahr durch Flugzeug
Kampfjets verfolgen Passagiermaschine (20.02.17)
"Terror": Weiterdenken!
12 Thesen zur ARD-Propaganda vom 17.10. (20.10.16)
Drohne über AKW Leibstadt
macht Gefahr bewußt (9.08.16)
Atomkraftwerke: Einladung an Terror-Gruppen
Unzureichende Konsequenzen in Frankreich (22.11.15)
Drohnen über französischen AKW
Greenpeace warnt vor Super-GAU (25.11.14)
Drohnen über Atomkraftwerken
Gefahr durch Terrorismus (30.10.14)
"Stress-Test" abgeschlossen
Statt Atom-Ausstieg neue Mogelpackung? (18.05.11)
Restrisiko: Auch Terrorangriffe gegen AKW
sollen nicht länger ausgeblendet werden (31.03.11)
AKW Philippsburg
Mit Nebelwerfer gegen Terror-Gefahr? (21.07.10)
Terrorziel Atomkraftwerk
TV-Magazin 'Frontal21' veröffentlicht Geheimbericht
(17.06.09)
Atomkraftwerke sind potentielle Terror-Ziele
BUND warnt vor 9/11 in Deutschland (5.09.08)
Neues EPR-Atomkraftwerk
kann durch Flugzeug-Attacke zerstört werden (26.03.08)
Lizenz zum Abschuß von Passagierflugzeugen
Bundesverfassungsgericht entscheidet
über "Luftsicherheitsgesetz" (9.11.05)
Auch neue EPR-Atomkraftwerke terrorgefährdet
Greenpeace kritisiert Zensur der französischen Regierung
(25.09.05)
Präventiver Abschuß von Flugzeugen
Es geht um ungesicherte AKWs (12.01.05)
Amt für Fragenschutz
Wendländer bekommen keine Auskunft von "Rot-Grün"
(21.06.04)
Deutsche AKWs ungesichert gegen Flugzeug-Terror
Geheime GRS-Studie in österreichischen Medien (17.12.03)
AKWs ungeschützt
gegen Terror-Angriffe (7.04.03)