10.10.2013

Bombengeschäfte mit der A-Bombe
Deutsche Bank vorne mit dabei

Atombombe
Berlin (LiZ). Deutsche Banken machen lukrative Geschäfte mit den Produzenten von Nuklearwaffen. 7,6 Milliarden Euro betrug das Investitions-Volumen zwischen 2010 und 2012. Dies belegt eine Studie des niederländischen Verbandes IKV Pax Christi und der Anti-Atomwaffen-Kampagne ICAN.

Die Studie deckt auf, welche Firmen in Geschäfte mit der Entwicklung und Produktion von Atomsprengköpfen und Trägersystemen verwickelt sind. Die 'Deutsche Bank' steht allein für fast die Hälfte des ermittelten Investitions-Volumens. Sie stellte mit Hilfe von Krediten, Anleihen und Aktien über 3,5 Milliarden Euro für die Produzenten von Nuklearwaffen-Systemen zur Verfügung.

Auf dem zweiten Platz rangiert die Commerzbank mit 1,7 Milliarden Euro. Sie unterhält wiederum Geschäftsbeziehungen zu neun weiteren Unternehmen, die in das Geschäft mit der A-Bombe involviert sind. Der Versicherungs-Konzern Allianz folgt mit 1,1 Milliarden Euro auf Platz drei - im Jahr 2012 belegte das Unternehmen noch den ersten Platz. Ebenso mischen bei dem Geschäft, bei dem das Überleben der Menschheit auf dem Spiel steht, die Landesbanken BayernLB und Helaba sowie die KfW, Sparkassen (insgesamt 88 Millionen Euro) und DZ Bank mit.

Wenig bekannt ist in der Öffentlichkeit, daß auch deutsche Unternehmen bei Entwicklung und Produktion von Atomsprengköpfen und Trägersystemen beteiligt sind. Unter der "nuklearen Teilhabe" Deutschlands wird meist nur die eher passive Duldung der Stationierung von Atomwaffen verstanden - und nicht die Teilhabe an der nur als psychopathologisch zu bezeichnenden Produktion. Das Geschäft mit Atomwaffen hat der Studie zufolge ein Gesamtvolumen von rund 235 Milliarden Euro. Deutsche Unternehmen stehen weltweit hierbei nach US-amerikanischen, britischen und französischen Unternehmen an vierter Stelle - darunter EADS und ThyssenKrupp, die zudem am stärksten mit den genannten deutschen Banken verflochten sind.

"Seit der ersten ICAN-Studie vor zwei Jahren hat sich am Investitionsverhalten deutscher wie internationaler Finanzinstitute offensichtlich wenig geändert. Sie unterstützen die Atomwaffen-Industrie weiterhin umfassend und in vielfältiger Form," sagte Jacob Romer, Koordinator von ICAN Deutschland.

"Wenn Deutschland das Ziel einer atomwaffenfreien Welt ausruft, sollten dies auch deutsche Finanzdienstleister in Bezug auf Investitionen in die Hersteller von Nuklearwaffen-Technologien tun," meint Thomas Küchenmeister, der die ICAN-Mitgliedsorganisation 'Facing Finance' koordiniert. Er verweist auf den Vertrag über die Nichtverbreitung von Atomwaffen, der Deutschland dazu verpflichtet, zur nuklearen Abrüstung beizutragen.

 

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Anmerkungen

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Siehe auch unseren Hintergrund-Artikel:

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      Info-Serie Atomenergie - Folge 4