50 Millionen Schadenersatz wegen Gen-Reis
Little Rock (LiZ). Ein Gericht in Little Rock im US-Bundesstaat Arkansas verurteilte gestern, Donnerstag, den deutschen Chemie- und Agro-Konzern Bayer zu einer Schadenersatzzahlung. Die Summe von 50 Millionen US-Dollar muß Bayer an LandwirtInnen zahlen, deren Felder der Konzern mit Gen-Reis kontaminierte.
Dies ist bereits die vierte und mit Abstand höchste Sume, zu deren Zahlung Bayer CropScience wegen der von ihm vertriebenen Gen-Reis 'Liberty Link' gerichtlich verpflichtet wurde. Die gegen das von Bayer produzierte Herbizid Glufosinat resistente Gen-Reissorte LL 601, ein spezieller Typ von 'Liberty Link', war im Jahr 2006 weltweit in den Handel geraten, obwohl hierfür keine Zulassung vorlag. Der Bayer-Konzern und die Louisiana State University hatten einige Jahre zuvor Freilandversuche mit der genmanipulierten Sorte durchgeführt, bei der es wahrscheinlich zu den Auskreuzungen kam. Der genaue Hergang konnte trotz einer mehrjährigen Untersuchung nicht geklärt werden. Insgesamt fordern bis zu 3000 Landwirte in den USA Entschädigung. Der Schaden wird auf bis zu 1,3 Milliarden US-Dollar geschätzt.
Die 'Coordination gegen Bayer-Gefahren' (CBG) begrüßt die erneute Verurteilung des Bayer-Konzerns. Philipp Mimkes, Vorstandsmitglied der CBG erklärte: "Das Unternehmen muß jetzt umgehend alle betroffenen Landwirte entschädigen. Außerdem muß Bayer den Antrag auf eine EU-Importzulassung für herbizidresistenten Reis zurückziehen. Die Risiken eines großflächigen Anbaus - besonders in Asien - wären unkalkulierbar."
Vor der Bayer-Hauptversammling am 30. April reichte CBG einen Gegenantrag ein, in dem ein Stop der genmanipulierten Bayer-Reissorten gefordert wird. Der Fall der geschädigten Reisbauern zeige einmal mehr, daß der Anbau von Gen-Reis unweigerlich zur Kontamination und Verdrängung traditioneller Reis-Sorten führt. Bei einem großflächigen Anbau führte dies zu erhöhtem Schädlingsaufkommen und einen verstärkten Einsatz gefährlicher Pestizide.
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