"Öko-Institut" mal wieder voll daneben
Derzeit wird in den Mainstream-Medien so getan, als sei dies nun plötzlich eine große Blamage für Deutschland - und zugleich, als habe das niemand gewußt. Dabei stieg der CO₂-Ausstoß Deutschlands 2013 schon im dritten Jahr in Folge.
Nun fragte der 'taz'-Redakteur Ingo Arzt ausgerechnet beim sogenannten Öko-Institut an: "Wie konnte es dazu kommen?"
www.taz.de/Miese-CO2-Bilanz-fuer-Deutschland/!148513/
Eine Team-Leiterin des "Öko-Instituts" in Berlin, über deren Namen wir hier galant den Mantel des Schweigens breiten wollen, antwortete der 'taz': "Kalter Winter und Kohle." Und weiter: "Die Wintermonate 2013 waren kalt, mehr Heizen heißt mehr Klimagase."
Das haben die tatsächlich veröffentlicht!
Für diejenigen, die sich nicht erinnern können, wurde lustiger Weise ausgerechnet heute in einer Agentur-Meldung verbreitet: "Der milde Winter senkt den Energieverbrauch in diesem Jahr auf den niedrigsten Stand seit der Wiedervereinigung. Er werde rund fünf Prozent geringer als im Jahr 2013 sein, teilte die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen am Dienstag mit."
Und wer's genau wissen will, kann hier nachlesen:
www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-jahreszeiten/winter/wetter-winter-2013-2014.html
"Mit einer durchschnittlichen Temperatur von +3,3 Grad war der Winter gegenüber dem langjährigen Temperaturmittel von 1961-1990 um +3,1 Grad zu warm. Gegenüber der Referenzperiode von 1981-2010 betrug der Temperaturüberschuss +2,3 Grad. Damit war der Winter 2013/2014 der viert-wärmste Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen aus dem Jahre 1881."
Aber vielleicht meinte die nette Dame vom sogenannten Öko-Institut den Winter 2012/2013?
Doch auch der kann nichts für den hohen CO₂-Ausstoß Deutschlands. Wer sich nicht erinnern kann, mag hier nachlesen:
www.wetterprognose-wettervorhersage.de/wetter-jahreszeiten/winter/wetter-winter-2012-2013.html
Das Temperaturmittel im Winter 2012/2013 lag mit 0,3 Grad um etwa +0,1 Grad über dem langjährigen Mittel von 1961-1990.
Aber Ahnungslosigkeit ist schließlich Chef-Sache beim sogenannten Öko-Institut: Michael Sailer, angeblicher Nuklear-Experte mit Sitz in der obskuren Atommüll-Endlager-Kommission, Mitglied in der Reaktorsicherheits-Kommission, Vorsitzender der Entsorgungs-Kommission und langjähriges Mitglied der Geschäftsführung des "Öko-Instituts", hatte sich zuletzt vor acht Wochen gründlich blamiert, als er - ausweislich der 'taz' - nichts davon wußte, daß bereits in den Atomkraftwerken Krümmel und Neckarwestheim verrostete Fässer gefunden worden waren und nicht erst im AKW Brunsbüttel.
Siehe 'Witz der Woche' vom 3.09.14.
Aber Ahnungslosigkeit erklärt nicht alles: Ende 2013 kam heraus, daß das "Öko-Institut" in Regierungs-Auftrag ein Gutachten zu den Gefahren des französischen Endlager-Projekts in Bure erstellt hatte. Darin heißt es, die Risiken des geplanten Endlagers für hochradioaktiven Müll seien "sehr gering".
'Öko-Institut schadet dem Widerstand
gegen Endlager-Projekt in Bure' (15.12.13)
Bekanntlich steckt nicht überall Öko oder Grünes drin, wenn auf der Verpackung das entsprechende Etikett draufgepappt ist. Und manchmal ist mit "Öko" vielleicht auch Ökonomie und nicht Ökologie gemeint, wie der Solar-Pionier Hermann Scheer schon 2004 feststellte:
'Öko-Institut orientiert sich ökonomisch
Solar-Pionier Hermann Scheer enthüllt eine Öko-Atom-Connection' (13.12.04)
Übrigens sollte nicht nur diese "RECS"-Geschichte zu denken geben, sondern auch der Skandal um das Benken-Gutachten:
'Öko-Institut schadet Schweizer Atomkraft-GegnerInnen' (3.02.04)
...und auch die Tatsache, daß das "Öko-Institut" die damalige pseudo-grüne Ministerin Renate Künast in den Jahren 2002 und 2003 dabei unterstützte, die "grüne" Gentechnik in Deutschland mit Hilfe einer Politik der Koexistenz durchzusetzen - wobei das "Öko-Institut" u.a. ein kritisches Gutachten aus den eigenen Reihen, das die Gefahren der Koexistenz analysierte, in der Schublade verschwinden ließ.
Vor dem Hintergrund dieser Entwicklung des "Öko-Instituts" war das Gutachten zu Bure keine Überraschung. Das "Öko-Institut", das zwar Mitte der 1970er-Jahre aus dem Kampf gegen das AKW-Projekt Wyhl hervorgegangen war, hatte bereits in den 1990er-Jahren unter dem Einfluß von Leuten wie Michael Sailer nach und nach einen einschneidenden Kurswechsel vollzogen. Sailer war es etwa, der für die Atom-Industrie den Ausweg der Zwischenlager an den AKW-Standorten in die Debatte einbrachte und damit half, den Weiterbetrieb der Atomkraftwerke unter "Rot-Grün" bis 2005 zu sichern, die vor der drohenden Stilllegung nach Paragraph 9a standen.
Zweifelhaft ist auch die Rolle, die das "Öko-Institut" in jener Zeit im AK End des Atom-Ministers Jürgen Trittin spielte.
Und noch destruktiver war ein Gutachten des "Öko-Instituts" im Jahr 2003, als es für "Rot-Grün" die Unbedenklichkeit des UAA-Ausbaus bescheinigte:
'Für Atom-Ausstieg in Gronau
Tausendfacher Widerstand...' (20.07.03)