24.10.2013

Virus ab Werk
E-Plus liefert Smartphones mit Windows-Wurm

Smartphone mit Wurm
Potsdam (LiZ). Der Mobilfunk-Anbieter E-Plus liefert laut einer Meldung von 'heise-online' das Smartphone 'Base Varia' inklusive Virus. Auf der enthaltenen Speicherkarte befindet sich demnach eine Datei namens fede.exe, bei der es sich "zweifelsfrei" um einen Computer-Virus handelt.

Obwohl sich 'heise-online' zunächst direkt an E-Plus gewandt habe, sei zwei Tage lang weder auf schriftliche noch telefonische Anfrage eine Reaktion erfolgt. Auch eine Warnung an die Kundschaft blieb bislang aus. 'heise-online' rät allen BesitzerInnen eines Smartphones 'Base Varia' die im Hauptverzeichnis der SD-Karte befindliche Datei fede.exe unverzüglich zu löschen.

Das von Alcatel hergestellte und von E-Plus vertriebene Smartphone 'Base Varia' ist offenbar nicht nur in Einzelfällen betroffen - vermutlich ist eine gesamte Produkt-Charge infiziert. Der Redaktion von ''heise-online' liegen demnach zwei unabhängig voneinander bestellte Geräte vor, die beide verseucht sind. Darüber hinaus lägen Berichte weiterer E-Plus-KundInnen vor.

Nahezu alle gängigen Viren-Scanner schlagen bei der Datei fede.exe an und identifizieren sie als schädlichen Wurm, der je nach Anti-Viren-Firma mit "Rimecud.B" oder "Palevo" bezeichnet wird. Wer sein 'Base Varia' per USB mit seinem PC mit Windows-Betriebssystem verbindet, verliert die Kontrolle über diesen Rechner. Rechner mit Linux-Betriebssystem können dagegen nicht infiziert werden.

Der Wurm "Rimecud.B / Palevo" verankert sich in Rechnern mit Windows-Betriebssystem im Systemstart und öffnet eine Hintertür (Backdoor), durch die Geheimdienste oder Cyber-Kriminelle unbemerkt auf den Rechner zugreifen können. Laut 'heise-online' versucht der Wurm einen Server in Rußland zu kontaktieren. Außerdem kann der Wurm per Browser abgespeicherte Zugangsdaten abgreifen und sich mit Hilfe von Kommunikations-Programmen wie Skype oder ICQ über die in Adress-Dateien gespeicherten Kontakte des Erst-Infizierten weiterverbreiten. Auch über Wechseldatenträger wie USB-Sticks und Digital-Kameras kann sich der Wurm "fortpflanzen".

 

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