10.03.2012

Fukushima-Jahrestag
Umweltschutz-Organisationen
rufen zu Demonstationen auf

Menschenkette im Rhônetal, 2012 Berlin (LiZ).
Angesichts eines Atom-Ausstiegs, der einem erneuten Betrugs- versuch gleichkommt, und dem aktuellen Solar-Ausstieg rufen mehrere deutsche Umweltschutz-Organisationen dazu auf, sich an der Internationalen Menschen- kette im Rhônetal und an den sechs Groß-Demonstrationen in Brokdorf, Hannover (Grohnde), Braunschweig (Asse II), Gronau, Neckarwestheim und Gundremmingen zu beteiligen.

Anläßlich des ersten Jahrestags des Beginns der japanischen Atom-Katastrophe wirft Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der Bundesregierung Versagen vor. Der Jahrestag müsse eigentlich "Mahnung sein, die Energiewende deutlich zu beschleunigen." Stattdesen werde "der schnelle Umstieg auf erneuerbare Energien und die Steigerung der Energieeffizienz von Schwarz-Gelb blockiert" so Weiger. 'Robin Wood' ruft dazu auf, sich an den Demonstrationen zu beteiligen und ein starkes Zeichen für die sofortige Stilllegung aller Atomanlagen weltweit zu setzen. "Die Atomkatastrophe von Fukushima hat auf grausame Weise erfahrbar gemacht, was »Restrisiko« heißt. Ein Versagen aller Sicherheitseinrichtungen bis hin zur Kernschmelze ist auch in Atomkraftwerken in Deutschland nicht ausgeschlossen. Dieses Risiko ist unverantwortbar," sagt Dirk Seifert, Energiereferent von 'Robin Wood'.

Weiger verweist darauf, daß ein Atom-Ausstieg "keine Hexerei" sei: "Japan macht das nach Fukushima jetzt vor. Dieses hochindustrialisierte Land hat im vergangenen Jahr den Stromverbrauch um 18 Prozent gesenkt und inzwischen 52 seiner 54 Atom-Reaktoren vom Netz genommen," erklärt Weiger. Der BUND prangert zugleich an, daß von Seiten der Energie-Konzerne alles versucht werde, die Akzeptanz der Bevölkerung für die Energie-Wende zu unterminieren. Beispielsweise werde der Ausbau der erneuerbaren Energien für Strompreiserhöhungen verantwortlich gemacht. Ursächlich für erhöhte Strompreise seien jedoch - so der BUND - vor allem Ausnahmeregeln für energieintensive Industriebetriebe.

"Bundesregierung und Energie-Konzerne versuchen in unschöner Eintracht, die Energie-Wende abzuwürgen. Deshalb ist die Tatsache, daß zum Fukushima-Jahrestag sehr viele Menschen auf die Straße gehen und für die Beschleunigung der Energie-Wende demonstrieren, ein extrem wichtiges Signal," so Weiger.

Hier weitere Informationen:

Menschenkette in Rhônetal

Demo am AKW Brokdorf

Demo in Hannover (AKW Grohnde)

Lichterkette Thune – Asse II – Schacht Konrad

Demo in Gronau

Demo am AKW Neckarwestheim

Demo am AKW Gundremmingen

 

LINKSZEITUNG

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Reaktor II des AKW Fessenheim
      wieder am Netz (7.03.12)

      Warnung vor AKW Angra
      Der Wahnsinn der Hermes-Bürgschaften (4.03.12)

      Atomkraftwerke
      Kernschmelz-Risiko unterschätzt (1.03.12)

      Schweizer AKW Bezau
      jetzt ältestes Atomkraftwerk der Welt (29.02.12)

      Referendum in Polen
      Nein zu AKW-Neubauplänen (15.02.12)

      Der permanente Super-GAU von Fukushima
      "Kaltabschaltung" obsolet - Temperatur steigt (13.02.12)

      Obama subventioniert die Atom-Mafia
      Bau zweier Atom-Reaktoren angekündigt (9.02.12)

      Kinderkrebs im Umkreis von Atomkraftwerken
      deutlich erhöht (4.08.11)

      Merkels "Atom-Ausstieg"
      Täuschungsversuch wie vor 11 Jahren (30.05.11)