Berlin (LiZ). Erst über einen Monat nachdem in Bio-Läden und Bio-Supermärkten der SojaDrink in Pfandflaschen des Herstellers Heirler-Cenovis aus den Regalen verschwand, war der Grund hierfür zu erfahren: "Zu geringe Nachfrage." Die Umwelt bleibt auf der Strecke.
Wochenlang hatte es auf die Nachfragen der KundInnen lediglich geheißen, der unter dem Marken-Namen 'GranoVita' verkaufte SojaDrink in der Pfandflasche sei "derzeit nicht lieferbar". Nun ist es nach Auskunft des Herstellers, der Heirler Cenovis GmbH, aber endgültig vorbei. Die Nachfrage war angeblich "zu gering". Dabei sind im Internet eine Vielzahl von Einträgen zu finden, aus denen hervorgeht, daß KundInnen in ganz Deutschland immer wieder auf der Suche nach einem Bio-SojaDrink in der Pfandflasche waren. Der bis Dezember 2014 unter der Marke 'Bruno Fischer' angebotene Bio-SojaDrink in der Pfandflasche wurde danach unter den Marken 'Eden' (in Reformhäusern) und GranoVita angeboten und es hatte geheißen, das Produkt würde langfristig weitergeführt.
Von den Herstellern der Marken Eden und GranoVita (beide seit Dezember 2014: Heirler Cenovis GmbH), Provamel (Alpro GmbH), Storzeln (Hofgut Storzeln GmbH), Sojade (Triballat Noyal) wird SojaDrink nur noch im Tetra-Pack angeboten. Dabei ist Tetra-Pack mit dem Grundgedanken der Naturkost-Branche, nicht nur gesunde und natürliche Lebensmittel anzubieten, sondern auch bei Produktion und Vermarktung möglichst umweltschonende Wege zu gehen, nicht vereinbar.
Im Mai vergangenen Jahres hat die Deutsche Umwelthilfe (DUH) die Recycling-Lüge von Getränke-Karton-Herstellern aufgedeckt, wonach das Aluminium der Tertra-Packs recycelt werde (Siehe unseren Artikel v. 25.05.15). Doch für viele UmweltschützerInnen, die sich seit Jahrzehnten mit der Müll-Problematik beschäftigten, kam dies nicht überraschend. Sie hatten von Beginn an den Einsatz der Dreifachschicht aus Pappe, Aluminiumfolie und Kunststoff kritisiert und auf die bereits in den 1990er-Jahren vorliegenden Erfahrungen verwiesen, wonach derartige Verbundwerkstoffe nur mit hohem Energieaufwand einem Recycling zugeführt werden können.
Gerade wegen der häufigen Verwendung von Aluminiumfolien in Verbundwerkstoffen ist die Recycling-Quote von Aluminium schlechter als die bei Stahl. Wegen nicht-sortenreiner Erfassung kommt es zum sogenannten Downcycling. Die europaweite Recyclingrate von Aluminium liegt nach offiziellen Angaben bei 67 Prozent. Daher und wegen einer steigenden Nachfrage nach Aluminium muß in einer Ökobilanz anteilsmäßig der äußerst umweltschädigende Bauxit-Abbau und die energieintensive und ebenfalls umweltschädigende Aluminiumverhüttung berücksichtigt werden.
Für den Abbau des Erzes Bauxit werden große Natur-Flächen zerstört. Um eine Tonne Aluminium herzustellen, werden vier Tonnen Bauxit benötigt. Insgesamt entstehen beim Abbau von einer Tonne Aluminium zehn Tonnen Abraum.
Die Herstellung von Aluminium ist sehr energieaufwendig. Allein für die Schmelzfluß-Elektrolyse zur Gewinnung eines Kilogramms Aluminium werden 13 und 18 Kilowattstunden elektrische Energie benötigt. Bei der Stromerzeugung für die Produktion von einem Kilogramm Aluminium werden 8 bis 10 Kilogramm CO₂ freigesetzt. Oft wird Aluminium-Verhüttung an weit von den Aluminium-Abbaugebieten entfernten Orten angesiedelt, wo durch umweltzerstörerische Groß-Wasserkraftwerke die entsprechende Menge an Elektrizität zur Verfügung steht. So wurde etwa in Island die einmalige Naturlandschaft der Karahnjukar-Schlucht zerstört, um dort den Staudamm für ein Wasserkraftwerk zu bauen. Mit dem Strom wird die gleichzeitig errichtete Aluminium-Fabrik des US-amerikanischen Konzerns Alcoa betrieben (Siehe unseren Artikel v. 21.06.03).
Anmerkungen
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