Frankfurt a.M. (LiZ).
Entgegen voreiligen Meldungen der Mainstream-Medien vom vergangenen Montag stieg die Zahl der TeilnehmerInnen weiter an wie auch die Polizei bestätigte. Immer mehr Menschen protestieren Montags im Terminal des Frankfurter Flughafens gegen Fluglärm und Klimagase.
Bei der fünften Montags-Demo im Frankfurter Flughafen protestierten rund 4000 Menschen gegen den ansteigenden und unerträglichen Fluglärm und die infolge des zunehmenden Luftverkehrs stetig wachsende Emission von Klimagasen. Gelbe Schilder verweisen auf die Herkunft der Protestierenden: Gelnhausen, Hochheim, Lerchesberg, Linsengericht, Mainz, Niederrad, Nierstein, Oberrad, Offenbach, Rodgau, Sachsenhausen, Steinheim... In Sprech-Chören fordern sie, die eben erst im Oktober mit Ehrengast Angela Merkel eingeweihte Nordwest-Landebahn müsse weg.
Der Versammlungsleiter, Dr. Berthold Fuld aus Bad Homburg, vom Bündnis der Bürger- initiativen erklärt die Auflagen der Polizei und mahnt, daß nach außen hin deutlich werden müsse, daß die Demo nicht gegen die Polizei, sondern gegen die Fraport gerichtet sei. Doch die Kreativität der Demon- strantInnen geht über einige Vuvuzelas, Trillerpfeifen und Kochtöpfe hinaus wie etwa an einer Vielzahl handgeschriebener und gemalter Plakate erkennbar ist. Auffällig ist auch der Auftritt von "Obelix" als Flughafen-Gegner, der mit Kindern zusammen einen umgedichteten Karnevalssong zum Besten gibt.
Ursula Fechner sagte in ihrem Redebeitrag, die Demonstrationen würden so lange fortgesetzt, bis die Nordwest-Landebahn geschlossen werde. Doch zumindest vorläufig wird die kommende Montags-Demo auf dem Frankfurter Flughafen am 19. Dezember die letzte sein. Und die Flughafen-GegnerInnen werden sich überlegen müssen, ob allein mit Demos ein mächtiges Unternehmen wie die Fraport in die Knie gezwungen werden kann. Zu Bedenken könnten die im Herbst 2004 gestarteten Montags-Demos gegen Hartz IV geben. Diese begannen mit dem von vielen artikulierten Anspruch, solange wöchentlich zu demonstrieren, bis die damals "rot-grüne" Bundesregierung nachgebe. Doch ohne effektive Unterstützung der Gewerkschaften verhallte der Protest.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Montags-Demos auf dem Frankfurter Flughafen
Gegen Fluglärm und Klimagase (5.12.11)
20.000 protestieren gegen Fluglärm
und Klimagase
Demo gegen Ausbau des Frankfurter Flughafens
(23.10.11)
Mediation und Durchsetzungs-Strategien
Das Beispiel Frankfurter Flughafen (18.10.11)
Menschenkette gegen Fluglärm
24.000 am Müggelsee (28.08.11)
Absturz von US-Kampfflugzeug bei Laufeld
Verseuchung durch Uran-Munition? (2.04.11)
Frankfurter Flughafen
Demo gegen Fluglärm in Mainz (20.02.11)
Berliner S-Bahn planmäßig ruiniert
Verantwortlich war Bahn AG (14.01.11)
Winter schützt Klima
Flugverkehr lahmgelegt (30.12.10)
60.000 Bäume für VW-Flughafen
Abholzung im Querumer Forst (8.01.10)