8.07.2014

Imponiergehabe im Schwarzen Meer
USA und Rußland riskieren Krieg

Kriegsflotte im Schwarzen Meer
Burgas (LiZ). Die von den USA geführte NATO und Rußland haben zugleich mit Marine-Manövern im Schwarzen Meer begonnen. Beide Flotten nähern sich im Umkreis der Krim einem kritischen Abstand, so daß Provokationen zu befürchten sind.

Die von den USA angeführte NATO-Kriegsflotte führte neben Einheiten der US-Marine Kriegsschiffe Großbritanniens, Italiens, Griechenlands, Bulgariens, Rumänien und der Türkei im Schwarzen Meer für das Manöver "Breeze 2014" zusammen. Gleichzeitig führt Rußland ein Marine-Manöver ebenfalls in der Nähe der umstrittenen Halbinsel Krim durch. Ein NATO-Sprecher erklärte, "Breeze 2014" sei schon vor der aktuellen Krise um die Ukraine geplant gewesen. Fraglich ist dabei allerdings, wann der Beginn der Ukraine-Krise anzusetzen wäre. Zugleich gibt die NATO mit dieser Äußerung zu erkennen, daß eine Absage des Manövers im militärischen Prestigedenken einem Gesichtsverlust gleichgekommen wäre.

Die Obama-Administration scheint derzeit verstärkt auf Eskalation zu setzen, denn in einer NATO-Stellungnahme heißt es, das Manöver sei "im Lichte der aktuellen Ereignisse umso bedeutsamer geworden." Es gehöre zu den vom NATO-Rat beschlossenen Maßnahmen, "um unsere gemeinsame Verteidigung zu stärken und die Stärke der NATO-Solidarität zu zeigen". Dies muß wohl so interpretiert werden, daß die Ukraine bereits zum US-Herrschaftsbereich gerechnet wird.

Einige NATO-Kriegsschiffe sind bereits am Freitag bulgarischen Hafen Burgas eingetroffen. Am Montag abend passierte der US-Lenkwaffenkreuzer 'Vella Gulf' den Bosporus.

Bei dem russischen Manöver nehmen offenbar rund 20 Kriegsschiffe sowie Jagdbomber vom Typ Suchoi Su-24 und Kampfhubschrauber teil. Im Einsatz sind laut offiziellen russischen Angaben das mit Raketen ausgerüstete Luftkissenschiff 'Samum', das Lenkwaffenschiff 'Stil' sowie zwei kleinere Raketenboote. Das russische Kriegsministerium gab bekannt, daß auch Tests von Marschflugkörpern geplant sind. Aus russischen Militärkreisen hieß es martialisch, die NATO-Kriegsschiffe, die sich derzeit im Schwarzen Meer aufhalten, seien keine ernsthafte Bedrohung: "Im Falle eines Angriffs auf Rußland werden wir sie ausnahmslos innerhalb von fünf bis zehn Minuten versenken."

 

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