Deutliche Benachteiligung der Frauen
bei der Rente
Paris (LiZ). Eine Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deckt auf, daß der Geschlechter-Abstand (englisch: gender gap) bei der Altersrente in 25 OECD-Staaten im Durchschnitt bei erschreckenden 28 Prozent liegt. Deutschland findet sich auf dem schlechtesten Platz. Hierzulande beträgt der Abstand 45,5 Prozent.
Auch 2012 lag die durchschnittliche Altersrente für Frauen in Deutschland bei monatlich 554 Euro, die für Männer bei 1017 Euro. Der Geschlechter-Abstand (englisch: gender gap) beträgt hier also 45,5 Prozent.
Die durchschnittliche Altersrente für Frauen lag in 25 OECD-Staaten - davon 24 europäische im Jahr 2011 und den USA im Jahr 2010 - um 28 Prozent niedriger als die für Männer. Den geringsten Geschlechter-Unterschied hat Estland mit nur 5 Prozent zu verzeichnen, während sich Deutschland auf dem schlechtesten Platz wiederfindet. Frauen über 65 Jahre, die keine Altersrente beziehen, wurden in der OECD-Statistik nicht berücksichtigt.
Ältere Frauen mußten öfters Teilzeit-Arbeitplätze annehmen und auch durch geringere Löhne und "Fehlzeiten" infolge von Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen kommt Dank patriarchalischer Grundannahmen bei der Berechnung der Renten für Frauen auch heute noch deutlich weniger heraus. Entsprechend dem traditionellen Rollenmuster haben sich Frauen früher stärker in die Kinderbetreuung und die Pflege von Angehörigen einbinden lassen und werden durch geringere Renten hierfür bestraft. Von Parteien-PolitikerInnen ist in dieser Hinsicht noch heute oft zu hören, daß das Rentensystem nicht dazu geeignet sei, Ungerechtigkeiten infolge des Geschlechter-Abstands bei Löhnen und Gehältern auszugleichen.
Anmerkungen
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