16.07.2017

Vierter Terror-Alarm 2017
Das Flugzeug als Waffe und der Super-GAU

Lufthansa-Jet und Abfangjäger, vierter Terror-Alam 2017 - Grafik: Samy - Creative-Commons-Lizenz Nicht-Kommerziell 3.0
Stuttgart (LiZ). Zum vierten Mal in diesem Jahr wurde bekannt, daß ein Passagierflugzeug ohne Funkkontakt Terror-Alarm über Deutschland auslöste. Die Maschine der Korean Air wurde von Abfangjägern zu einer zwangsweisen Landung zum Flughafen Stuttgart geleitet.

In diesem Jahr wurde bereits am 16. Februar, am 10. März und am 14. Juli Terror-Alarm über Deutschland ausgelöst, weil Passagierflugzeuge ohne Funkkontakt die Grenze zum deutschen Luftraum überquert hatten. In all diesen Fällen - und vermutlich im Durchschnitt sechs Mal pro Jahr - besteht damit das akute Risiko, daß ein solches Passagierflugzeug durch ein Terror-Kommando gekapert wurde. Bei einem gezielten Absturz nach dem Vorbild des 11. September 2001 kann in einem Atomkraftwerk der Super-GAU ausgelöst werden.

Für ein Terror-Kommando gibt es kaum ein attraktiveres Ziel, denn zum einen sind die acht in Betrieb befindlichen deutschen Atom-Reaktoren (AKW Gundremmingen Block B und C, AKW Philippsburg, AKW Brokdorf, AKW Grohnde, AKW Emsland, AKW Isar, AKW Neckarwestheim) dem durchschlagenden Impuls eines Flugzeug-Triebwerks schutzlos ausgeliefert - zum anderen kann ein unvergleichlich hoher Schaden angerichtet werden.

Folgen eines Super-GAU im AKW Philippsburg, Cäsium-137 - Grafik: ProjektFLEXRISK

Wie die bisher publik gewordenen Fakten bestätigen, können Abfangjäger in aller Regel ein potentiell gefährliches Passagierflugzeug über Deutschland nicht rechtzeitig erreichen. Selbst im Falle eines grundgesetzwidrigen Befehls zum Abschuß eines solchen Flugzeuges mit der "präventiven" Tötung hunderter Passagiere wäre der Super-GAU längst ausgelöst bevor das Flugzeug abgeschossen werden könnte. Holger Strohm hatte diese Fakten schon 1973 in seinem Buch 'Friedlich in die Katastrophe' dargelegt und vor dieser Gefahr - untermauert mit neuen Fakten - in seinem Buch 'Die stille Katastrophe' von 1999 erneut gewarnt. Die Fakten wurden von den Mainstream-Medien mit wenigen Ausnahmen übergangen und von den "Kernenergie"-BefürworterInnen geleugnet.

Heute war eine Boeing 777 der Korean Air mit 211 Passagieren auf dem Weg von Seoul nach Zürich, als der Funkkontakt abbrach. Weshalb das Flugzeug durch Abfangjäger nach Stuttgart umgeleitet wurde, ist derzeit noch unklar. Ein "Experte" der Bundeswehr erlaubte sich heute einen unfreiwilligen zynischen Scherz, indem er sagte: "Wenn ein solcher Jet sensible Punkte wie ein Atomkraftwerk oder eine Großstadt überfliegt, wird eher eingegriffen." Vielleicht war diesem "Experten" nicht klar, daß es längst zu spät ist, wenn ein gekaperter Jet auch nur wenige Kilometer von einem AKW entfernt ist.

Bereits im Jahr 2013 hatte das Oberverwaltungsgericht Schleswig-Holstein (OVG) die Betriebsgenehmigung für das sogenannte Zwischen-Lager des AKW Brunsbüttel für ungültig erklärt (Siehe unseren Artikel v. 19.06.13). Das OVG stellte fest, daß die für die Genehmigung zuständige Behörde es unterlassen hatte, vor der Genehmigungserteilung die Folgen eines Absturzes eines Airbus A380 auf das "Zwischen"-Lager zu ermitteln, obwohl die erforderlichen Daten vorgelegen hätten. Auch sei bei der Untersuchung der Folgen eines Angriffs mit panzerbrechenden Waffen nur ein älterer Waffentyp aus dem Jahr 1992 berücksichtigt worden. Im Januar 2015 wurde das OVG-Urteil von 2013 vom Bundesverwaltungsgericht Leipzig bestätigt und damit endgültig rechtskräftig (Siehe unseren Artikel v. 16.01.15).

Der von den Mainstream-Medien zum Shootingstar hochgejubelte Pseudo-Grüne und schleswig-holsteinische Minister Robert Habeck kümmert sich um diese Urteile einen Dreck. Auch das Reaktor-Gebäude des AKW Brokdorf kann einem gezielten Absturz eines Passagierflugzeugs nicht standhalten. Derzeit ist eine von Greenpeace unterstützte Klage auf Stilllegung des AKW Brokdorf anhängig. Mittlerweile wurde publik, daß es an Hüllrohren der im AKW Brokdorf eingesetzten Brennelemente zu Korrosion gekommen ist. Die Ursachen dieser Schäden sind bis heute nicht geklärt. Dennoch beantragte Habeck vor Gericht, die Klage abzuweisen - und dies, nachdem er neun Monate lang in der Öffentlichkeit zu der Sache geschwiegen hatte. Habeck setzt im Dienste des Strom-Konzerns und AKW-Betreibers E.on alles daran, den Weiterbetrieb des Atomkraftwerks zu gewährleisten. Dieselbe Funktion erfüllen in Hinblick auf den Weiterbetrieb des AKW Philippsburg und des AKW Neckarwestheim die baden-württembergischen Pseudo-Grünen Franz Untersteller und Winfried Kretschmann.

 

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Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

      Dritter Terror-Alarm 2017
      Atomkraftwerke völlig ungeschützt (15.07.17)

      5 AKW wegen Terror-Alarm geräumt
      Erneut Passagierflugzeug ohne Funkkontakt (10.03.17)

      AKW und Terror-Gefahr durch Flugzeug
      Kampfjets verfolgen Passagiermaschine (20.02.17)

      "Terror": Weiterdenken!
      12 Thesen zur ARD-Propaganda vom 17.10. (20.10.16)

      Drohne über AKW Leibstadt
      macht Gefahr bewußt (9.08.16)

      Atomkraftwerke: Einladung an Terror-Gruppen
      Unzureichende Konsequenzen in Frankreich (22.11.15)

      Drohnen über französischen AKW
      Greenpeace warnt vor Super-GAU (25.11.14)

      Drohnen über Atomkraftwerken
      Gefahr durch Terrorismus (30.10.14)

      "Stress-Test" abgeschlossen
      Statt Atom-Ausstieg neue Mogelpackung? (18.05.11)

      Restrisiko: Auch Terrorangriffe gegen AKW
      sollen nicht länger ausgeblendet werden (31.03.11)

      AKW Philippsburg
      Mit Nebelwerfer gegen Terror-Gefahr? (21.07.10)

      Terrorziel Atomkraftwerk
      TV-Magazin 'Frontal21' veröffentlicht Geheimbericht
      (17.06.09)

      Atomkraftwerke sind potentielle Terror-Ziele
      BUND warnt vor 9/11 in Deutschland (5.09.08)

      Neues EPR-Atomkraftwerk
      kann durch Flugzeug-Attacke zerstört werden (26.03.08)

      Lizenz zum Abschuß von Passagierflugzeugen
      Bundesverfassungsgericht entscheidet
      über "Luftsicherheitsgesetz" (9.11.05)

      Auch neue EPR-Atomkraftwerke terrorgefährdet
      Greenpeace kritisiert Zensur der französischen Regierung
      (25.09.05)

      Präventiver Abschuß von Flugzeugen
      Es geht um ungesicherte AKWs (12.01.05)

      Amt für Fragenschutz
      Wendländer bekommen keine Auskunft von "Rot-Grün"
      (21.06.04)

      Deutsche AKWs ungesichert gegen Flugzeug-Terror
      Geheime GRS-Studie in österreichischen Medien (17.12.03)

      AKWs ungeschützt
      gegen Terror-Angriffe (7.04.03)