20.09.2013

Trittin und die "Pädophilie-Affaire"
Ziel: Original-Grün anschwärzen

Kommentar von Klaus Schramm

Der pseudo-grüne Jürgen Trittin
Klaus Schramm ist einer der Gründer der Grünen (18. Juli 1979: Freiburg, 30. September 1979: Landespartei Baden-Württemberg, 12. / 13. Januar 1980: Bundespartei - ausgetreten 1990), der sich heute noch der original-grünen Politik verpflichtet fühlt. Er zeigt auf, daß mit der sogenannten Pädophilie-Affaire ein perfides Spiel getrieben wird.

Als die Zeitschrift 'Emma' vor mehr als zwölf Jahren in ihrer Ausgabe 3/2001 die Bekenntnisse des Daniel Cohn-Bendit, als Kindergärtner Sex mit Kindern gehabt zu haben, an die Öffentlichkeit brachte, ignorierten dies die Mainstream-Medien. Warum? Die Pseudo-Grünen wurden noch gebraucht, um mit Hilfe der in der Zeit zwischen 1979 und 1990 erreichten Glaubwürdigkeit bei großen Teilen der Bevölkerung, eine exakt gegen die grünen Ziele gerichtete Politik durchzusetzen. Die Strippenzieher hinter den Kulissen benutzten die immer noch als grün firmierende Partei, um den großangelegten Betrug eines Atomausstiegs durchzusetzen und so die Laufzeiten der Atomkraftwerke über die ursprünglich vorgesehenen 25 Jahre zu verlängern, um die Kriege in Jugoslawien und Afghanistan als "humanitäre Missionen" zu verkaufen und um den Widerstand gegen den einschneidendsten Sozialabbau in der Geschichte der BRD im linksliberalen Milieu zu betäuben.

Daniel Cohn-Bendit war nie ein Grüner. Der Kriegshetzer war ebenso wenig grün wie Joseph Fischer oder Jürgen Trittin. Es ging diesen ehemaligen "Spontis" und Kleinstgruppen-KommunistInnen aus KB und KBW nur um Karriere, nachdem sie Ende der 1970er-Jahre gemerkt hatten, daß ihr "Klassenkampf"-Geschwalle an der Werkstoren nicht verfing. Sie waren - nebenbei bemerkt - nie "Achtundsechziger", auch wenn Cohn-Bendit sich eine führende Rolle bei den Studentenprotesten in Paris zuzuschreiben versucht. Ende der 1970er-Jahre hingen sie desillusioniert und fatalistisch in Kneipen herum. Als Herbert Gruhl, einer der Mitbegründer der Grünen und ehemaliger CDU-Bundestagsabgeordneter, kapitalismuskritische Erkenntnisse formulierte wie etwa "Jede Periode enthält nach Hegels Wort schon den Keim zu ihrem Gegensatz in sich. Dieser Gegensatz ist längst nicht mehr der zwischen östlichem Kommunismus und westlichem Kapitalismus; denn beide sind am Ende. Sie werden beide durch ein neues Prinzip abgelöst werden - die Frage ist nur, ob dies unter dem Zwang der Naturgesetze (durch Katastrophen) geschieht oder aufgrund menschlicher Einsicht." verursachte dies bei ihnen nur ein müdes Lächeln, denn sie hatten längst "verstanden", daß der Kapitalismus unbesiegbar sei.

Erst als Willy Brandt von einer "Mehrheit links der Mitte" redete und auf die Grünen zugehen wollte, merkte diese "Sponti"-Truppe um ihre autoritären Führer Daniel Cohn-Bendit und Joseph Fischer, daß die neue Partei ihr letztes "Ticket" für eine politische Karriere darstellte. Nachdem sie sich in ihrer Hauspostille "Pflasterstrand" zuerst noch über die Grünen lustig gemacht hatten, traten sie Anfang der 1980er-Jahre geschlossen ein und konnten, indem sie als "Realos" firmierten und von den Mainstream-Medien hofiert wurden, die Partei mit Kaderpolitik und undemokratischen Methoden in wenigen Jahren an sich reißen.

Schon kurz nach der Gründung der Partei trat eine "Indianer-Kommune" aus Nürnberg auf unseren Bundesdelegierten­treffen auf (regelmäßig und auch hunderte Kilometer entfernt von Nürnberg!) und propagierte - ohne damit bei einer Mehrheit auf Zustimmung zu treffen - pädophile Forderungen. Die Kameras-Teams der großen TV-"Anstalten" umringten diese Gruppe von fünf oder sechs traurigen Gestalten. Es war offensichtlich, daß diese Gruppe geschickt worden war, um die damaligen Original-Grünen diffamieren zu können.

Heute wird nun ein Kommunalprogramm der Göttinger Alternativ-Grüne-Initiativen-Liste (AGIL) aus dem Jahr 1981 hervorgeholt, um damit zu "beweisen", die Grünen jener Jahre hätten Pädophilie gutgeheißen. Und dies, nachdem die Mainstream-Medien über zehn Jahre lang keinerlei Interesse am Themenkomplex Pädophile / Odenwaldschule / Cohn-Bendit gezeigt hatten. Trittin wird es ebenso leicht gelingen, unbeschadet aus dieser "Pädophilie-Affaire" hervorzugehen wie es Joseph Fischer vor zehn Jahren gelang, die von Bettina Röhl im Jahr 2001 mit Hilfe alter Fotos aufgedeckten Steinwürfe bei Demonstrationen und den Angriff auf einen Polizisten mit einem "Molotow-Cocktail" als "Jugendsünden" zu bagatellisieren.

Ebenso wie 2001 die Steinwürfe des späteren Bombenwerfers Fischer mit der Anfangszeit der Grünen in Zusammenhang gebracht wurden, wird nun heute versucht, mit dieser konstruierten "Pädophilie-Affaire" alles anzuschwärzen, was original grün ist. So ist es auch kein Zufall, wenn Jürgen Trittin heute in Büßer-Pose die falschen Vorwürfe bestätigt und damit die Lüge beglaubigt, in der Anfangszeit der Grünen habe die Partei mehrheitlich Pädophilie gutgeheißen. Und es ist auch kein Zufall wenn er Pädophilie in einem Atemzug mit der Forderung "Raus aus der NATO" nennt - und beides als "falsche Politik", die längst überwunden sei, weit von sich weist.

Die heutigen Pseudo-Grünen spielen bei diesem Schmierentheater ihre zugewiesene Rolle. Sie beglaubigen die NATO heute als "Schutzbündnis" und es würde mich nicht wundern, wenn sie den "Schwarzen" mittlerweile auch zustimmen, wenn diese erklären: "Mir hat als Kind ein Klaps auf den Hinterkopf nicht geschadet!"

 

 

Anmerkungen

Siehe auch unsere Artikel:

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      Täuschungsversuch wie vor 11 Jahren
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      Hochmoselbrücke
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      Grünes Recycling?
      Greenwashing bei EnBW (19.04.11)

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