Washington (LiZ). Hacker sind in die Computer des weltgrößten Rüstungs-Konzerns Lockheed Martin eingedrungen. Dies ist besonders brisant, da das Unternehmen mit der Volkszählung in Großbritannien betraut ist. Partner des Konzerns sollen ebenfalls betroffen sein.
Den Hackern sind vermutlich Daten über die neuesten Waffen des US-Militärs in die Hände gefallen. Ob die Sicherheitsvorkehrungen tatsächlich so "scharf" waren wie in den Mainstream-Medien dargestellt, ist fraglich. Erst am 26. April war eine Hacker-Attacke auf den Zentral-Rechner von Sony bekannt geworden, bei der die Daten von vermutlich 100 Millionen KundInnen ausgelesen wurden. Auch in diesem Fall hieß es in den Mainstream-Medien zunächst, die Sicherheitsvorkehrungen bei Sony seien auf dem höchsten Stand. Hacker hatten dagegen bereits Wochen zuvor öffentlich auf eklatante Sicherheitslücken hingewiesen, ohne daß Sony hierauf reagierte. Außerdem kam in den vergangenen Wochen eine Sicherheitslücke in Googles Handy-Betriebssystem Android zu Tage: Wer sich in ein offenes WLAN einloggte, ermöglichte den Zugriff auf persönliche Daten. Und bei Facebook sollen Fotos und Chatverläufe von NutzerInnen über Jahre hinweg ohne irgendeinen effektiven Schutz auslesbar gewesen sein.
ExpertInnen gehen davon aus, daß die Hacker-Attacke mit Duplikaten der elektronischen Sicherheits-Schlüssel (SecureID) ausgeführt wurde. Lockheed Martin kann offenbar bis zur Stunde nicht feststellen, welche Daten von den Hackern ausgelesen wurden. Die US-amerikanischen Behörden befürchten daher, daß den Hackern "sensible Daten" über neue geheime Waffensysteme in die Hände fielen. Zudem befinden sich auf den Computern von Lockheed Martin Daten über die Waffensysteme, die derzeit in Afghanistan und im Irak eingesetzt werden, um die US-amerikanische Öl-Versorgung zu gewährleisten.
Mit großer Sorge wird die Hacker-Attacke in Großbritannien diskutiert, da der US-Rüstungs-Konzern mit wichtigen Aufgaben bei der Durchführung der europaweiten Volkszählung "Zensus 2011" im Land betraut wurde. Der Fall zeigt einmal mehr, daß die elektronische Speicherung von Daten niemals die erforderliche Sicherheit bieten kann.
Anmerkungen
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