Laizismus im Trend
64 Prozent der Deutschen gegen Kirchensteuer
Mainz (LiZ). Laut einer Umfrage des Instituts 'infratest dimap' im Auftrag des SWR sprechen sich 64 Prozent der Deutschen dafür aus, daß der Staat - wie in Frankreich - nicht länger die Kirchensteuer einzieht. Die Kirchen sollen sich stattdessen aus den Beiträgen ihrer Mitglieder finanzieren.
Tatsächlich fließen den "christlichen" Kirchen in Deutschland pro Jahr aus staatlichen Mitteln insgesamt rund 20 Milliarden Euro zu und davon macht die Kirchensteuer mit rund 8 Milliarden Euro keineswegs den größten Teil aus. Von diesen 8 Milliarden Euro wiederum stammen rund 3,4 Milliarden aus allgemeinen Steuermitteln - also von allen SteuerzahlerInnen, ob muslimisch, atheistisch, frei-christlich oder wie auch immer orientiert.
Selbstverständlich liegt der Anteil der Konfessionslosen oder AtheistInnen, die sich gegen die staatliche Zwangsalimentierung der "christlichen" Kirchen aussprechen deutlich über den ermittelten 64 Prozent. Doch selbst 51 Prozent der KatholikInnen unter den von 'infratest dimap' Befragten sprachen sich gegen die Kirchensteuer aus. Bei den Angehörigen der evangelischen Kirche waren es 58 Prozent.
Eine große Mehrheit ist außerdem dafür, daß die "christlichen" Kirchen ihre Vermögen vollständig offenlegen. 89 Prozent der Befragten würden diese Forderung unterstützen, bei Katholiken und Protestanten ist die Zustimmung beinahe ebenso groß. Lediglich 57 Prozent sprechen sich dagegen aus, die "besondere Förderung" der beiden großen Kirchen "in ihrer Rolle als zentrale religiöse Instanzen" fortzusetzen. Hierbei spielt offenbar weiterhin das Image der Kirchen, karitativ tätig zu sein, eine bedeutende Rolle (Siehe unseren Artikel v. 13.09.08). Und das tatsächliche finanzielle Volumen von 20 Milliarden Euro pro Jahr ist nur einer kleinen Minderheit bekannt.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
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