Pech für Exxon - Segen für Arktis
Sanktion gilt nun doch
Washington (LiZ). Nachdem Anfang August publik wurde, daß die US-Sanktionspolitik gegen Rußland im Falle des Öl-Konzerns ExxonMobil eine Ausnahme macht, vollzog US-Präsident Barack Obama jetzt einen Schwenk. ExxonMobil muß nun doch aus einem Ölförder-Projekt in der Karasee aussteigen.
Anfang August hatte ExxonMobil in Kooperation mit dem russischen Öl-Konzern Rosneft mit Bohrungen in der ökologisch hochsensiblen Arktis-Region begonnen (Siehe unseren Artikel v. 8.08.14). Die Bohrinsel steht im nördlichsten russischen Bohrfeld Universitetskaja-1. Greenpeace hat bereits des öfteren mit spektakulären Aktionen auf den gefährlichen Irrsinn der Ölförderung in der Arktis hingewiesen. Doch nach wie vor beabsichtigen etliche international agierende Konzerne, die Vorboten der Klimakatastrophe - wie das Abschmelzen des Arktis-Eises - zu nutzen, um so ihre Profite zu steigern und die Fahrt in die Katastrophe zugleich weiter zu beschleunigen.
Bereits am 19. September waren Informationen durchgesickert, daß Barack Obama vor dem Image-Schaden zurückschreckt, der sich in den USA wegen der inkonsequenten Politik gegenüber ExxonMobil abzeichnete. Zu diesem Zeitpunkt hatte ein Sprecher des Konzerns gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters gesagt, das US-Finanzministerium habe lediglich eine einmalige Verlängerung der Frist bis Ende des Monats für die Befolgung der Sanktionspolitik gewährt. ExxonMobil hatte zuvor auf Zeit gespielt und argumentiert, die Arbeiten an dem gebohrten Loch müssten aus ökologischen Gründen "sicher und verantwortungsbewusst heruntergefahren" werden.
Erst vor zwei Tagen hatte Rosneft mitgeteilt, daß bei der gemeinsamen Bohrung Öl gefunden worden sei. Dies muß für ExxonMobil besonders schmerzlich sein, da es sich um einen gigantischen Fund handeln soll. Das Ölfeld ist nach russischen Angaben mit denen Saudi-Arabiens vergleichbar. Bei Bohrarbeiten in der Größenordnung von 2,5 Milliarden Euro lockt ein Schatz im Wert von rund 600 Milliarden Euro (nach heutigen Marktpreisen). Asiatische Firmen sitzen bereits in den Startlöchern um mit ihrem technologischen Knowhow den Ausstieg von ExxonMobil zu kompensieren.
Anmerkungen
Siehe auch unseren Artikel:
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