Frankfurt a.M. (LiZ). Erneut hat eine wissenschaftliche Untersuchung ergeben, daß in den Fingerfarben etlicher Hersteller krebserregende und gefährliche Stoffe enthalten sind. Von 16 getesteten Fingerfarben waren lediglich drei Angebote unbedenklich. Das Leben von Kindern zählt offenbar nicht zu den immer wieder propagierten "westlichen Werten".
Auch 17 Monate nach dem Skandal im August 2013 (Siehe unseren Artikel v. 30.08.13) ist den Herstellern von Fingerfarben der Profit offenbar wichtiger als die Gesundheit der Kinder. Erst vor drei Monaten wurde Gift in Kinder-Kleidung und -Schuhen entdeckt (Siehe unseren Artikel v. 23.10.14) - auch in diesem Fall hatte eine skandalöse Entdeckung im Januar 2014 (Siehe unseren Artikel v. 14.01.14) offenbar kein Umdenken bewirkt. Zuvor waren Schadstoffe in Holzspielzeug für Kinder (Siehe unseren Artikel v. 21.11.13), Weichmacher in Plastik-Spielzeug (Siehe unseren Artikel v. 13.11.13) und Krebs-Gift im Babybrei (Siehe unseren Artikel v. 16.09.13) entdeckt worden. Angesichts der Tatsachen in diesem Staat darf allerdings auch nicht erwartet werden, daß das Leben (geborener) Kinder den Mächtigen etwas bedeutet: Nach wie vor dürfen in Deutschland Atomkraftwerke betrieben werden, obwohl in deren Umgebung Kinder an Leukämie sterben.
'Ökotest' hat nun wieder bei einer Untersuchung festgestellt, daß Fingerfarben von etlichen Herstellern ganz bewußt mit gesundheitsgefährdenden Stoffen versetzt werden. Eines der Produkte enthält laut 'Ökotest' sogar einen Stoff, der den Fingerfarben zugesetzt wird, um diese haltbar zu machen, dessen Verwendung jedoch nach geltender EU-Norm nicht zulässig ist. Dieses Produkt ist daher nach geltendem Recht eigentlich "nicht verkehrsfähig" und dürfte daher nicht im Handel sein.
Doch die getesteten Fingerfarben enthalten laut 'Ökotest' noch andere Gifte. In zwei Fällen seien im Labor Nitrosamine in einer über dem Grenzwert liegenden Konzentration nachgewiesen worden. Nitrosamine gelten als hochgradig krebserregend. Und in einem weiteren Fingerfarben-Produkt wurde eine unzulässige Menge eines bedenklichen Farbbestandteils nachgewiesen. Dieser wirkt bei Hautkontakt toxisch und steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen. Laut 'Ökotest' sind nur drei der 16 getesteten Fingerfarben-Produkte unbedenklich.
Verantwortungsbewußte Eltern haben in diesem Fall allerdings eine Alternative: Sie können unbedenkliche Fingerfarben leicht selbst herstellen. Dazu mischen sie Lebensmittelfarbe mit 100 Milliliter warmem Wasser und geben vier leicht gehäufte Eßlöffel Mehl hinzu. Diese Mischung muß gerührt werden, bis sie klumpenfrei ist. Am besten werden die Farben in Schraubgläser gefüllt und schnell verbraucht. Im Kühlschrank halten sich selbstgemachte Fingerfarben etwa ein bis zwei Wochen.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Fukushima: Schilddrüsen-Krebs
bei immer mehr Kindern (6.01.15)
Gift in Kinder-Kleidung und -Schuhen
Greenpeace testete Aldi, Lidl, REWE und Tchibo
(23.10.14)
Profit statt Kinder
Gift in Kinderbekleidung (14.01.14)
Soziale Kälte in Deutschland
Ein halber Mantel für frierende Kinder? (9.01.14)
Profit statt Kinder - Stiftung Warentest
schlägt Alarm bei Holzspielzeug (21.11.13)
Profit statt Kinder
Spielzeug mit Weichmachern belastet (13.11.13)
Kinderarmut in Deutschland
Unicef klagt an (25.10.13)
Profit statt Kinder
Krebs-Gift im Babybrei (16.09.13)
Profit statt Kinder
Fingerfarben enthalten gefährliche Stoffe (30.08.13)
AKW Gundremmingen bedroht
weiterhin Süddeutschland (15.08.13)
AKW Philippsburg bedroht
weiterhin Region Karlsruhe (10.08.13)
Brennelemente-Tausch
Radioaktives Jod über AKW Gundremmingen (12.11.11)
Giftige Gummistiefel für Kinder
(30.08.11)
Kinderkrebs im Umkreis von Atomkraftwerken
deutlich erhöht (4.08.11)
Merkels "Atom-Ausstieg"
Täuschungsversuch wie vor 11 Jahren (30.05.11)
Deutschland ist Spitze
bei der Kinderfeindlichkeit (20.09.10)
Bundessozialgericht:
Arme Kinder sollen dumm bleiben (20.08.10)
Nachwuchs ohne Zukunfts-Chance
Immer mehr Kinder kommen unter die Räder (1.06.10)
Phthalate im Plastik und Spielzeugpanzer
Werden unsere zukünftigen Männer verweichlicht?
(16.11.09)
Hormon-Chemie in Babyschnullern
Gefährliches Bisphenol-A entdeckt (1.10.09)
Kindes-Mißhandlungen in Deutschland nehmen zu
Ministerin von der Leyen enttarnt (2.07.09)
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Pestizide in Kirschen (15.06.09)
Krebsgefahr durch Badelatschen
Weichmacher im Gummi (1.04.09)
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Kinderarmut in Deutschland mittelmäßig?
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Skandal: Hormon-Chemie in
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UN-Studie: Deutschland Spitze in Kinderfeindlichkeit
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