Berlin (LiZ).
Die VerbraucherInnenschutz-Organisation 'foodwatch' kritisiert das in Deutschland marktführende Unternehmen Teekanne, mit dem Produkt "Landlust Mirabelle & Birne" die KundInnen zu täuschen. Die Verpackung der Teebeutel erwecke den Eindruck, der Tee enthalte tatsächlich erhebliche Anteile der genannten Früchte.
'Foodwatch' mokiert sich darüber, das Unternehmen Teekanne fabuliere auf der Verpackung von einem "kleinen Ausflug aufs Land" und "vertrauten Früchten, die noch in Ruhe heranreifen können" - für Geschmack "wie aus dem eigenen Garten." Der Preis von immerhin mehr als 4 Euro für 100 Gramm Tee scheint den Eindruck eines Premium-Produktes zu unterstreichen. Doch aus Sicht von 'foodwatch' handelt es sich lediglich um "schnöde Industrieware aus billigen Standard-Zutaten." Die VerbraucherInnenschutz-Organisation fand als Hauptzutaten "Äpfel, Hibiskus und Hagebutte - wie bei den allermeisten aromatisierten Früchtetees." Der Geschmack komme "nicht etwa von den namensgebenden Mirabellen und Birnen, die goldgelb auf der Verpackung prangen, sondern aus nicht näher definierten »natürlichen Aromen«."
Die Kritik trifft nicht allein das Unternehmen Teekanne. 'Foodwatch' prangert an: "Die beim Bundeslandwirt- schaftsministerium angesiedelte 'Deutsche Lebensmittelbuch-Kommission' erlaubt diesen Schwindel auch noch!" Laut deren Regularien gilt es als rechtmäßig, daß "aromatisierte teeähnliche Erzeugnisse" durchaus den Namen von bestimmten Obstsorten tragen und mit entsprechenden Bildern werben dürfen, auch wenn diese nicht enthalten sind. 'Foodwatch' nennt dies "staatlich garantierte Verbrauchertäuschung."
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Gefahren durch Chemie und Nano-Silber
in imprägnierter Bekleidung (12.01.12)
Jedes zweite Hähnchen im Supermarkt
mit Antibiotika-resistenten Keimen belastet (9.01.12)
Hähnchen mit Antibiotika gedopt
83 Prozent betroffen (29.10.11)
Natamycin in Käserinde von Saint Albray
Foodwatch kritisiert Werbelüge (5.10.11)
Radioaktivität in Lebensmitteln
Foodwatch und IPPNW fordern strengere Grenzwerte
(20.09.11)
Wiesenhof oder Tierquälhof?
TV-Beitrag sorgt für Zündstoff (1.09.11)
Giftige Grünalgen an der bretonischen Küste
Sarkozy: "Industrielle Landwirtschaft unschuldig"
(29.07.11)
TierschützerInnen kritisieren Delphin-Lagune
im Nürnberger Zoo: "Teure Tierquälerei" (27.07.11)
Schockierende wissenschaftliche Studie:
Das Meer stirbt (21.06.11)
Keine Entwarnung bei Wald-AIDS
Zustand kaum verändert (1.02.11)
Appell gegen Massentierhaltung
Für eine Agrar-Wende (23.11.10)
"Bananenrepublik Deutschland"
Lächerliche Strafe für Tierquäler (3.11.10)
Die Ostsee stirbt
Mord per Ackerbau und Viehzucht (27.07.10)
'Foodwatch' deckt auf:
BSE-Gefahr nicht gebannt
Tiermehl-Schmuggler kommt mit Bußgeld davon
(26.06.10)
Bio-Landwirtschaft
Option für Klimaschutz
und Sicherung der Welternährung (26.01.10)