1.12.2013

Vodafone unsicher
Hacker veröffentlichen 70.000 SMS

Vodafone hacked - Grafik: Samy
Reykjavik (LiZ). Erneut bestätigte sich, daß der Mobiltelefon-Konzern Vodafone unzureichende Sicherheits-Standards verwendet. Hacker konnten in der Nacht zum Samstag in dessen Computerzentrale in Island eindringen. Sie veröffentlichten SMS von 70.000 KundInnen - darunter auch von Parlamentsabgeordneten und MinisterInnen.

Offenbar agierten die Hacker nach dem Motto: Was die NSA lesen darf, ist nicht privat. Vodafone war bereits durch vergleichbare Aktionen in den vergangenen Monaten vorgewarnt, sah es aber offenbar aus Profitgründen nicht als nötig an, den Schutz seiner KundInnen gegen das Mitlesen ihrer Kommunikation zu verbessern. Vodafone mußte das neuerliche Eindringen von Hackern bestätigen und teilte am Samstag morgen mit, die web site sei vorübergehend geschlossen. Vodafone hat nach eigenen Angaben seinen KundInnen geraten, ihr Paßwort zu ändern. Zusammen mit ExpertInnen soll nun geprüft werden, wie groß das Ausmaß des Angriffs gewesen sei.

Offenbar wurden SMS (Kurzmitteilungen per Mobiltelefon) von rund 70.000 KundInnen abgefischt - darunter auch von Parlamentsabgeordneten und MinisterInnen. Technische Probleme hat den Hackern dabei auch nicht bereitet, persönliche Kundeninformationen und Paßwörter zu kopieren.

Im August war bekannt geworden, daß Vodafone durch eine Schwachstelle der firmeneigenen Router angreifbar war, so daß die Geräte gekapert werden konnten. Solche Sicherheitslücken öffnen die Tore für Telefon-Terror oder teure Auslandsgespräche, für die dann niemand verantwortlich gemacht werden kann.

Im September ereignete sich der nächste Skandal, als Hacker die Stammdaten von zwei Millionen KundInnen kopieren konnten. Bei den veruntreuten Daten handelte es sich um die Klarnamen der KundInnen, deren Adresse, Geburtsdatum, Geschlecht und Kontoverbindung. Auch dies konnte der Konzern nicht leugnen - Konsequenzen scheinen jedoch keine gezogen worden zu sein.

Im Oktober die nächste Veruntreuung von KundInnen-Daten: Diese waren auf Papier ausgedruckt aus einem "Handy-Shop" in Kaiserslautern auf die Straße gelangt. Darunter befanden sich auch Kopien von Personalausweisen. ZynikerInnen kommentierten dies mit der Bemerkung: "Wer ein Handy hat, will es nicht anders."

 

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Anmerkungen

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