Erster Windpark seit acht Jahren
in Oberösterreich
Linz (LiZ). Die BürgerInnen der oberösterreichischen Gemeinde Munderfing konnten eine jahrelange politische Blockade durchbrechen und den Bau eines Windparks mit fünf Windrädern durchsetzen. Dreiviertel des Windparks sind in Gemeindebesitz.
"Die jahrelange Blockade in Oberösterreich ist damit endlich gebrochen," freut sich Verena Ramböck, die Projektleiterin des Windparks. Zum ersten Mal in der Geschichte Österreichs tritt eine Gemeinde als Betreiberin auf. Die Gemeinde Munderfing besitzt Dreiviertel des Windparks, ein Viertel gehört der Energiewerkstatt GmbH. Das Besondere daran ist, daß damit alle 2757 MunderfingerInnen am Windpark beteiligt sind. "Dadurch, daß die Gemeinde das Projekt betreibt, sind auch all jene Gemeindebürgerinnen und -bürger mit dabei, die selbst keine Möglichkeit für eine Beteiligung hätten," erläutert Bürgermeister Martin Voggenberger.
Fünf Windräder mit einer Gesamtleistung von 15 Megawatt werden am Rand des Kobernaußerwaldes bei Munderfing errichtet und voraussichtlich im Frühjahr 2014 in Betrieb genommen. Ein Windrad, das vor zehn Jahren errichtet wurde, zeigt, daß es an Ort und Stelle genügend windet. Im Jahr 2005 wurde der erste Wald-Windpark Österreichs im Sternwald errichtet. Dieser soll nun ausgebaut werden.
Laut Auskunft des Bürgermeisters benötigen neuangesiedelte Betrieb eine sichere und umweltfreundliche Energieversorgung. Der Ertrag des neuen Windparks entspreche mehr als dem gesamten Strom- und Wärmebedarf der Gemeinde. "So stabilisieren wir die Preise, tragen bei zum Klimaschutz und stärken unsere Gemeinde," so Voggenberger. Auch die Aufgabe, den "letzten Rest" des Energieaufkommens - im Mobilitätsbereich - erneuerbar zu erzeugen wird in der beispielgebenden Gemeinde diskutiert. In Frage käme ein starker Ausbau der Solarenergie und die Speicherung der gewonnenen Energie in Wasserstoff-Tanks.
Offenbar war der Druck der BürgerInnen von Munderfing, einen Windpark durchzusetzen so stark, daß sich alle politischen Fraktionen der Gemeinde hinter das Projekt stellten. Es wurde einstimmig beschlossen.
Anmerkungen
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