Klima: WMO gibt neuen Höchststand
bei CO2 bekannt
Genf (LiZ). Die Weltmeteorologie-Organisation (WMO) hat heute einen neuen Höchststand des Treibhausgases Kohlendioxid bekannt gegeben: 393,1 ppm. Gegenüber dem vorindustriellen Niveau von 278 ppm stieg die CO2-Konzentration damit um insgesamt 41 Prozent. Der Anstieg hat sich in den vergangenen zehn Jahren mit 2,1 ppm pro Jahr deutlich beschleunigt.
Einen Wert von rund 400 ppm gab es auf diesem Planeten zuletzt vor drei Millionen Jahren im Pliozän. Das Risiko, daß drastische klimatische Veränderungen zum Aussterben von Tier- und Pflanzenarten führen werden, erhöht sich permanent. Wie aus dem am 27. September vorgelegten Weltklimabericht hervorgeht, steigt der Meeresspiegel immer schneller (siehe unseren Artikel v. 27.09.13). An einigen Meß-Punkten - etwa in der Arktis und auf Hawai'i - überstieg die CO2-Konzentration bereits mehrfach 400 ppm.
Die Grafik der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) zeigt den Anstieg der monatlichen Durchschnittswerte der CO2-Konzentration und der Mittelwerte von 2009 bis heute:
Auch die Konzentration des Klimagases Methan in der Erdatmosphäre ist besorgniserregend. Im vergangenen Jahr wurde ein Spitzenwert von 1,82 ppm erreicht - ein Anstieg um 130 Prozent gegenüber dem vorindustriellen Niveau von 0,8 ppm. Methan ist um das 20 bis 25-fache effektiver Kohlendioxid und entsprechend gefährlicher. Laut neueren Forschungsergebnissen ist es sogar um das 33-fache wirksamer als Kohlendioxid, wenn die Wechselwirkung mit atmosphärischen Aerosolen berücksichtigt wird.
Für den globalen Ausstoß von Methan ist zu rund 20 Prozent die Massentierhaltung verantwortlich, die damit die globale Zerstörungskraft des Transportsektors hinter sich läßt. Infolge des weltweiten Temperatur-Anstiegs insbesondere in sensiblen Zonen wie den Permafrostböden Sibiriens tauen diese auf und das darin gebundene Methan wird freigesetzt. Auch im auftauenden Boden von Flachwasserzonen und durch zerstörte Gashydrate am Meeresboden kommt es zu einer verstärkten Freisetzung von Methan (siehe unsere Artikel v. 5.03.10 und v. 19.12.08). Es steht zu befürchten, daß schon bald ein "Point of no return", ein Kipp-Punkt, erreicht wird. Ab diesem Zeitpunkt setzt eine Eigendynamik ein und alle menschlichen Anstrengungen um die Reduzierung von Klimagasen kämen dann zu spät.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
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