 Berlin (LiZ). Entgegen dem im vergangenen Jahr erweckten Eindruck wird der atomare Irrweg in Deutschland fort- gesetzt. Die Mehrzahl der vor dem Super-GAU von Fukushima betriebenen Atom-Reaktoren darf - de facto auf unbestimmte Zeit - in Betrieb bleiben, obwohl ihr auslegungsbedingte Höchst- betriebsdauer von 25 Jahren meist bereits weit überschritten ist. Nun hat am Dienstag die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) weitere CASTOR-Transporte nach Gorleben ab dem Jahr 2015 angekündigt.
Berlin (LiZ). Entgegen dem im vergangenen Jahr erweckten Eindruck wird der atomare Irrweg in Deutschland fort- gesetzt. Die Mehrzahl der vor dem Super-GAU von Fukushima betriebenen Atom-Reaktoren darf - de facto auf unbestimmte Zeit - in Betrieb bleiben, obwohl ihr auslegungsbedingte Höchst- betriebsdauer von 25 Jahren meist bereits weit überschritten ist. Nun hat am Dienstag die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) weitere CASTOR-Transporte nach Gorleben ab dem Jahr 2015 angekündigt.
 In einer Pressemitteilung weist die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg darauf hin, daß der neue Bundes-"Umwelt"-Minister Peter Altmaier 27 Jahre nach Inbetriebnahme des oberirdischen "Faßlagers", 17 Jahre nach Einlagerungsbeginn von hochradioaktiven Abfällen in das Zwischenlager Gorleben und knapp 11 Jahre nach den Terror-Angriffen auf das World Trade Center einen sogenannten Crash-Test startet. Dazu wurde - nach Informationen der Bürgerinitiative - ein Fragebogen an die 16 Landesregierungen versendet. Bis zum 17. August sollen Fragen unter anderem zum Schutz vor extremen Erdbeben, Flugzeugabstürzen, Hochwasser, Wetterkatastrophen, Explosionen und Stromausfällen beantwortet werden. Abschließende Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.
 In einer Pressemitteilung weist die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow Dannenberg darauf hin, daß der neue Bundes-"Umwelt"-Minister Peter Altmaier 27 Jahre nach Inbetriebnahme des oberirdischen "Faßlagers", 17 Jahre nach Einlagerungsbeginn von hochradioaktiven Abfällen in das Zwischenlager Gorleben und knapp 11 Jahre nach den Terror-Angriffen auf das World Trade Center einen sogenannten Crash-Test startet. Dazu wurde - nach Informationen der Bürgerinitiative - ein Fragebogen an die 16 Landesregierungen versendet. Bis zum 17. August sollen Fragen unter anderem zum Schutz vor extremen Erdbeben, Flugzeugabstürzen, Hochwasser, Wetterkatastrophen, Explosionen und Stromausfällen beantwortet werden. Abschließende Ergebnisse sollen bis Ende des Jahres vorliegen.
Der "Crash-Test" befasse sich unter anderem mit den zwölf AKW-Standorte, den drei dezentralen Zwischenlagern, aber auch mit der Urananreicherungsanlage Gronau sowie der Brennelementefabrik in Lingen. Gorleben ist daher nach Einschätzung der BI doppelt berührt: Hier stünden die "vergessene" Pilot-Konditionierungsanlage und die CASTOR-Halle auf dem Prüfstand.
"Auch wenn der Fragenkatalog umfassend ist, wird einem mulmig, denn auf diese Schwachpunkte haben wir schon immer hingewiesen, trotzdem wurde der Einlagerungsbetrieb nie unterbrochen", sagte BI-Sprecher Lennart Müller und kritisiert vor allem das schleppende Verfahren. Die BI fordert die umgehende Sicherheitsprüfung des Zwischenlagers Gorleben, einen Einlagerungs- und Bau-Stop und die Unterrichtung der Bevölkerung, welchem Risiko sie hier mutwillig von Regierungen und Atomindustrie ausgesetzt wird.
Am Dienstag, 5. Juni, hatte die Gesellschaft für Nuklearservice (GNS) den weiteren Ausbau des Salzstocks Gorlebens, den Bau einer Mauer am Zwischenlager und weitere CASTOR-Transporte ab dem Jahr 2015 angekündigt. Im vergangenen Herbst hatten die Mainstream-Medien das Bild vermittelt beim Gorleben-CASTOR im November handele es sich um den letzten solchen Transport. GNS-Sprecher Jürgen Auer erklärte nun: "Von einer Beendigung der Einlagerung in Gorleben kann keine Rede sein."
"Gemessen an den möglichen Unfallszenarien beunruhigt hier die Leichtfertigkeit und Unverantwortlichkeit der GNS," sagte Wolfgang Ehmke von der BI. Er erinnerte daran, daß nach dem CASTOR-Transport im November 2011 die niedersächsischen Minister Uwe Schünemann und Hans-Heinrich Sander ankündigten, es werde keine weiteren CASTOR-Transporte nach Gorleben mehr geben: "Alles Schall und Rauch, Gorleben wird ausgebaut zu einem Nuklearen Entsorgungszentrum, dagegen müssen wir uns wehren," so Ehmke.
 
 
 
Anmerkungen
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       Folge 12 der Info-Serie Atomenergie