147 tote Frauen im Jahr 2017
Opfer häuslicher Gewalt
Berlin (LiZ). Laut einer aktuell vorgelegten Statistik des Bundeskriminalamts (BKA) wurden im vergangenen Jahr fast 140.000 Fälle häuslicher Gewalt gemeldet. Die weit überwiegende Mehrheit der Opfer waren Frauen. In knapp 70 Prozent der in der Statistik verzeichneten Fälle mit weiblichen Opfern ging es um Körperverletzung. 147 Frauen wurden von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet.
Auch Männer sind Opfer häuslicher Gewalt. Sie sind jedoch mit 18 Prozent unter den insgesamt 138.893 Fällen deutlich in der Minderheit.
Wenn derzeit - teils beabsichtigt, teils unbeabsichtigt - Propaganda für die AfD betrieben wird und wie etwa im Falle Freiburgs anläßlich des Mordes eines Flüchtlings an einer Studentin (16. Oktober 2016) und einer Gruppen-Vergewaltigung bei der Hans-Bunte-Disko (Oktober 2018) von einem "beschädigten Sicherheitsgefühl" die Rede ist, geht dies ganz offensichtlich an der gesellschaftlichen Realität vorbei. Die Statistik beweist eindeutig, daß die Gefahr hauptsächlich von deutschen Männern ausgeht - innerhalb der eigenen vier Wände! Die Gefährdung durch männliche Ausländer oder Flüchtlinge wird künstlich überzeichnet. Diese Schieflage ist Ausdruck einer teils offenen, teils latenten Fremdenfeindlichkeit.
Nach den Zahlen des BKA versucht im Schnitt jeden Tag ein Mann in Deutschland, seine Partnerin oder Ex-Partnerin zu töten. Und öfter als an jedem dritten Tag wurde eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. 113.965 Frauen wurden im Jahr 2017 laut diese Statistik von ihrem Partner oder ehemaligen Partner mißhandelt, gestalkt oder bedroht. Nach polizeilichen Erfahrungen muß davon ausgegangen werden, daß 80 Prozent solcher Fälle von häuslicher Gewalt nicht gemeldet werden und daher nicht in die Statistik eingehen.
Anmerkungen
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