Neu Delhi (LiZ). Bei Protesten am AKW Kudankulam im Süden Indiens haben Sicherheitskräfte einen Menschen erschossen. Dies bestätigte am Dienstag (11.09.) ein Sprecher der DemonstrantInnen. 20.000 AtomkraftgegnerInnen und DorfbewohnerInnen hatten seit Sonntag die Straßen- und Schienen-Zufahrten blockiert, um gegen die Anlieferung von Brennelementen zu demonstrieren. Viele hatten dort auch übernachtet. Polizeikräfte versuchten die Menschen zunächst mit Schlagstöcken und Tränengas zu vertreiben. Später habe sie auch Schußwaffen eingesetzt.
Mit dem Bau des AKW Kudankulam im Bundesstaat Tamil Nadu wurde 2002 begonnen. Seitdem protestieren AnwohnerInnen und UmweltschützerInnen gegen die Inbetriebnahme der beiden russischen Druckwasserreaktoren vom Typ WWER-1000/412 mit einer geplanten Gesamtleistung von 2000 Megawatt. AktivistInnen werfen der indischen Regierung vor, Sicherheitsauflagen und Umweltrichtlinien mißachtet zu haben. Zuletzt hatte es bei der Auseinandersetzung um das AKW Kudankulam im April 2011 einen Toten gegeben. Im Februar 2012 hatten die indischen Behörden einen Deutschen in Zusammenhang mit den Protesten in Kudankulam des Landes verwiesen. Indische AKW-Projekte werden auch mit deutschen Finanzmitteln vorangetrieben.
Anmerkungen
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