22.01.2013 Atommüll-Zug in Südfrankreich entgleist Ziel möglicherweise Deutschland Paris (LiZ). Ein im südfran­zösischen AKW Tricastin gestar­teter Atommüll-Zug entgleiste nach wenigen Kilometern Fahrt am gestrigen Montag auf einer Weiche bei Saint-Rambert-d'Albon. Nach Auskunft der vor Ort im Einsatz befindlichen Feuerwehr soll keine Radioaktivität entwichen sein. Der Zielort des Atommüll-Transports befindet sich nach unbestätigten Angaben in Deutschland. Sowohl das AKW Tricastin als auch der Unfallort liegen im südfranzösischen Département Drôme. Der in dem entgleisten Güterzug transportierte Atommüll soll in Beton eingegossen sein. Der Unfall, bei dem die Achse eines Güterwaggons abgerissen wurde, ereignete sich um 17:30 Uhr am Bahnhof von Saint-Rambert-d'Albon in unmittelbarer Nähe der Rhône. Der Ort liegt rund 50 Kilometer südlich von Lyon. Offenbar wird derzeit versucht, den entgleisten Waggon mit dem Atommüll mit Hilfe eines Krans wieder auf die Schienen zu heben. Bei dem radioaktiven Müll handele es sich laut Meldungen französischer Medien nicht um Uran, sondern um kontaminierte Berufskleidung, die in Fässern versiegelt sei.* Die Feuerwehr war mit einem Spezialfahrzeug vor Ort, um Radioaktivitätsmessungen vorzunehmen. Im AKW Tricastin, das im Jahr 2008 durch eine Reihe von "Pannen" traurige Berühmtheit erlangte, wurden allein bei einem Vorfall im Juli 2008 über 100 MitarbeiterInnen radioaktiv kontaminiert. Das AKW wurde in den Jahren 1980/81 in Betrieb genommen und ist das fünftälteste der 19 noch im Betrieb befindlichen französischen AKW. Im Jahr 2010 wurde die Betriebs­genehmigung um weitere 10 Jahre verlängert. * Nachträgliche Ergänzung: Am 23. Januar wurde bekannt, daß mit dem Güterzug auch ein CASTOR-Behälter mit hochradioaktivem Müll transportiert wurde. Laut Informationen aus Kreisen der französischen Eisenbahn-Gewerkschaft Sud-Rail, soll es sich im übrigen bei dem Atommüll nicht um kontaminierte Berufskleidung sondern um Uranoxid handeln. Bestimmungsort sei vermutlich das oberirdische Atommüll-Lager der COVRA in den Niederlanden. Dieses befindet sich bei Vissingen an der Nordsee nur 20 Kilometer vom AKW Borssele entfernt.     Anmerkungen Siehe auch unsere Artikel:       Französische Regierung will Kernfusions-Reaktor       15 Prozent mehr EU-Finanzmittel für Atomenergie       (15.11.12)       Greenpeace protestiert auf der Weser       gegen Plutonium-Transport (24.09.12)       Stilllegung des AKW Fessenheim       Ende 2016? (21.09.12)       Erneuter "Störfall" im AKW Fessenheim       Gab es Verletzte? 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