Canberra (LiZ). Daß auch die pseudo-sozialistische Labour-Regierung Australiens die inter- nationalen Gentech-Konzerne unterstützt, zeigte sich darin, daß nur wenige Kilometer nördlich der Hauptstadt Canberra ein "Versuchsfeld" mit Gen-Weizen unter freiem Himmel angelegt werden durfte. Nachdem Greenpeace alle anderen Wege ausgeschöpft hatte, entschärfte die Umwelt-Organisation die "tickende Zeitbombe" nun mit Hilfe von Sensen.
Greenpeace-AktivistInnen betraten das "Versuchs"-Gelände in Schutzanzügen und mähten den Gen-Weizen auf der Fläche von einem halben Hektar ab. Die Schutzanzügen dienten hauptsächlich dazu, eine unbeabsichtigte Ausbreitung des Gen-Weizens auszuschließen. An die pseudo-sozialistische australische Ministerpräsidentin Julia Gillard gewandt erklärte Greenpeace-Campaignerin Laura Kelly: "Sie waren nicht bereit unser tägliches Brot zu verteidigen - also mußten wir es tun!"
Formal betrachtet trug die Forschungseinrichtung CSIRO (Commonwealth Scientific and Industrial Research Organisation) die Verantwortung für die Gen-Weizen-Freisetzung. Bei der unter freiem Himmel angebauten genmanipulierten Weizensorte handelt es sich um ein Konstrukt, das angeblich geschaffen wurde, um den glykämischen Index zu senken. Gleichzeitig soll im Weizenkorn der Anteil an Ballaststoffen erhöht worden sein. CSIRO plant, den Weizen zuerst in Tierversuchen und dann an Freiwilligen zu testen. Die Herausgabe von Informationen über die Versuche hatte das Institut laut Greenpeace unter Berufung auf Geschäftsgeheimnisse verweigert. Es war also offensichtlich, daß es sich nicht um freie Forschung, sondern um auftragsgebundene Industrie-Forschung handelte.
Das von Greenpeace entschärfte Gen-Weizenfeld ist nur eines von mehreren in Australien. Es ist zu befürchten, daß die gefährlichen Freisetzungen nun verstärkt durch Polizei bewacht werden. UmweltschützerInnen befürchten, daß die Freisetzung von Gen-Weizen darauf abzielt, den Weizenanbau in Australien großflächig zu kontaminieren. Auf diesem Wege beabsichtigen große Gentech-Konzerne wie Monsanto, Syngenta, Pioneer, Bayer oder BASF den weltweiten Widerstand gegen die Verbreitung genmanipulierter Pflanzen zu brechen.
In einem aktuellen Report berichtet Greenpeace über den wachsenden Einfluß multinationaler Gentech-Konzerne auf die australische Weizenproduktion. Diese würden darauf drängen, daß Australien als erstes Land weltweit den kommerziellen Anbau von Gen-Weizen erlaubt.
Anmerkungen
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