SIPRI-Report über Rüstungs-Exporte
Deutschland weiter auf Platz 3
Stockholm (LiZ). Das Friedensforschungs-Institut SIPRI hat einen neuen Report über den internationalen Waffenhandel vorgelegt. Deutschland liegt hinter den USA und Rußland weiter auf Platz 3 der globalen Waffen-Exporteure. China rückte auf Platz 4 vor.
Chinesische Waffenschmieden konnten mit enormen Export-Zuwächsen erreichen, daß China auf der von SIPRI erstellten Top Ten der Terror-Staaten auf Platz 4 aufgestiegen ist. Das Land erweiterte seinen Anteil am Weltmarkt der Mordinstrumente auf 6 Prozent. Frankreich wurde damit nach der Bilanz der Jahre 2009 bis 2013 auf Platz 4 Firmen verdrängt. Firmen wie Rheinmetall, Kraus-Maffei-Wegmann, Thyssen-Krupp, Lürssen, HDW, Daimler, Diehl (der Konzern, der angeblich keine Streumunition herstellt) und Heckler&Koch orientierten sich offenbar weiter an einer Zeile aus der Todesfuge von Paul Celan: "Der Tod ist ein Meister aus Deutschland." Dank ihren Exporten behauptet Deutschland mit einem Weltmarkt-Anteil von 7 Prozent Platz 3 auf der Top Ten der Terror-Staaten. Die USA belegt mit 29 Prozent Platz 1 vor Rußland mit 27 Prozent.
Das nach wie vor als "kommunistisch" firmierende Regime in Peking steigerte seinen Rüstungsetat im Jahr 2013 auf umgerechnet 112,2 Milliarden US-Dollar. Die Investitionen flossen vor allem in die Kriegsflotte und die Luftwaffe. Importe an Waffen und Kriegsausrüstung wurden in den vergangenen Jahren zunehmend durch chinesische Eigenproduktion ersetzt.
Größter globaler Waffen-Importeur ist mit Abstand das nach wie vor von großer Armut geprägte Indien. Auf der Top Ten der Waffen-Importeure folgen China und Pakistan. Indien importiert jedoch rund dreimal so viel Rüstungs-"Güter" wie China oder Pakistan und steigerte seine Importe im Vergleich zum vorangegangenen Untersuchungs-Zeitraum 2004 bis 2008 um 111 Prozent (also mehr als eine Verdoppelung).
Auch die politischen Hintergründe der Rüstungs-Lieferungen kommen im SIPRI-Bericht zu Tage. So sind die chinesischen, russischen und US-amerikanischen Waffenlieferungen nach Südasien vor allem dadurch motiviert, den politischen Einfluß in der Region auszubauen. So bezog beispielsweise Indien zwar zwischen 2009 und 2013 drei Viertel aller Waffenimporte aus Rußland. 2013 jedoch stieg Indien auch zum größten Abnehmer US-amerikanischer Waffen auf. Das mit Indien verfeindete Pakistan steigerte seine Waffen-Importe sogar um 119 Prozent. An der Spitze der Waffen-Importeure Afrikas stehen Algerien, Marokko und der Sudan.
Laut SIPRI stieg der weltweite Handel mit Rüstungs-"Gütern" im Vergleich zum vorangegangenen Untersuchungs-Zeitraum 2004 bis 2008 um 14 Prozent. Deutschlands Ausfuhren gingen dagegen im Vergleich zum Zeitraum 2004 bis 2008 um rund 25 Prozent zurück. Deutschland behauptete aber zwischen 2009 und 2013 seine internationale Stellung als größter Lieferant von U-Booten (Siehe unseren Artikel v. 20.03.12) und war nach Rußland zweitgrößter Exporteur von Panzern. Die besten Kunden deutscher Rüstungs-Konzerne waren zwischen 2009 und 2013 die USA (10 Prozent), gefolgt vom krisengeschüttelten Griechenland und von Israel (jeweils 8 Prozent).
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Aktionstag gegen den Waffenhandel
"Grenzen öffnen für Menschen!
- Grenzen schließen für Waffen!"(26.02.14)
Streit um Zivilklausel
Militärforschung am Karlsruher KIT (26.01.14)
Angebliche Beweise
für staatliche Folter in Syrien (21.01.14)
Seymour Hersh deckt Giftgas-Lüge
von US-Präsident Barack Obama auf (9.12.13)
OPCW meldet: Alle C-Waffen-Anlagen
in Syrien zerstört (31.10.13)
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Durchbruch in Genf
Einigung über C-Waffen-Abrüstung in Syrien (14.10.13)
Syrien: Putin weist Ausweg
Vernichtung der C-Waffen (10.09.13)
Syrien und G20
Obama als Bluffer bloßgestellt (7.09.13)
Obama kündigt militärische "Mission"
gegen Syrien an (31.08.13)
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Giftgas-Einsatz von Rebellen?
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Rüstungs-Export gesteigert
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