Kaufhof wortbrüchig
Tropenholz aus Raubbau im Verkauf
Hamburg (LiZ). Die Umweltschutz-Organisation 'Robin Wood' klagt Kaufhof, Metro und Real an, entgegen hehrer Selbstverpflichtungen Produkte aus Tropenholz zu verkaufen. ExpertInnen des Thünen-Instituts haben in einem Gutachten im Auftrag von 'Robin Wood' festgestellt, daß für Produkte wie Besteck, Schachbretter, Pfeffermühlen und Tischtennisschläger Tropenholz verwendet worden war.
 "Schluss mit Raubbauholz bei Galeria Kaufhof!" – ein Banner mit dieser Forderung haben 'Robin-Wood'-AktivistInnen heute an der Fassade des Kaufhauses in der Mönckebergstraße in Hamburg aufgespannt. Weitere Aktive verteilten Flyer an die KundInnen und informierten sie darüber, daß Kaufhof – trotz einer anderslautenden Selbstverpflichtung – Tropenholz führt, dessen legale und umweltverträgliche Herkunft nicht belegt ist.
 "Schluss mit Raubbauholz bei Galeria Kaufhof!" – ein Banner mit dieser Forderung haben 'Robin-Wood'-AktivistInnen heute an der Fassade des Kaufhauses in der Mönckebergstraße in Hamburg aufgespannt. Weitere Aktive verteilten Flyer an die KundInnen und informierten sie darüber, daß Kaufhof – trotz einer anderslautenden Selbstverpflichtung – Tropenholz führt, dessen legale und umweltverträgliche Herkunft nicht belegt ist.
Parallel zu der Aktion wandte sich 'Robin Wood' heute mit einem Schreiben an Kaufhof und den Mutterkonzern Metro. Darin fordert die Umweltorganisation von der gesamten Metro-Gruppe den Verzicht auf Tropenholz, sofern es nicht nachweislich aus legaler sowie ökologisch und sozial akzeptabler Forstwirtschaft stammt. Die Metro-Gruppe wird dazu aufgefordert, Produkte ohne entsprechenden Nachweis umgehend aus dem Sortiment nehmen. Daß die Metro-Gruppe - und damit auch Galeria Kaufhof und Real - an der Vernichtung der letzten Tropenwälder beteiligt ist, beweist ein aktueller markt-Check der Umweltschutz-Organisation. 'Robin Wood' kaufte verdeckt bei Galeria Kaufhof, Metro und Real holzhaltige Produkte ein und ließ sie anschließend von ExpertInnen des Thünen-Instituts analysieren.
Weitere Recherche ergab, daß die untersuchten Artikel aus dem Metro-Sortiment ausnahmslos von Produzenten stammen, die auf Nachfrage von 'Robin Wood' keine belegbare legale oder ökologisch vertretbare Herkunft der verwendeten Hölzer vorweisen konnten. Die Hölzer stammen allesamt von gefährdeten Baumarten aus dem tropischen Afrika – einer krisenreichen Region, in der nach Schätzungen von Interpol zwischen 50 und 90 Prozent der Holzernte illegal geschlagen wird.
Die letzten Urwälder dieser Erde schwinden in atemberaubendem Tempo – mit weitreichenden Folgen für die Umwelt, das globale Klima und die Menschen vor Ort. Die Metro-Gruppe ist mit ihrem unethischen Verhalten, das der eigenen zu Werbe-Zwecken eingesetzten Selbstverpflichtung widerspricht, ein Motor dieses Raubbaus.
Nach den Erfahrungen von 'Robin-Wood'-Aktiven im Gespräch mit KundInnen von Kaufhof und Metro-Gruppe ahnen diese nicht, daß sie sich unfreiwillig am Raubbau beteiligen. Angaben zur Holz-Art oder -Herkunft waren auf keinem der untersuchten Produkte angegeben. Entsprechende Informationen auf den Internet-Seiten waren in vielen Fällen falsch: So wurde die Holzart Sapeli als Mahagoni oder als Rosenholz ausgegeben, Sipo wurde falsch als Palisander deklariert.
Auch die Bundesregierung - ob "rot-grün", "schwarz-gelb" oder "schwarz-rot" - kommt ihrer Verantwortung nicht nach und sorgt nicht für den nötigen Einfuhr-Stop von Tropenhölzern. Mehrfach wurde sogar aufgedeckt, daß Tropenhölzer beispielsweise bei Fenstern in öffentlich ausgeschriebenen Bau-Vorhaben verwendet wurden. Das seit zwei Jahren geltende Holzhandelssicherungsgesetz kann nicht einmal den Import von Produkten aus illegalem Einschlag unterbinden. Ökologische und soziale Mindeststandards verlangt das Gesetz erst gar nicht.
 
 
 
Anmerkungen
Siehe auch:
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       Aktuelle Befunde am Krankenbett (28.06.04)
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       im Amazonas (14.05.04)
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       "Rot-Grün" mitverantwortlich
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       WWF bescheinigt EU-Regierungen Komplizenschaft
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       gegen Import von illegalem Holz (10.04.04)
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       in Norwegen in Gefahr (31.03.04)
       Urwald-Zerstörung im Kongo
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