Radioaktives Material aus Fukushima
in Ukraine
Kiew (LiZ). Zöllner entdeckten heute auf dem Flughafen Borispol in der ukrainischen Hauptstadt Kiew Bodenproben aus Fukushima. Das radioaktive Material überschritt den geltenden Grenzwert. Die Bodenproben hatten sich im Gepäck eines japanischen Geschäftsmannes befunden.
Nach der Ankunft eines Flugzeugs aus Frankfurt hatten die Zöllner das Gepäck bei einer Routinekontrolle untersucht. Der Japaner gab an, er habe beabsichtigt, die insgesamt 12 Gramm kontaminierte Erde in der Universität von Schytomyr im Norden der Ukraine untersuchen zu lassen. Das radioaktive Material stamme vom Gelände des zerstörten AKW Fukushima Daiichi. Unklar ist bislang, was damit weiter geschieht.
Ganz offenbar besteht die schwierige Situation, daß einerseits seit dem 11. März 2011 sich die Angaben des Betreiber-Konzerns TEPCO sowie der japanischen Behörden schon des öfteren als unzuverlässig erwiesen haben und andererseits kaum unabhängige Untersuchungen möglich sind, wenn die legalen Wege eingehalten werden. Nach den in Japan verbreiteten Meldungen wurde am 18. November mit der gefährlichen Bergung von rund 1.500 Brennelementen aus dem Lagerbecken in Reaktorblock 4 des zerstörten AKW Fukushima Daiichi begonnen (Siehe unseren Artikel v. 18.11.13). Welchen Fortschritt diese Arbeiten machen, ist jedoch unbekannt.
Zwischenzeitlich wurde im Dezember bekannt, daß auf dem Gelände der Fukushima-Ruinen eine extreme Strahlung von 25 Sievert/Stunde gemessen wurde (Siehe unseren Artikel v. 10.12.13). Ein Mensch, der sich in diesem Bereich aufhält, stirbt innerhalb von 20 Minuten den Strahlentod. Es bleibt nur zu hoffen, daß die Stahlung der Bodenproben, die in Kiew entdeckt wurden, erheblich geringere Werte aufweist. Interessant wäre - ganz unabhängig von der Strahlungsdosis - die Zusammensetzung der radioaktiven Isotope, da diese einen Rückschluß auf die Vorgänge in den Kernschmelzen und im Untergrund der Ruinen zuließen.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Fukushima: Extreme Radioaktivität
25 Sievert/Stunde (10.12.13)
Gefährliche Bergung der Brennelemente beginnt
TEPCO als inkompetent kritisiert (18.11.13)
Radioaktivität unter Fukushima
um das 6.500-fache gestiegen (19.10.13)
40.000 demonstrieren in Tokio
gegen Neustart der Atomenergie (15.10.13)
Super-GAU von Fukushima
Radioaktive Belastung des Meeres steigt (10.10.13)
Hilflos in Fukushima
Japanische Regierung bittet Ausland um Beistand
(6.10.13)
Japan: Kein AKW in Betrieb
Es geht auch ohne Atomkraft (15.09.13)
Unterirdischer Abfluß aus Fukushima
größer als bislang zugegeben (1.09.13)
Super-GAU von Fukushima
Immer mehr Kinder mit Krebserkrankungen
TEPCO will Hilfe von IAEA (22.08.13)
AKW-Ruine Fukushima
Immer mehr radioaktives Grundwasser fließt ins Meer
(8.08.13)
Super-GAU von Fukushima
Dramatischer Anstieg der Radioaktivität im Grundwasser
(10.07.13)
Fukushima: Strontium im Grundwasser
(19.06.13)
Gerichtsurteil in Japan:
Kinder müssen in verstrahlter Region bleiben (24.04.13)
AKW-Ruine Fukushima
Notkühlung ausgefallen (19.03.13)
Fukushima mahnt
IPPNW-Report über Folgen des Super-GAU (6.03.13)
Zwei Jahre nach Fukushima
Fünf Groß-Demos in Deutschland (4.03.13)
Fisch im Küstengebiet vor Fukushima
auch nach 18 Monaten stark radioaktiv belastet (26.10.12)
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"Falsches Gefühl der Sicherheit" (23.10.12)
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Das Ende des Atomenergie-Zeitalters (30.07.12)
Erneut 200.000 beim Anti-Atom-Protest
Diskussion um Strategie in Japan (29.07.12)
200.000 demonstrieren in Tokio
gegen Atomenergie (16.07.12)
Erneut 160.000 bei Demo in Tokio
Polizei-Absperrungen vergeblich (14.07.12)
160.000 in Tokio: "Saikado Hantai"
Protest gegen Neustart der Atomenergie (7.07.12)
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200.000 in Tokio gegen Atomenergie
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Hohe Radioaktivität in Tokio
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Wie viele Menschen sind bisher betroffen? (7.09.11)
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Stark erhöhte Radioaktivität
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(12.05.11)
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