Klima: Neuer Negativ-Rekord der
CO₂-Konzentration in Erdatmosphäre
Genf (LiZ). Die Weltorganisation für Meteorologie (WMO) meldet einen neuen Höchststand der CO₂-Konzentration in der Erdatmosphäre. Das Ergebnis beruht auf weltweiten Messungen. Demnach hat die CO₂-Konzentration im vergangenen Jahr so stark zugenommen wie zuletzt 1984.
WMO-Generalsekretär Michel Jarraud sagte bei der Bekanntgabe des neuen Negativ-Rekords: "Uns rennt die Zeit weg!" Die CO₂-Konzentration in der Erdatmosphäre liegt mittlerweile um 42 Prozent über jener in der vorindustriellen Ära um 1750. Die Methan-Konzentration liegt sogar um 153 Prozent und die Lachgaskonzentration um 21 Prozent höher - beides Klima-Gase, deren negative Auswirkungen auf das Klima jene des CO₂ um ein Vielfaches übertreffen. Die Zahlen stammen aus dem WMO-Jahresbericht, für den 50 Staaten Daten geliefert haben.
Nicht nur die Atmosphäre, sondern auch die Weltmeere sind betroffen. Rund ein Viertel aller CO₂-Emissionen werden vom Wasser der Ozeane aufgenommen, deren Übersäuerung so weiter voranschreitet. Dies bedeutet zugleich, daß die Ozeane nicht mehr länger ihre Funktion als Puffer ausüben können.
Offenbar diente das von der Parteien-Politik auf den seit zwei Jahrzehnten "erfolglosen" internationalen Klimagipfeln propagierte Ziel, den globalen Temperatur-Anstieg auf 2 Grad zu begrenzen, lediglich zur Beruhigung des Publikums (Siehe auch unseren Artikel v. 2.09.14). KlimawissenschaftlerInnen warnen, daß allein zur Erreichung dieses "Zieles" mittlerweile weitaus drastischere Maßnahmen nötig seien - als jene, die nicht realisiert wurden. Schnellstens müsse der Trend umgekehrt und - statt nur in Ankündigungen, tatsächlich - die CO₂-Emissionen reduziert werden. Nur so könne der sich aufschaukelnden Effekt der Erderwärmung und der Versauerung der Weltmeere abgebremst werden. "Die Gesetze der Physik sind nicht verhandelbar," versuchte WMO-Generalsekretär Jarraud den Parteien-PolitikerInnen klar zu machen.
Den neuen Negativ-Rekord führen die WissenschaftlerInnen auf zwei Faktoren zurück. Zum einen wurden im vergangenen Jahr infolge des Verbrennens fossiler Energieträger weltweit über 35 Milliarden Tonnen CO₂ ausgestoßen - mehr als je zuvor. Zum anderen macht sich bereits bemerkbar, daß die Weltmeere nicht mehr so viel CO₂ aufnehmen konnten wie in den Jahren zuvor.
Bislang verschwand rund die Hälfte des - etwa mit CO₂ und mit Methan - ausgestoßenen Kohlenstoffs wieder aus der Atmosphäre. Ein knappes Viertel nahmen die Ozeane auf. Dies erhöhte jedoch deren Versauerung, die momentan das höchste Level seit Millionen Jahren erreicht hat. Fossilienfunde aus vergangenen Erdzeitaltern beweisen dies.
Im vergangenen Jahr überstieg die CO₂-Konzentration in der Atmosphäre erstmals den Wert von 400 ppm (Siehe unsere Artikel v. 11.05.13 und v. 6.11.13). Ein solcher Wert wurde auf diesem Planeten zuletzt vor drei Millionen Jahren im Pliozän erreicht. Es steht zu befürchten, daß schon bald ein "Point of no return", ein Kipp-Punkt, erreicht wird. Ab diesem Zeitpunkt setzt eine Eigendynamik ein und alle menschlichen Anstrengungen um die Reduzierung von Klimagasen kämen dann zu spät.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
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Deutsche Kohlekraftwerke sind führend
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EEG de facto abgeschafft (27.06.14)
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IPCC warnt eindringlich:
Artensterben, Hungersnöte, Bürgerkriege (31.03.14)
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Eisschmelze auf Grönland beschleunigt (17.03.14)
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