March against Monsanto
Hunderttausende demonstrieren weltweit
(LiZ). Unter dem Slogan 'March against Monsanto' gingen am Pfingst-Wochenende weltweit Hunderttausende gegen den US-amerikanischen Gentech-Konzern und die weltweite Gentech-Branche auf die Straßen. Dem global verbreiteten Aufruf schlossen sich Menschen in 421 Städten in 48 Ländern an.
In Paris, Basel und Bregenz beteiligten sich jeweils über 3000 Menschen an den Demonstrations-Zügen. Große Anti-Monsanto-Demos gab es auch in Buenos Aires, Rio de Janeiro, Kapstadt, Ouagadougou, Riga und San Diego. Die TeilnehmerInnen kritisierten mit fantasievollen, selbst gestalteten Transparenten und Plakaten die Zerstörung der Lebensgrundlagen durch die Gentechnik und die Gefahren für das Überleben der Bienen. An vielen Orten wurde auf die Alternative des ökologischen Landbaus hingewiesen. Nur dieser könne in Zukunft die Ernährung der Weltbevölkerung sichern. Immer deutlicher zeigten sich dagegen weltweit die zerstörerischen Auswirkungen der industriellen Landwirtschaft.
Eine der Haupt-Forderungen auf den Demos lautete: "Lebensmittel ohne Gentechnik!" Häufig wurde in europäischen Städten zugleich der Protest gegen das geplante, sogenannte Freihandels-Abkommen TTIP artikuliert. Dieses wurde vor allem als Türöffner für eine ungehinderte Ausbreitung des Anbaus genmanipulierter Pflanzen in Europa angeprangert. In Bregenz am Bodensee kritisierten die TeilnehmerInnen zudem die in Deutschland durch ein neues Gesetz erleichterte Gas-Förderung durch Fracking.
Der größte globale Gentech-Konzern Monsanto stand als Haupt-Produzent genmanipulierten Saatguts und des im Doppelpack verkauften Monsanto-Pestizids Round Up im Mittelpunkt. In der Schweiz - außer in Basel fand der March against Monsanto auch in Bern und im waadtländischen Morges statt - wiesen die DemonstrantInnen ebenso auf die globale Präsenz des Gentech-Konzerns Syngenta mit Firmensitz in Basel hin. Syngenta ist der weltgrößte Hersteller von klassischen Pestiziden. Kürzlich wollte Monsanto den Schweizer Konzern für rund 42 Milliarden Franken übernehmen. Syngenta wies dieses Angebot Anfang Mai als zu gering zurück. In der Wirtschafts-Presse wird in Kürze mit einem erhöhten Angebot von Monsanto gerechnet.
Die weltweit äußerst aggressiv agierenden Gentech-Konzerne wie Monsanto, Syngenta, Bayer, BASF, Dow AgroScience und Pioneer Dupont versuchen über Patente an Saatgut und Pestiziden die Macht über die Nahrungsgrundlagen der Menschheit an sich zu reißen und die industrialisierte Landwirtschaft zunehmend zu monopolisieren. Besonders Monsanto und Syngenta sind durch Patente auf Pflanzen-Sorten in die öffentliche Kritik geraten. Syngenta hat beispielsweise durch Patenten auf Peperoni, Tomaten und Broccoli Proteste ausgelöst.
Der Wirkstoff Glyphosat des Monsanto-Pestizids Round Up gilt seit langem als krebserregend. Sogar die in der Vergangenheit deutlich Konzern-orientierte Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat Glyphosat kürzlich als "wahrscheinlich krebserregend" eingestuft. Immer stärker in die Kritik gerieten die Pestizide der Hersteller Syngenta und BASF, da diese zum Bienensterben beitragen.
Der March against Monsanto wurde 2013 in den USA initiiert. Neu ist die Zusammenarbeit zwischen Umweltschutz-Gruppen aus Industriestaaten und Afrika. So fand eine der Demonstrationen im Rahmen des March against Monsanto in Burkina-Fasos Hauptstadt Ouagadougou statt. Dort forderten die TeilnehmerInnen nach Schweizer Vorbild ein zehnjähriges Moratorium für den Anbau genmanipulierter Pflanzen.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
EU-Kommission pusht Gen-Technik
19 genmanipulierte Pflanzen zugelassen (24.04.15)
Pestizide für Bienensterben ursächlich
Industrielle Landwirtschaft zerstört Lebensgrundlagen
(9.04.15)
Urteil pro Bienenschutz
"Unnötig und unverantwortlich" (11.03.15)
Gen-Äpfel in USA zugelassen
"Unnötig und unverantwortlich" (16.02.15)
Gen-Kontaminationen breiten sich aus
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Warnung vor Gentech-Landwirtschaft
wegen steigendem Pestizideinsatz (29.06.14)
Die Gentechnik-Falle
EU-Regelung angeblich unverständlich (12.06.14)
Gen-Mais 1507: Österreichische
Regierung fordert EU-Kommission heraus (11.02.14)
"Schwarz-Rot" für Gen-Mais
Indirekte Zustimmung über EU-Umweg (5.02.14)
EU-Gericht stoppt Gen-Kartoffel Amflora
Schutzwirkung dennoch gleich Null (13.12.13)
Honig darf verunreinigt werden
Bundesverwaltungsgericht läßt Gen-Kontamination zu
(25.10.13)
Monsanto auf strategischem Rückzug
Kampf gegen Gentechnik längst nicht entschieden
(31.05.13)
Fohlen mit lebenden Gen-Bakterien
in Schockemöhle-Gestüt gespritzt (5.04.13)
Gen-Kartoffel in EU gestoppt
BASF auf strategischem Rückzug (29.01.13)
Anbauverbot von Gen-Pflanzen
in Polen (3.01.13)
Schweiz: Gen-Moratorium
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EU-Kommission versucht Gen-Honig
durch die Hintertür einzuschmuggeln (24.10.12)
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Niederlage für ImkerInnen (28.03.12)
Gen-Technik
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Neue Gen-Mais-Sorte DAS-40278-9
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EU-Kommission
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(8.09.10)
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Zwei Wochen Haft wegen 195 Euro Strafe (22.09.09)
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(3.08.09)
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Illegaler Anbau erst jetzt entdeckt (30.08.07)
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(13.06.07)
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Präsident des Landesbauernverbandes für Gen-Mais
(23.05.07)
Verbot von Gen-Mais MON 810
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(13.03.07)
Bienen-AIDS in den USA
Ist Gentechnik die Ursache? (6.03.07)
Eckpunktepapier für Gentechnikgesetz
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Entscheidung über Gen-Kartoffel vertagt
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Agro-Gentechnik
Über ihre Auswirkungen und Risiken, die Frage der
Koexistenz und die Chancen des Gen-Moratoriums