Hamburg (LiZ). Die Insolvenz der niederländischen Gebäudeausrüsters Imtech mit deutscher Niederlassung in Hamburg zieht Kreise bis nach Berlin und Stuttgart. Imtech war sowohl beim Milliarden-Grab des Flughafen-Projekts Berlin-Brandenburg als auch beim Milliarden-Grab 'Stuttgart21' für den Brandschutz zuständig. Laut einer neuen Untersuchung würde der Tief-Bahnhof 'Stuttgart21' - im wenig wahrscheinlichen Falle der Fertigstellung - bei einem Brand zur Todesfalle.
den niederländischen Mutterkonzern Royal Imtech für insolvent. Der niederländische Insolvenzverwalter Jeroen Princen sagte, Imtech schulde seinen KreditgeberInnen insgesamt 1,2 Milliarden Euro. In Hamburg ergänzte der vorläufige deutsche Insolvenzverwalter Peter-Alexander Borchardt, derzeit sei das Unternehmen deutschlandweit an 960 Baustellen beteiligt. Imtech war sowohl beim Milliarden-Grab des Flughafen-Projekts Berlin-Brandenburg (BER) in Berlin-Schönefeld als auch Milliarden-Grab 'Stuttgart21' für den Brandschutz zuständig.
Beim Bau von 'Stuttgart21' arbeitete Imtech laut einem Firmen-Sprecher am Technikgebäude. Am Flughafen-Projekt BER war Imtech auch für den Brandschutz zuständig, dessen mangelhafte Ausführung einer der schwerwiegendsten Gründe für die Verzögerungen bei dem "Krisenprojekt" war.
Eine neue Untersuchung der Pläne des Tief-Bahnhof-Projekts 'Stuttgart21' kam nun zu dem Ergebnis, daß der darin enthaltene Evakuierungs-Plan für den Fall eines Brandes auf Zügen basiert, die 'Stuttgart21' aufgrund der vorgegebenen Steigung der Gleise im Bahnhofsbereich gar nicht befahren können. Hinzu kommt, daß bei der erklärtermaßen beabsichtigen Erhöhung der Bahnhofs-Kapazität anderthalb mal mehr Reisende zu evakuieren wären. Hierfür sind jedoch die vorgesehenen Fluchtwege über die Treppen bei Weitem nicht ausreichend. Ebenso fehlt ein Nachweis für die Realisierbarkeit der Entrauchung. Erst im März dieses Jahres hatte der frühere Bahn-Direktor und Verkehrs-Experte Sven Andersen die Sicherheitsmängel des geplanten Tief-Bahnhofs 'Stuttgart21' öffentlich gebrandmarkt und wegen der Mißachtung internationaler Sicherheitsnormen davon gesprochen, es sei "verbrecherisch, was hier passiert" (Siehe unseren Artikel v. 29.04.15).
Sabine Leidig, Bundestagsabgeordnete und verkehrspolitische Sprecherin der Linkspartei, erinnerte heute daran, daß das Brandschutz-Desaster des Flughafen-Projekts BER mit Milliarden-Mehrkosten erst zum ursprünglich geplanten Ende seiner Fertigstellung zu Tage trat. Und in Hinblick auf 'Stuttgart21' sagte sie: "Für den teuersten Bahnhofs-Neubau der Republik laufen die Bundesregierung, das von ihr beaufsichtigte Eisenbahn-Bundesamt und die bundeseigene Bahn sehenden Auges in ein Desaster. Entweder wird der Bahnhof für Hunderte Menschen im Brandfall zur Todesfalle oder aber er kann die von ihm geforderte Leistungsfähigkeit grundsätzlich nicht erbringen. Schon deshalb muß der Bau sofort gestoppt werden."
Die Chance, das Projekt 'Stuttgart21' zu stoppen, wurde allerdings auf dem Höhepunkt der Beteiligung an den Demonstrationen mit über 100.000 TeilnehmerInnen im Herbst 2010 verspielt. Damals wäre es noch möglich gewesen, eine Bauplatz-Besetzung zu organisieren (Siehe unseren Artikel v. 15.10.10). Doch die Mehrzahl der DemonstrantInnen verließ sich auf betrügerische AnführerInnen und tappte in die vom Pseudo-Grünen Winfried Kretschmann gelegte Falle der "Geißler-Schlichtung" (Siehe unseren Artikel v. 1.12.10). So verstrich das Zeitfenster, in dem eine Bauplatz-Besetzung nach dem erfolgreichen Beispiel des verhinderten AKW-Projekts Wyhl möglich gewesen wäre. Und zudem war bereits Ende 2010 klar, daß weder mit einer Volksabstimmung noch mit einer "Abwahl" von Ministerpräsident Stefan Mappus der Weiterbau an dem Mega-Projekt noch gestoppt werden kann. In etlichen Jahren wird 'Stuttgart21' nicht etwa an den Projekt-GegnerInnen, sondern wie im Falle des Atom-Projekts Kalkar am explodierenden Volumen der verbrannten Milliarden scheitern.
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Stuttgart21
"...verbrecherisch, was hier passiert" (29.04.15)
Landeshauptstadt Stuttgart mit Höchstmarke
bei Feinstaub in Deutschland (25.04.15)
Verkehrs-Wende im Rückwärtsgang
LkW-Verkehr verstärkt subventioniert (16.02.15)
Deutschland: Schienennetz geschrumpft
- Autobahnnetz ausgebaut (17.07.13)
Witz der Woche
Das Loch in Stuttgart (6.02.13)
Stuttgart bleibt schwarz
Grünlackierter Garant für »Stuttgart 21« (21.10.12)
Baden-Württemberg bleibt schwarz
Atomenergie unangefochten,
Erneuerbare gebremst (14.01.12)
Volksabstimmung zu Stuttgart 21
Vorhersehbare Niederlage (28.11.11)
spiegel: Schwarz-Gelb verheimlichte
Kostenberechnung zu Stuttgart 21 (6.11.11)
Stuttgart 21:
Verwaltungsgerichtshof verhängt Teil-Baustop (7.10.11)
Stuttgart 21:
Volksentscheid mit Fußangeln (29.09.11)
Stuttgart 21:
JuristInnenvereinigung stellt Strafanzeige (22.09.11)
Stuttgart 21:
"Stress-Test" bestanden (21.07.11)
Spiegel über interne Bahn-Unterlagen:
Kosten von Stuttgart 21 geschönt (3.07.11)
"Volksversammlung" zu Stuttgart 21
auf dem Markplatz
Minister Hermann ausgepfiffen (23.06.11)
Stuttgart 21
BUND stellt Eilantrag auf Bau-Stop (18.06.11)
IngenieurInnen: Weiterbau an Stuttgart 21
ist rechtswidrig (9.06.11)
"Stuttgart 21": Die Show
des neuen Verkehrsministers Winfried Hermann
(12.05.11)
Bau-Stop selber machen
Aktions-Camp gegen "Stuttgart 21" (17.04.11)
Landtagswahl
Recycling in Baden-Württemberg (27.03.11)
Stuttgart 21
"Schlichterspruch" ad absurdum geführt
Stresstest einseitig aufgekündigt (8.02.11)
Stuttgart 21 - Schlichtung
oder schlicht Volksverdummung? (1.12.10)
Stuttgart 21 - MONITOR bestätigt Verdacht gegen Mappus
Direktive kam von oben (22.11.10)
stern: Erneut Millionenschwindel bei Stuttgart 21
"Schlichtung ist Verdummung" (17.11.10)
Stuttgart 21: Lug und Trug
Landesbeteiligung verfassungswidrig
"Käfer und Kammmolche" (16.11.10)
Stuttgart 21 - Neue Bäume
im gerodeten Teil des Schloßgartens (31.10.10)
Die Polizei: Dein Freund ...
... und Steinewerfer (18.10.10)
Stuttgart 21
Verrat der Funktionäre (15.10.10)
110.000 demonstrieren gegen Stuttgart 21
Merkel warnt vor "Unregierbarkeit" (9.10.10)
100.000 demonstrieren gegen Stuttgart 21
"Mappus muß weg!" (2.10.10)
Stuttgart 21 - "Mappus läuft Amok"
Hunderte Verletzte im Stuttgarter Schloßgarten
(30.09.10)
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Stern enthüllt Chaos-Planung (29.09.10)
Weiter Zehntausende gegen Stuttgart 21
30 Festnahmen nach Demo (25.09.10)
69.000 demonstrieren gegen Stuttgart 21
Bahn-Chef Grube schließt höhere Kosten
für das Mega-Projekt nicht mehr aus (11.09.10)
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"S"PD plötzlich für Volksentscheid (7.09.10)
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Spaltungsversuch der Pseudo-Grünen gescheitert
(6.09.10)
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