WIPP-Unfall doch gravierender:
13 Arbeiter radioaktiv kontaminiert
Carlsbad (LiZ). In der Versuchs-Atommüll-Deponie WIPP im US-Bundesstaat New Mexico war am 15. Februar ein automatischer Strahlen-Alarm ausgelöst worden. Entgegen der Verlautbarung des US-Energieministeriums vor elf Tagen wurden doch Menschen radioaktiv kontaminiert.
In der Versuchs-Anlage, in die hochgiftiges Plutonium und Americium aus der Atomwaffen-Produktion geliefert wird, war wegen ungewöhnlich hohen Radioaktivitätswerten ein Alarm ausgelöst worden. In der offiziellen Verlautbarung hieß es am 16. Februar, keiner der 139 Arbeiter der Waste Isolation Pilot Plant (WIPP) - zu deutsch: Versuchsanlage zur Müll-Isolierung - habe sich zur Zeit des Alarms in den unterirdischen Stollen befunden (Siehe unseren Artikel v. 16.02.14). Nun wurde jedoch bekannt, daß 13 Arbeiter radioaktiv kontaminiert wurden. Bei ihnen seien "Spuren" von Americium-241 festgestellt worden. Die Isotope Americium-241 (Halbwertszeit: 432 Jahre) und Americium-243 sind Alpha-Strahler und können daher schon beim Einatmen von wenigen Nanogramm Lungenkrebs erzeugen. (Das am häufigsten produzierte Plutonium-Isotop Plutonium-239 ist ebenfalls ein Alpha-Strahler und hat eine Halbwertszeit von 24.000 Jahren.)
Laut der nun nachgeschobenen Verlautbarung des US-Energieministeriums seien die 13 Arbeiter "informiert" worden. Weitere Tests würden durchgeführt. Bekanntlich ist jedoch am lebenden Menschen jedoch keine Lungen-Sektion möglich und Alpha-Strahler lassen sich nur auf eine Distanz von wenigen Zentimetern durch Strahlenmeßgeräte detektieren.
Mittlerweile wurde zudem bekannt, daß es Anfang Februar in der WIPP zu einem Brand gekommen war. Angeblich war ein LkW in einem der unterirdischen Stollen in Brand geraten. Einige Arbeiter sollen bei diesem Unfall eine Rauchvergiftung erlitten haben. Kurzfristig wurde offenbar die Anlieferung von Atommüll ausgesetzt. Von Seiten der Behörden wird jedoch ein Zusammenhang mit dem Strahlen-Alarm vom 15. Februar in Abrede gestellt.
Anmerkungen
Siehe auch unseren Artikel:
USA: Strahlen-Alarm
in unterirdischer Atommüll-Deponie (16.02.14)
CASTOR-Transport nicht nach Gorleben?
Zielbestimmung für Atommüll bis Ostern (15.02.14)
"Das geht gar nicht"?
Eine Antwort auf Kotting-Uhls "Einladung" (4.02.14)
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Greenpeace, BUND und Robin Wood nehmen
an Endlager-Kommission nicht teil (19.08.13)
Gericht verwirft Genehmigung
für Zwischenlager am AKW Brunsbüttel
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Stop aller 9 Atom-Reaktoren in Deutschland? (19.06.13)
"Schwarz-Rot-Gelb-Grün" einigt sich
auf Endlager-Such-Gesetz
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Französische Regierung treibt Endlager-Projekt
in Bure voran (7.06.13)
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Perversion der Bürgerbeteiligung ab (29.05.13)
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und in den Weltmeeren (11.04.13)
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(8.12.11)
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(29.04.09)
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(5.09.08)
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nicht länger geleugnet
Atom-Minister Gabriel: "Zustände in Asse sind unhaltbar"
Wird das Bergwerk geräumt? (2.09.08)
Verdacht auf hochradioaktiven Müll im Versuchslager Asse II
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Skandal-Grube Asse II
Eindringendes Wasser radioaktiv kontaminiert (12.06.08)
Endlager-Pläne in Ton zerbröseln
Konsequenzen für Benken (Schweiz) und Bure (Frankreich)
(4.01.08)
Drohende Umweltkatastrophe durch Atom-Lagerstätte Asse
Gabriel räumt Gefahren ein (21.11.07)
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Das ungelöste Problem der Endlagerung
Info-Serie Atomenergie - Folge 12