Torte gegen Wagenknecht
Propaganda der Tat - für Rechts
Kommentar von Klaus Schramm
Auf Sahra Wagenknecht, Co-Vorsitzende der Linkspartei, wurde während des Parteitags in Magdeburg eine Torte geworfen.
Torten oder Farbbeutel auf Menschen zu werfen, ist meist unpolitisch und bestenfalls harmloser Unsinn, aber - in diesem Fall - politisch destruktiv.
Einige Argumente, die auf dem zugleich verteilten Flugblatt zu lesen waren, sind zwar zutreffend. Sahra Wagenknecht hat - übrigens war dies im Januar - an faschistoides Gedankengut angeknüpft, als sie über Obergrenzen für Flüchtlinge in Deutschland schwadronierte (Siehe unseren Artikel v. 13.01.16). Auch der Hinweis auf Lafontaines Rolle bei der Abschaffung des Grundrechts auf Asyl im Jahr 1993 ist angebracht. Daß die Führung der Linkspartei hiervon nichts wissen will, darf nicht überraschen. Offensichtich handelt es sich bei ihnen nicht um Linke. Ihre Rolle besteht darin, aktuelle "Verschärfungen des Asylrechts" zu beklagen, um so darüber hinwegzutäuschen, daß dieses längst abgeschafft ist. Möglicherweise haben die "Antifas", die Wagenknecht auf dem Parteitag in Magdeburg mit der Torte bewarfen, diese Argumente aus der LINKSZEITUNG abgeschrieben, aber nicht verstanden.
Mit der Torten-Aktion gegen Wagenknecht werden genau diese Argumente desavouiert. Sahra Wagenknecht wird so in die Rolle des Opfers gerückt. Viele werden sich instinktiv mit ihr solidarisieren und sie als Opfer wahrnehmen. Auf dem Flugblatt widergegebene Argumente werden dann unreflektiert beiseite gewischt. Sie weise "geschlossen zurück, was hier in diesem Wisch steht", sagte Co-Vorsitzende Katja Kipping - und dies ist sicherlich repräsentativ.
Eine solche Reaktion ließ sich schon einmal beobachten. 1999 bewarf ein "Linksautonomer" den Kriegstreiber Joseph (Kosename: Joschka) Fischer mit einem Farbbeutel. Dies soll als Protest gegen den NATO-Krieg mit deutscher Beteiligung in Jugoslawien gemeint gewesen sein. Die Aktion löste unter noch Unentschiedenen innerhalb der Pseudo-Grünen eine breite Solidarisierungswelle mit Fischer aus. Auch 1999 war dies mit ein wenig psychologischen Grundkenntnissen vorherzusehen. Überzogen waren allerdings schon damals Spekulationen, bei dem "Linksautonomen" habe es sich um einen bezahlten Helfer Fischers gehandelt...
Anmerkungen
Siehe auch unsere Artikel:
Wagenknecht auf den Spuren Lafontaines
Flüchtlings-Obergrenze "fast erreicht" (13.01.16)
Wagenknecht provoziert Gebell
Ist Krieg kein Terror? (29.12.15)
Ja zu Bundeswehr-Einsatz im Syrien-Krieg
Sternstunde des Parlamentarismus (4.12.15)
Anschlag auf Kommunalpolitiker
der Linkspartei in Freital (27.07.15)
Schwarze Jahre für Thüringen
Andreas Schubert hofft auf Zeichen (13.11.14)
Witz des Tages / Realsatire
Wolf Biermanns Flammenfinger (7.11.14)
Witz der Woche / Karikatur von Samy
Gauck und die gespielten Bauchschmerzen (5.11.14)
"S"PD für "Rot-Rot-Grün" in Thüringen
Wird Ramelow Ministerpräsident? (20.10.14)
Gysi für Waffen-Export nach Kurdistan
zum Einsatz gegen IS-Terror-Miliz (11.08.14)
Die Linkspartei und die Braunkohle
Dialog mit Greenpeace geplatzt (2.06.14)
Umfrage im Auftrag von Greenpeace:
79 Prozent in Brandenburg gegen Braunkohle (1.06.14)
Die Linkspartei und die Braunkohle
Greenpeace-Disput vorerst ohne Ergebnis (27.05.14)
Greenpeace stellt Linkspartei
Glaubwürdigkeit oder Braunkohle (26.05.14)
Rebecca Harms gescheitert:
Kein Redeverbot für Ex-Kanzler Schröder (14.03.14)
Agrar-Wende
Erneuern sich die Pseudo-Grünen von unten? (27.01.14)
Linkspartei für und
gegen Braunkohle-Abbau? (26.01.14)
Rauchzeichen von "Rot-Grün"
NRW bleibt schwarz (13.12.13)
Schwarze Kassen bei der "grünen" EnBW?
Baden-württembergische Staatsanwaltschaft ermittelt
(28.10.13)
Liebesbrief an "Rot-Grün"
Das verschmähte Aufgebot (1.10.13)
Lackmus-Test
Sind "Rot" und "Grün" farbecht? (25.09.13)
Trittin und die "Pädophilie-Affaire"
Ziel: Original-Grün anschwärzen (20.09.13)
Im Sommerschlußverkauf:
Gysi wirft Linkspartei auf den Grabbeltisch (4.08.13)
Atom-Müll bleibt ungesichert in Jülich
"Rot-Grün" mitverantwortlich (1.07.13)
Linkspartei beschließt Wahlprogramm
Parteitag in Dresden (16.06.13)
"Schwarz-Rot-Gelb-Grün" einigt sich
auf Endlager-Such-Gesetz
Ziel bleibt Gorleben (14.06.13)
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zur Bundestagswahl (13.05.13)
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für Facebook & Co. (27.03.13)
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Grünlackierter Garant für »Stuttgart 21« (21.10.12)
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Welche Rolle spielte "Rot-Grün"? (15.09.12)
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von "Euthanasie"-Opfern (2.03.12)
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Fritz Kuhn - blitzgescheit und kompetent (8.02.12)
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weiter massiv Jugendliche an Schulen (26.01.12)
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Waffenausbildung durch Bundespolizei (8.06.11)
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Täuschungsversuch wie vor 11 Jahren
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